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# taz.de -- Schulen und Corona: Zermürbende Dauerschleife
> Die Ferien sind bald vorbei, aber die Schulen nicht auf Unterricht unter
> Corona-Bedingungen vorbereitet. Für Eltern gibt es weiter keine
> Normalität.
Bild: Noch sind Ferien: eine leere Grundschule in Berlin
Knapp eine Woche, dann geht’s wieder los. Eigentlich beginnt ja in Berlin,
Brandenburg und Hamburg nur das neue Schuljahr. Aber neben der üblichen
Aufregung schleicht sich dieses ungute Gefühl ein. Wie groß ist [1][die
Gefahr für die Kinder, sich mit Corona zu infizieren]? Wie lange halten
Lehrer:innen und Horterzieher:innen durch? Und überhaupt: Bleiben
die Schulen offen?
In die Ungewissheit mischt sich Wut. Über die Planlosigkeit, das Versagen
der Politik, die Ahnung, dass für politische Entscheider:innen Familien
und Kinder keine Priorität haben. Nicht mal knapp zwei Monate vor der
Bundestagswahl. Trotz vollmundiger Ankündigungen wurden an vielen Schulen
[2][keine Luftfilteranlagen eingebaut], geschweige denn Personal
aufgestockt, um die Klassen zu verkleinern, damit die Abstände zwischen den
Plätzen besser eingehalten werden. Auch das digitale Lernen wurde nur mit
spitzen Fingern angefasst. Aber lassen wir das. Es sind ja auch nur knapp
eineinhalb Jahre vergangen seit dem ersten Lockdown, bei dem die Schulen
von einem Tag auf den anderen geschlossen wurden.
Diese eineinhalb Jahre waren hart. Auf den Komplett-Lockdown folgte ein
kurioser Wechselunterricht an den Schulen und Lernen auf Onlineplattformen,
die entweder nicht erreichbar waren oder nicht befüllt wurden. Dazwischen
oder währenddessen Homeoffice, sich wenigstens aus der Ferne um Angehörige
und Freund:innen kümmern, die Kids bespaßen, die schließlich nicht in
Dauerschleife Videos gucken können, wenn die Eltern ihrer Lohnarbeit
nachgehen müssen. Für viele sorgte die Angst vor einem Jobverlust für noch
mehr Stress.
Eine zermürbende Zeit. Nach fast sechs Wochen Sommerferien dominiert nun
hierzulande die Debatte, ob [3][Urlaubsrückkehrer:innen sich testen
lassen müssen] und Impfverweiger:innen von Veranstaltungen
ausgeschlossen werden können. Dank Deltavariante steigen die Inzidenzwerte,
Impfungen müssen wohl aufgefrischt werden. Dass auch die Schulen für den
(erneuten) Ernstfall gewappnet sein müssen – kein Thema für die vorderen
Plätze auf der politischen Agenda. Es fühlt sich nach einer ermüdenden
Dauerschleife an.
Klar, die Situation ist heute eine andere als im Frühjahr 2020. Damals gab
es weder viele Testzentren noch ausreichend Impfstoffe oder Studien, die
die langfristigen Folgen von Corona einschätzen ließen. Heute werden Kinder
mehrfach in der Woche vor dem Unterricht getestet, wir wissen, dass
Impfstoffe uns vor schweren Erkrankungen schützen. Dennoch bleibt es,
dieses dumpfe Gefühl – und die Angst, alles noch mal durchmachen zu müssen.
30 Jul 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Tanja Tricarico
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Schule und Corona
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