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# taz.de -- Wahlkampf in Bayern: CSU präsentiert Extrawurst
> Der CSU reicht das gemeinsame Unions-Wahlprogramm nicht aus. Trotz
> Pandemie verspricht sie in einem eigenen Programm weitere
> Steuergeschenke.
Bild: Söder mit CSU-Spitzenkandidat Dobrindt und Generalsekretär Blume am Fre…
München taz | Markus Söder schreitet ans Mikrofon auf der Terrasse des
Tagungshotels am Tegernsee und sagt: „Das gefällt mir, weil die Natur
dahinter ist.“ Auf der Bühne steht ein blaues Schild: „Bayern stark
machen.“ Dahinter in der Ferne: die malerische Kulisse des Tegernsees, wo
sich der CSU-Vorstand versammelt hat, um das Wahlprogramm der CSU zu
beschließen und den Wahlkampf einzuläuten. Es hat eine lange Tradition,
dass die Partei mit einigen zusätzlichen Forderungen im Freistaat punkten
will, die sie nicht ins [1][gemeinsame Wahlprogramm mit der CDU]
hineinbekommen hat.
In diesem Fall sind das keine bahnbrechenden Politikentwürfe. So soll die
Mütterrente erweitert werden auch für Mütter oder Väter, die vor 1992
Kinder erzogen haben – ein alter Streitpunkt mit der CDU und
Kanzlerkandidat Armin Laschet. Weiter verlangt die CSU, den verminderten
Steuersatz für die Gastronomie beizubehalten und für heimische
Landwirtschaftsprodukte einzuführen. Generell möchte sie „Steuersenkungen“
durchsetzen, so der Parteivorsitzende Söder, um dieses Thema „keinesfalls
der FDP zu überlassen“.
Bisher ist die Stimmung in der CSU mit Beginn des Wahlkampfes eher
verhalten. Forsa-Chef Manfred Güllner erläutert den Vorstandsmitgliedern
hinter verschlossenen Türen, dass die Union zwar ein Potential von 38
Prozent in Deutschland habe. Allerdings sei derzeit in der Bevölkerung kein
Meinungstrend zu erkennen, von welchen Parteien die neue Bundesregierung
gestellt werden sollte. Öffentlich verbreiten die Christsozialen wiederum
Güllners Ergebnis nicht, wonach zwei Drittel der CSU-Wähler nicht der
Ansicht sind, dass Deutschland bei einem Kanzler Armin Laschet „in guten
Händen“ wäre.
Hat die Union ein Kandidatenproblem? Der Nordrhein-Westfale wird in den
Statements vor und nach der Sitzung jedenfalls fast nicht erwähnt. Söder
sagt lediglich, [2][dass dieser aufgrund der Hochwasserkatastrophe] jetzt
in seinem Bundesland Nordrhein-Westfalen „herausragend gebunden“ sei und
seinen Job „ganz hervorragend“ mache.
## Sorgen wegen Freien Wählern
Doch für den Bund legt Söder die Latte für einen Erfolg erneut ziemlich
hoch. Es sei noch „massiv Luft nach oben“, meint er zu Umfragen, die die
Union recht beständig bei um die 30 Prozent sehen. Diese Marke müssten CDU
und CSU „deutlich überschreiten“.
Mehr als der Wettbewerb mit den politischen Kräften links der Mitte scheint
Söder aber die „Zersplitterung“ im „bürgerlichen Lager“ zu sorgen. Er…
vor Zweitstimmen für die FDP – und vor allem für die Freien Wähler.
Letztere dürften mit ihrem Parteivorsitzenden Hubert Aiwanger wohl an der
Fünfprozenthürde scheitern und nicht in den Bundestag einziehen. Doch
landeten sie etwa bei drei oder vier Prozent, wäre dies ein schmerzhafter
Verlust für die Union und die FDP. Söder warnt beim Wahlausgang vor einer
„Zufallsmehrheit“ ohne die Union – also als Ampel (Grüne, FDP und SPD) o…
Grün-Rot-Rot.
Generalsekretär Markus Blume will nun die „Phase der Mobilisierung“
einläuten, etwa mit der „ersten Stadiontour der Geschichte“ der Partei mit
dem „Spitzenkandidaten“. Gemeint ist damit aber nicht Laschet, der in den
nächsten Wochen um Bayern eher einen Bogen machen dürfte. Sondern Alexander
Dobrindt, Anführer der CSU-Landesliste.
23 Jul 2021
## LINKS
[1] /Wahlprogramm-von-CDU-und-CSU/!5777342
[2] /PolitikerInnen-im-Fluteinsatz/!5781625
## AUTOREN
Patrick Guyton
## TAGS
Markus Söder
CSU
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
CDU/CSU
Armin Laschet
Schlagloch
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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