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# taz.de -- Boom der Fahrradzeitschriften: Mehr Platz auf Straßen und im Regal
> Mit jeder weiteren Fahrradspur kommt die nächste zugehörige Zeitschrift
> auf den Markt. Anders als bei Zeitungen blüht hier das Geschäft.
Bild: ADFC-Sternfahrt auf der A100 in Berlin im Juni
It’s Stadtradeln-Time. Auch dieses Jahr kurbeln 2.172 Kommunen für ein
gutes Klima mit. In vielen Städten und Gemeinden läuft Stadtradeln jetzt
gerade. Andere zählten bereits im Frühjahr oder Sommer für jeweils drei
Wochen ihre geradelten Kilometer. Und wie viele Fahrten sich bequem,
umweltschonend und gesundheitsfördernd mit dem Veloziped machen lassen.
[1][„Schließlich ist Fahrrad überall], jedeR kennt es, hat es und spricht
drüber“, sagt die Mitbewohnerin. Deshalb gibt es ja auch
Fahrradzeitschriften zuhauf. Der Zeitschriftenmarkt funktioniert ja anders
als die Tagespresse. Die bläst seit Jahren Trübsal, weil alles immer
schlimmer wird. Bei den Zeitschriften ist dagegen Leben in der Bude.
Hunderte neue Titel erscheinen jedes Jahr, dafür machen ungefähr genauso
viele die Grätsche.
Der Trend geht klar in Richtung individuelle Nische. Für das
Mountainbike-Segment bedeutet dies, dass es sich immer weiter (kl)einteilt.
Gravelbikes sind gerade der heiße Scheiß. Dafür gibt es Karl., das Magazin
für Urban Bike Lifestyle. Oder Fahrstil, das Radkulturmagazin. Dazu kommt
jetzt noch [2][eine Seuche namens E-Bike] mit gefühlt auch ein paar Dutzend
eigenen Titeln. Ich schreibe für das Fachblatt „Zugverspätung“ gerade den
Aufmacher „E-Bike-Gruppen in Funktionskleidung, die sich im Einstieg
verkannten“.
In Leipzig ist gerade die neue Ausgabe von We ride Leipzig (WRL)
erschienen. Das passt zu Stadtradeln und zur Bundestagswahl. Denn das seit
drei Jahren bestehende Projekt ist seit Beginn ausnehmend politisch. Die
2020er Corona-Ausgabe war dem Thema Tempolimit gewidmet.
## Radwege statt Parkplätze
Die aktuelle „Heiß auf Abkühlung“ fragt „Klimanotstand – wie weiter?�…
Hinter WRL steht dann auch kein großer Verlag, der nach dem alten
Gruner+Jahr-Motto „Expand your brand“ haufenweise MeeToo-Produkte in den
Markt kübelt. WRL ist dagegen nach eigener Erinnerung eine waschechte
„Schnapsidee“ von Leipziger Fahrradenthusiast*innen mit dem Blick
fürs Wesentliche. Zum Projekt gehören eine komplette Community, Blogs usw.
Denn Fahrrad braucht Platz. Im Zeitschriftenregal, in unseren Köpfen und
auf der Straße. Also [3][mehr Fahrradspuren und Pop-up-Radwege] statt immer
breitere Parkplätze für immer breiter werdende Autos. „Wir brauchen
Fahrrad- statt Autoparkplätze vor der Tür“, fordert die Mitbewohnerin.
Schließlich will sie ihren Fuhrpark mit 4 eigenen Rädern plus 2 Rollern, 3
Rutschautos, 2 Laufrädern und 1 Trettraktor ihrer Kinder nutzen. WRL kann
in der nächsten Ausgabe am Leipziger Ring statt vier Autospuren ja mal zwei
Radspuren und eine für Kinderwagen und Tretautos vorschlagen.
16 Sep 2021
## LINKS
[1] /Nachfrageboom-bei-Fahrraedern/!5792986
[2] /Reparieren-statt-verschrotten/!5790192
[3] /Platzverteilung-auf-der-Strasse/!5790512
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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