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# taz.de -- Ideen für eine höhere Impfquote gesucht: Müller sieht sich an de…
> Berlins Regierungschef hält die Möglichkeiten der Politik zur
> Impfmotivation für ausgereizt. Er fordert ein zusätzliches privates
> Engagement.
Bild: Ist skeptisch gegenüber einer generellen 2G-Verpflichtung: Regierungsche…
Berlin taz | Regierungschef Michael Müller (SPD) drängt private
Unternehmen, Hotels oder Sportveranstalter zu mehr Unterstützung für eine
höhere Impfquote. Staatliche Stellen sind aus seiner Sicht an eine Grenze
gekommen. „Vielleicht haben wir das, was wir als Politik machen können,
ausgereizt“, sagte Müller am Dienstag vor Journalisten, nachdem der Senat
über die Coronalage und Überlegungen zu einer [1][2G-Regel diskutiert]
hatte.
Einen Beschluss fasste die rot-rot-grüne Landesregierung nicht – das kann
laut Müller nächste Woche passieren. Er hält es aber für schwierig,
generelle Vorgaben für eine 2G-Regel zu machen, bei der staatlich
vorgeschrieben wäre, dass nur Geimpfte und Genese Zutritt zu Hotels,
Restaurants oder Veranstaltungen hätten.
Im Blick hatte er bei seiner Skepsis jene, die sich nicht impfen lassen
können, Vorerkrankte und Kinder. „Ich gehe davon aus, dass es eine
Optionsregel gibt“, sagte Müller für die nächste Senatssitzung voraus. Das
bedeutete, dass Lokale oder Veranstalter selbst entscheiden können, ob bei
ihnen 2G oder 3G gilt – dann dürften auch Getestete rein.
Auf die Frage, was den Anreiz für die Option 2G bilden soll, weil ein
Geschäft, Hotel oder Kulturbetrieb sich dadurch potenzielle Kunden und
Besucher nähme, sagte Müller: Das könne so sein, „aber sie sichern so sich
und ihren Betrieb ab“. Ohne konkret zu werden oder von einem erneuten
Lockdown zu sprechen, malte Müller ein Infektionsszenario zulasten der
jeweiligen Betriebe aus. „Auch ein PCR-Test gibt nicht so viel Sicherheit
wie eine Impfung und ist nur eine Momentaufnahme“, sagte der
Regierungschef.
## Weiter Parkplatzimpfungen
In seiner Einschätzung, dass die Politik mit ihren Mitteln bei der
Impfmotivation an eine Grenze gekommen ist, sieht Müller keine
Kapitulationserklärung. Man mache ja weiter, auf Parkplätzen etwa, wo
Impfaktionen sehr erfolgreich waren – „wir haben die Chancen genutzt“,
sagte er. „Aber wir kommen bei der Impfquote nur noch im
Null-Komma-noch-was-Bereich voran.“ Daran würde aus seiner Sicht auch ein
dritter oder vierter Brief von ihm oder auch anderen Ministerpräsidenten an
die Bürger nichts ändern.
Konkret vor Augen hat Müller, dass etwa in jedem Hotelzimmer, auf jedem
Restauranttisch, auf jedem Sitzplatz bei einer Sportveranstaltung ein
Kärtchen mit sinngemäß folgendem Inhalt liegt: „Bitte lassen Sie sich
impfen, damit Sie auch in den nächsten Monaten noch unser Gast sein
können.“
Müller hofft zudem darauf, dass unter den von ihm direkt angeschriebenen
über 200.000 Studierenden der Stadt viele sind, die sich vor dem Start in
den Vorlesungsbetrieb impfen lassen. Übergeordnetes Ziel ist, die am
Dienstag in Berlin wie bundesweit leicht über 61 Prozent liegende Impfquote
deutlich zu erhöhen, „auf 75, 80, besser 85 Prozent.“
Als Beispiel dafür, dass eine staatliche 2G-Vorgabe problematisch sein
könnte, nannte Müller den [2][am 26. September anstehenden Berlin-Marathon]
mit bis zu 35.000 Teilnehmern – am Tag der Bundestagswahl. Was habe es für
Konsequenzen bis hin zu Klagemöglichkeiten, Getestete auszuschließen? Beim
Halbmarathon vor zweieinhalb Wochen mit rund 21.000 Gemeldeten seien 90
Prozent geimpft oder genesen gewesen, 10 Prozent hätten einen PCR-Test
vorgelegt. Bislang gibt es laut Müller mit diesem Vorgehen gute
Erfahrungen.
7 Sep 2021
## LINKS
[1] /Debatte-um-2G-Regelung-fuer-Berlin/!5795534
[2] https://www.bmw-berlin-marathon.com/
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Michael Müller
Impfung
Wochenkommentar
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Dilek Kalayci
Clubs
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