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# taz.de -- Maßnahmen für weniger Plastikmüll: Raus aus der Plastikkrise
> Kunststoffverpackungen werden in Deutschland meist verbrannt oder
> exportiert – fatal für die Umwelt. Der WWF fordert, sie zu vermeiden.
Bild: Viel zu viel Plastik: Wurst- und Käseverpackungen in einer Küche
Berlin taz | Überflüssige Plastikverpackungen weglassen, mehr
Mehrwegverpackungen benutzen und Einwegverpackungen so herstellen, dass sie
sich recyceln lassen – das sind laut einer Studie für den WWF die größten
Hebel für einen besseren Umgang mit Verpackungen. Am Dienstag hat die
Umweltorganisation [1][die Studie „Verpackungswende jetzt. So gelingt der
Wandel für eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe in Deutschland“]
zusammen mit dem Beratungsunternehmen System IQ vorgestellt.
Während in vielen Schwellenländern Plastikmüll in Landschaft und Gewässern
ein Problem sei, müsse es in Deutschland um den Einstieg in eine
Kreislaufführung von Kunststoffverpackungen gehen, sagte Sophie Herrmann
von System IQ. Laut Studie werden derzeit über 50 Prozent der
Kunststoffverpackungen in Deutschland verbrannt, nur 30 Prozent werden
recycelt und 18 Prozent exportiert – ihr Verbleib ist unklar. Diese Zahlen
sind unter ökologischen Gesichtspunkten fatal. Entwickeln sich der Konsum
und die Verwertung von Plastikverpackungen so weiter wie bisher, gehen in
zwanzig Jahren rund 5 Prozent des CO2-Budgets, das Deutschland zur
Verfügung steht, wenn es die Pariser Klimaziele einhalten will, allein für
Produktion und Verwendung von Plastikverpackungen drauf, prognostiziert die
Studie. Es ist aber auch ökonomisch schädlich: 95 Prozent des Wertes von
Verpackungen gehen nach einem kurzen Nutzungszeitraum verloren, rechnet die
Studie vor.
Oberstes Ziel der Abfallpolitik muss demnach sein, Verpackungen zu
vermeiden. „Wir können uns nicht rausrecyceln“, sagt WWF-Expertin Laura
Griestop. Allein dadurch, [2][dass der Handel überflüssige Verpackungen
weglasse] und dass Mehrwegverpackungen – etwa Flaschen oder Kisten im
Versandhandel – eingesetzt würden, ließe sich ein Drittel der Verpackungen
einsparen. „Mit dieser Studie haben Politik und Wirtschaft jetzt einen
Fahrplan“, sagt Bernhard Bauske vom WWF. Die Politik müsse einen neuen
Rahmen für den Umgang mit Plastik setzen, „innovative Unternehmen dürfen
nicht länger bestraft werden“. Mit den bestehenden Sammelstrukturen sowie
den Erfahrungen mit Mehrwegsystemen habe Deutschland gute Voraussetzungen
für ein Umsteuern.
17 Aug 2021
## LINKS
[1] https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Unternehmen/WWF-Studi…
[2] /Gemuese-ohne-Folie-wird-schlecht/!5648816
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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Abfall
Schwerpunkt Klimawandel
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Recycling
Verpackungen
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