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# taz.de -- Sportradios in Deutschland: Die Themen dahinter
> Unter den Digitalsendern tummeln sich ziemlich viele und einige recht
> skurrile Sportradios. Ein Überblick über die gut trainierte
> Radiolandschaft.
Bild: Aus dem Lautsprecher dröhnt das morgendliche Work-out von Sportradio FFO
Es ist 6.11 Uhr. Die Mitbewohnerin stürmt mit Anklopfen in mein Zimmer und
ruft begeistert „Frühsport“. Aus dem Lautsprecher dröhnt der morgendliche
Work-out von Sportradio FFO, was wie die Mitbewohnerin mit Brandenburg zu
tun hat. 6.09 Uhr. Der Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Zum Glück war
alles nur ein Traum.
Also das mit dem Work-out. Das Sportradio aus Frankfurt an der Oder und
sein „Bleib fit! Mach mit!“ gibt es wirklich. Überhaupt tummeln sich
ziemlich viele und einige recht skurrile Sportradios in Deutschland. Und
passend zur sowieso nicht stimmenden Boxerregel „They never come back“ ist
auch Privatradio-Cheftrainer Erwin Linnenbach wieder im Ring. Der war
früher bei der Privatradiogruppe Regiocast, die den Digitalsender 90elf
erfunden hatte.
90elf sendete in DAB+ und konnte sich deshalb auf einer einzigen Frequenz
in ganz viele Einzelprogramme auseinanderschalten, um mehrere
Fußballspiele live zu übertragen. 2013 verlängerte die [1][Deutsche
Fußball-Liga] aber die Audiolizenzen für 90elf nicht weiter. Damit war
Schluss mit dem einzigen Sender, der handfest bewiesen hat, [2][dass DAB+
tatsächlich UKW überlegen ist]. Da geht dieser Multi-Simulcast nämlich
nicht.
## Noch fehlen Live-Rechte
Linnenbach trainiert aktuell nicht mehr die Regiocast, sondern die
Teutocast-Gruppe. Die macht so ziemlich dasselbe in Grün, dort läuft seit
Mai per DAB+ und Stream jetzt Sportradio Deutschland. Der kleine Fehler in
der B-Note ist, dass Sportradio Deutschland aktuell noch so gar keine
Live-Rechte an irgendwas hat. „Egal ob Sitzvolleyball oder EM. Wir
interessieren uns für die Themen dahinter“, sagt Programmchef Alexander
Fabian.
Hintergründig sendet auch Sportradio FFR aus Wurmsham. FFR steht für Föckis
Fan-Radio und hat einen medaillenverdächtigen Slogan: „Wir senden, was
andere längst gestrichen haben“. Mit Birgit Schrowange über Fangenspielen
und Gummitwist reden. „Die scheinen ja wirklich den Sport und ihre Fans in
den Fokus zu stellen und lassen sich nicht von Marken finanziell ausbeuten
wie bei Sportradio Deutschland“, meint die Mitbewohnerin.
Richtig parteilich wird’s bei Sportradio DSP, das über die Plattform
laut.fm zu empfangen ist. Hinter dem Programm steckt die Deutsche
Sportpartei, die sogar in der Düsseldorfer Kommunalpolitik mitmischt. Ihre
Agenda für Breitensport, keine Toleranz für Doping und mehr direkte
Demokratie wird untermalt von Spitzensportler-Interviews und dem üblichen
Soundteppich – pardon, „der besten Musik“.
Die Mitbewohnerin hat dann noch einen kleinen Tipp an die Kolleg*innen
von leibesübungen.fm. „Macht doch bitte mal ’nen tägliches Work-out auf
Eurer Seite. Die Zeitung ist ja früh genug im Briefkasten.“
14 Oct 2021
## LINKS
[1] /DFB-Praesidentin-im-Gespraech/!5804383
[2] /Verbreitung-von-Digitalradios/!5795497
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
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Radio
Sport
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