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# taz.de -- Coronalage vor EM-Klassiker in London: Uefa übernimmt Pandemiepoli…
> London lockert trotz verschärfter Lage die Zuschauerbegrenzungen für das
> Spiel am Dienstag. Der Druck der Uefa ist zu groß.
Bild: Zu nachlässig? Englische Fans ohne Distanz und Mundschutz im Wembleystad…
Die Zahlen steigen in Großbritannien. Einerseits die Zahl der zugelassenen
Zuschauer beim EM-Turnier im Londoner Wembleystadion, andererseits die von
der Delta-Variante in die Höhe getriebenen Corona-Inzidenzzahlen.
Einerseits dürfen statt 21.500 Besuchern im Achtelfinale zwischen Italien
und Österreich nun zum Klassiker zwischen Deutschland und England – anders
als zuvor geplant – 45.000 Fans den Spielern zujubeln. Andererseits haben
sich die Inzidenzzahlen dank der Delta-Variante innerhalb einer Woche im
Vereinigten Königreich verdoppelt.
Wie Lockerungen zu einer sich verschärfenden Coronalage passen, lässt sich
gesundheitspolitisch nur schwer nachvollziehen. Zwar wird der
binneneuropäische Reisebetrieb durch eine 14-tägige Quarantänepflicht für
Einreisende auf die Insel eingeschränkt, und Einlass ins Wembleystadion
bekommen nur die deutschen Anhänger gewährt, die einen Wohnsitz in
Großbritannien oder Irland vorweisen können – ausgenommen davon aber sind
die zahlreichen VIP-Gäste der Uefa.
Inklusive der Medienschaffenden und der Verbandsfunktionäre zählt die Uefa
2.500 wichtige Gäste, für die sie sich vor allem mit Blick auf die
Halbfinals und das Endspiel in London Sonderregelungen ausbedungen hat. Sie
müssen nicht in Quarantäne, sollen sich jedoch ausschließlich im
Hotelzimmer und im Stadion aufhalten dürfen. Kontrollieren wird man das
aber vermutlich weder wollen noch können.
Dass die englische Regierung Mitte vergangener Woche die außerplanmäßige
Anhebung der Stadionauslastung im Wembleystadion [1][nach Gesprächen mit
der Uefa] ankündigte, hatte natürlich handfeste Gründe. Der europäische
Fußballverband hatte zuvor durchblicken lassen, dass man notfalls die
wichtigsten Spiele des Turniers in ein anderes Land vergeben könnte, sollte
man in London Schwierigkeiten haben, die EM wie von der Uefa gewünscht zu
organisieren.
## Neuer Hotspot in St. Petersburg
Weil es keine einheitliche Coronapolitik in Europa gibt, kann die Uefa die
Ausrichterländer leicht gegeneinander ausspielen und offenbart wenig
Skrupel dabei, auf diese Weise die europäische Pandemiepolitik
mitzubestimmen. Neben London steht nun aktuell St. Petersburg im
Blickpunkt. Am vergangenen Samstag waren 107 Coronatote innerhalb von 24
Stunden in der russischen Küstenstadt gemeldet worden.
Am Freitag (18 Uhr) treffen dort die Schweiz und Spanien aufeinander. Auch
die sich zuspitzende Coronalage in St. Petersburg setzt man bei der Uefa
nicht in Beziehung mit dem eigenen Turnier. Ein Uefa-Sprecher bestätigte,
dass „es keine Pläne gibt, den Austragungsort zu ändern“. Die
gesundheitliche Situation in Russland ändere „nichts für die Teams“. Im
Stadion von St. Petersburg ist für das anstehende Viertelfinale wie beim
Spiel der Deutschen in London eine 50-prozentige Auslastung des Stadions,
also 30.500 Zuschauer, vorgesehen.
Der Druck auf die Uefa, die Halbfinals und das Endspiel vielleicht doch
nicht in einem Coronahochrisikogebiet wie London austragen zu lassen, wird
mit den Inzidenzzahlen vermutlich weiter steigen. Budapest hat sich als
Hauptstadt von Ungarn und der Bedenkenlosigkeit bereits in den letzten
Wochen als mögliche Alternative in Stellung gebracht. Dies würde wiederum
der Uefa andere Probleme bescheren. Am Sonntag wurden in einer Budapester
Fanzone, die von 10.000 niederländischen Anhängern bevölkert wurde, diesen
beim Eingang von Sicherheitskräften die Regenbogenflaggen abgenommen. Die
Uefa erklärte, dafür seien die ungarischen Behörden verantwortlich. [2][Es
kündigen sich weitere Probleme an.]
29 Jun 2021
## LINKS
[1] /Zuschauerzahl-in-EM-Stadien/!5782694
[2] /EM-Stadion-in-Regenbogenfarben/!5777582
## AUTOREN
Johannes Kopp
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