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# taz.de -- Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn: Lokführer streiken weiter
> Auch am zweiten Tag des Bahnstreiks der Gewerkschaft GDL müssen Fahrgäste
> mit vielen Zugausfällen rechnen. Dabei zeigen sich einmal mehr regionale
> Unterschiede.
Bild: Fast verwaiste Bahnsteige: Die Reisenden haben sich auf den Streik bei de…
Berlin dpa | Kund:innen der Deutschen Bahn müssen sich auch am Dienstag
auf zahlreiche Verspätungen und Zugausfälle vorbereiten. Die Gewerkschaft
GDL setzte [1][ihren Streik bei der Deutschen Bahn] fort. Ähnlich wie am
ersten Tag des Streiks rechnet die Bahn nach eigenen Angaben damit, das
Angebot im Fernverkehr mit etwa 30 Prozent aufrecht erhalten zu können, im
Regionalverkehr im Durchschnitt etwa 40 Prozent. „Auch am zweiten Tag
werden wir unser stabiles Grundangebot bieten“, sagte eine Bahnsprecherin
am Dienstagmorgen. Reisende müssen sich aber wie am Montag auf zahlreiche
Zugausfälle und Verspätungen einstellen.
Nach wie vor gibt es aber starke regionale Unterschiede bei den
Auswirkungen des Streiks: So geht die Bahn davon aus, dass in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen nur 10 bis 15 Prozent der Züge fahren können,
anderswo dagegen deutlich mehr.
Für den Epidemiologen Hajo Zeeb kommt der Streik zu keiner guten Zeit:
Durch volle Züge steige das Corona-Infektionsrisiko, sagte der
Wissenschaftler vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und
Epidemiologie der Deutschen Presse-Agentur. Menschen, die trotz der Streiks
mit der Bahn reisen müssten, seien nun auf ein geringeres Platzangebot in
den Zügen angewiesen. „Das führt zu Kontakterhöhungen und zu erhöhten
Infektionsrisiken, gerade unter dem Aspekt der [2][Deltavariante].“
Der Epidemiologe empfiehlt Reisenden, wenn möglich vorerst auf Bahnfahrten
zu verzichten oder auf weniger frequentierte Zeiten auszuweichen und sich
in den Zügen zu verteilen. Die Bahn teilte auf Anfrage mit, viele Reisende
hätten die Kulanzregeln in Anspruch genommen und ihre Fahrten auf das
Wochenende vorgezogen.
## Streik geht bis Mittwochmorgen 2 Uhr
Der Konzern bat erneut alle Fahrgäste um größtmögliche Rücksicht. Das
Bordpersonal unterstütze die Reisenden, sich in den Zügen zu verteilen,
teilte ein Bahnsprecher mit. Darüber hinaus würden die Fernverkehrszüge
während der Fahrt weiterhin doppelt so häufig gereinigt wie vor der
Pandemie.
Auch im Güterverkehr wird weiter gestreikt. Um 2.00 Uhr in der Nacht zu
Mittwoch soll der Arbeitskampf beendet werden. Die Bahn geht davon aus,
dass sich der Verkehr im Laufe dieses Tages wieder normalisieren wird. Für
Fahrten, die auch am Mittwoch noch von den Folgen des Streiks betroffen
sind, sollen die gleichen Kulanzregelungen gelten wie während des Streiks:
Die Tickets können bis einschließlich 4. September weiter genutzt werden,
eventuelle Zugbindungen sind aufgehoben.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit dem Streik höhere
Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten erzwingen.
Es ist ihr zweiter Streik in dieser Tarifrunde. Anders als beim ersten
Ausstand in der vorletzten Woche hatten Fahrgäste dieses mal mehr Zeit,
sich vorzubereiten. [3][Eine Verständigung mit der Deutschen Bahn] ist
weiterhin nicht in Sicht.
24 Aug 2021
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