| # taz.de -- Asylsuchende in Berlin: Ärger am Ankunftszentrum | |
| > Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) will Konflikte um das | |
| > Ankunftszentrum für Asylsuchende entschärfen. Vor allem geht es um | |
| > Moldawier. | |
| Bild: Senatorin Elke Breitenbach (Linke) erklärt die aktuelle Situation im Ank… | |
| „Es gibt ein Grundrecht auf Asyl“, erklärt die Senatorin für Integration, | |
| Arbeit und Soziales, Elke Breitenbach (Linke), am Mittwoch. Seit Juni | |
| häufen sich die Konflikte am und um das Ankunftszentrum für Geflüchtete in | |
| Reinickendorf; es wurde über Vermüllung, Drogen und Schlepperkriminalitität | |
| geklagt. Deshalb hat Breitenbach am Mittwoch zu einer Pressekonferenz | |
| dorthin eingeladen. | |
| Berlins einziges Ankunftszentrum war wegen steigender | |
| Asylbewerber*innenzahlen und nächtlicher Ankunftszeiten vieler | |
| Schutzsuchender [1][überfordert]. Nun gibt es auf dem Gelände das Haus 24, | |
| in dem Feldbetten zum Ausruhen und Warten aufgestellt sind. | |
| In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Asylanträge von Rom*nja aus | |
| Moldau in Berlin gestiegen. So haben im Juli insgesamt 654 | |
| Moldawier*innen einen Asylantrag gestellt, im Januar waren es erst | |
| 196. Medienberichte machten vor allem sie für die Missstände am | |
| Ankunftszentrum verantwortlich. | |
| Elke Breitenbach ist sich der Problematik bewusst: „Moldawien ist das | |
| Armenhaus Europas.“ Hinsichtlich der Konflikte am Ankunftszentrum stellt | |
| sie aber auch klar: „Es handelt sich um Vermutungen, die erst bewiesen | |
| werden müssen. Die Schleuserkriminalität ist ein Verdacht, den nur die | |
| Polizei verfolgen kann.“ Inzwischen patrouilliert ein Sicherheitsdienst 24 | |
| Stunden am Tag, die Konfliktsituation ist entschärft. | |
| Die Menschenrechtslage für Rom*nja ist in Moldau sei schwierig, sie hätten | |
| eingeschränkten Zugang zu Bildungseinrichtungen und Gesundheitsversorgung, | |
| sagt Nora Brezger vom [2][Flüchtlingsrat] Berlin: „Es gibt eine | |
| Grundstimmung gegen Rom*nja in Moldau.“ Sie weist darauf hin, dass weitere | |
| Einrichtungen das Gelände nutzten, etwa eine Unterkunft für Obdachlose | |
| sowie Privatpersonen. | |
| Die Zunahme der Asylanträge führt sie darauf zurück, dass die Rom*nja in | |
| Moldawien in prekären Unterkünften lebten und im Winter um ihr Überleben | |
| kämpften. | |
| 2016 hat das Verwaltungsgericht Berlin beschlossen, dass es keinerlei | |
| Anhaltspunkte dafür gebe, dass Rom*nja in der Republik Moldau | |
| staatlicherseits vertrieben oder gar ausgerottet würden. Moldawische | |
| Rom*nja sind deshalb nicht asylberechtigt in Deutschland. Viele | |
| abgewiesene Asylbewerber aus Moldawien stellen deshalb einen Folgeantrag. | |
| Von bundesweit 654 moldawischen Asylantragsteller*innen im Juli haben | |
| nur 233 erstmals einen Asylantrag gestellt. | |
| In Berlin haben im Juni insgesamt 1.200 Menschen Asyl beantragt. Im Juli | |
| gab es 1.867 Asylgesuche. | |
| 11 Aug 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Maryam Preußer | |
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