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# taz.de -- Tageszeitung „Neues Deutschland“: „ND“ gründet Genossensch…
> Die Mitarbeiter:innen der linken Zeitung „Neues Deutschland“ haben
> sich für die neue Existenzform entschieden. Ein Verband muss noch
> zustimmen.
Bild: Redaktionsgebäude des ND
Berlin taz/epd | Lange schien die Zukunft der traditionsreichen linken
Tageszeitung ND (Neues Deutschland) ungewiss. Nun haben diejenigen, die sie
erhalten wollen, einen wichtigen Schritt gemacht: Am Samstag wurde in
Berlin die „nd.Genossenschaft“ auf den Weg gebracht, wie die Zeitung in
ihrer Montagausgabe in eigener Sache berichtete. Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter haben die Satzung verabschiedet und erste
Genossenschaftsanteile gezeichnet.
„Wir schreiben regelmäßig über emanzipatorische und solidarische Ansätze
des Wirtschaftens, über Wirtschaftsdemokratie, antikapitalistische
Reformbewegungen und Selbstorganisation“, hieß es schon in einer
[1][Onlineankündigung von Mitarbeiter:innen am Freitag]. Und: „Ab dem
1. Januar 2022 wird das ‚nd‘ als unabhängige linke Tageszeitung von einer
Genossenschaft herausgegeben, die der Belegschaft und den Leserinnen und
Lesern gehört“. Mit der Genossenschaft bekomme das ND „eine
Unternehmensform, die zu seinem inhaltlichen Anspruch passt.“
Im [2][Februar war bekannt geworden], dass sich die bisherigen
Gesellschafter vom ND zurückziehen und die Eigentümerstruktur der Zeitung
verändern wollen. Bisher gehörte sie zur Hälfte der Partei Die Linke,
beziehungsweise deren Gesellschaft Fevac, und zur anderen Hälfte einer
Beteiligungsgenossenschaft, der Communio eG, die der Partei nahesteht.
Am Samstag haben Mitarbeiter:innen im Redaktionsgebäude in
Berlin-Friedrichshain mit der Gründungs- und ersten Generalversammlung die
neue Existenzform der Zeitung konstituiert. Das Vorhaben werde nun dem
Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften
vorgelegt. „Wenn der in rund drei Monaten sein Okay gibt, geht es richtig
los“, schreibt das ND in seiner Montagsausgabe. Es lägen bereits mehr als
100 Zuschriften von Interessierten vor, die Anteile zeichnen wollten, heißt
es.
## „Wegdrücken geht nicht“
„Wir alle haben natürlich Bammel vor der riesigen Verantwortung. Aber
wegdrücken geht nicht, dafür ist das ‚nd‘ als linke Zeitung zu wichtig“,
sagte Ines Wallrodt, Mitglied der Chefredaktion, die zusammen mit Georg
Ramsperger (Layout) und Matthias Ritter (Abo-Service) den
Interimsvorstand stellt.
Die verkaufte Auflage des ND lag zuletzt bei rund 18.500 Stück. Vor zehn
Jahren waren es noch knapp 38.000 Exemplare. Die Zeitung wurde 1946
gegründet und war in der DDR das Organ des SED-Zentralkomitees. Von Ende
1989 bis 2007 befand sie sich im Besitz der PDS/Linkspartei.
16 Aug 2021
## LINKS
[1] https://www.nd-aktuell.de/artikel/1155548.genossenschaft-das-nd-wandelt-sic…
[2] /Zeitung-Neues-Deutschland/!5754251
## AUTOREN
Volkan Ağar
## TAGS
Schwerpunkt Neues Deutschland
Journalismus
Genossenschaft
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Schwerpunkt Zeitungskrise
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