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# taz.de -- Seenotrettungsschiff von Ärzte ohne Grenzen: „Geo Barents“ fes…
> Erneut blockieren Italiens Behörden das Rettungsschiff einer
> Hilfsorganisation. Derweil sind vor Tunesiens Küste mindestens 43
> Menschen ertrunken.
Bild: Die „Geo Brents“
Augusta dpa/rtr | Die Behörden auf Sizilien haben das Seenotretterschiff
„Geo Barents“ der Organisation Ärzte ohne Grenzen festgesetzt. Am Freitag
hätten Kontrolleure in der Hafenstadt Augusta das Schiff über mehrere
Stunden inspiziert, teilte Ärzte ohne Grenzen am Samstag mit. Die „Geo
Barents“ werde nun wegen Mängeln festgehalten. Ärzte ohne Grenzen sieht
nach eigenen Angaben hinter den Kontrollen das Ziel der Behörden, gegen
Schiffe von privaten Hilfsorganisationen diskriminierend vorzugehen.
Immer wieder halten die italienischen Behörden Schiffe der privaten
Seenotretter fest. Betroffen sind [1][derzeit die „Sea-Eye 4“] und die
„Sea-Watch 4“. Die zuletzt festgesetzte „Sea-Watch 3“ bekam nach Angaben
einer Sea-Watch-Sprecherin die Genehmigung, in ihren spanischen Heimathafen
Burriana zu fahren, um Mängel zu beheben. Oft beanstanden die Behörden ihre
Ausrüstung oder dass sie für ihre Einsätze in der falschen Klasse
kategorisiert sind.
Von Libyen und Tunesien aus machen sich immer wieder Migranten auf den Weg
nach Italien. Dabei geraten viele in Seenot und müssen auf die Hilfe von
[2][Schiffen wie etwa denen der privaten Organisationen] hoffen.
## Mindestens 43 Menschen ertrunken
Für viele kommt jede Hilfe zu spät. Nach Angaben des Roten Halbmondes sind
mindestens 43 Menschen vor der tunesischen Küste bei einem Schiffsunglück
ertrunken. Sie hätten versucht, von Libyen aus über das Mittelmeer nach
Italien und damit in die Europäische Union zu gelangen, teilte die
Hilfsorganisation am Samstag mit.
84 Menschen seien gerettet worden. Das Boot war in Suwara an der
nordwestlichen Küste Libyens gestartet. An Bord waren Menschen aus Ägypten,
Sudan, Eritrea und Bangladesch. Häufig ist die italienische Insel Lampedusa
das Ziel für Migranten, die versuchen, über den gefährlichen Seeweg in
kleinen, oft überfüllten und kaum seetauglichen Booten von Afrika nach
Europa zu gelangen. Erst Anfang Juni kamen mehr als 20 Migranten aus Afrika
bei einem Schiffsunglück vor der tunesischen Küste ums Leben. Auch sie
wollten nach Italien.
## Urkunde für Horst Seehofer
Italiens Innenministerium zählte in diesem Jahr [3][deutlich mehr
Migranten], die in Booten die Küste des Mittelmeerlandes erreichten. In
2021 kamen demnach bislang Stand Freitag knapp 21.000 Menschen an, im
selben Zeitraum des Vorjahres waren es rund 7.300. Nach UN-Angaben starben
in diesem Jahr rund 720 Migranten im zentralen Mittelmeer.
Anlässlich des Geburtstages von Bundesinnenminister Horst Seehofer an
diesem Sonntag, will ihm die Regensburger Organisation [4][Sea Eye eine
Spendenurkunde überreichen]. Hintergrund ist demnach Seehofers Äußerung vor
drei Jahren, an dem zu seinem 69. Geburtstag 69 Menschen nach Afghanistan
abgeschoben wurden. Das habe er gar nicht so bestellt, sagte er damals. Auf
eine Anfrage, ob Seehofer die Urkunde entgegennehmen wird, antwortete sein
Ministerium zunächst nicht.
3 Jul 2021
## LINKS
[1] /Deutsches-Seenotrettungsschiff-auf-dem-Mittelmeer/!5776549
[2] /Seenotrettung-im-Mittelmeer/!5783933
[3] /Fluechtlinge-auf-der-Insel-Lampedusa/!5766229
[4] /Spendenaktion-fuer-zivile-Seenotrettung/!5783856
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