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# taz.de -- Prekäre Arbeit an der FU Berlin: Kampf wird belohnt
> Eine Mitarbeiterin der Freien Universität klagt erfolgreich gegen ihre
> Befristung. Das Urteil ist ein deutliches Signal an Uni-Leitungen.
Bild: Steht als Arbeitgeberin in der Kritik: die Freie Universität Berlin
Berlin taz | Eine technische Mitarbeiterin beim IT-Support der Freien
Universität Berlin bekam nach einem jahrelangen Rechtsstreit in letzter
Instanz bestätigt, dass das Auslaufen ihres befristeten Arbeitsvertrages
unwirksam ist (AZ: 7 AZR 245/20). Viele ihrer KollegInnen im Kampf gegen
befristete Arbeitsverträge an der Universität dürften sich nun durch das
Urteil bestätigt sehen.
Die Uni-Leitung hatte die Klägerin nach dem für die Universität
[1][günstigeren Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte] entlohnt. „Die
Studierenden übernahmen Sekretariatsaufgaben, Verwaltungsaufgaben, zum Teil
anspruchsvolle Arbeiten im IT- und Bibliotheksbereich, [2][ohne angemessen,
nämlich nach dem Tarifvertrag der Länder, bezahlt zu werden]“, kritisiert
der Sprecher der Verdi-Betriebsgruppe an der FU, Claudius Neumann, am
Montag.
Auf diese Weise seien Stammarbeitsplätze in Büros, Bibliotheken und dem
IT-Bereich durch vermeintliche studentische Hilfskraftstellen ersetzt
worden. Neumann wirft dem FU-Präsidium eine Zermürbungsstrategie vor, weil
man gegen Urteile in unteren Instanzen, die der Klägerin schon recht
gegeben hatten, mehrmals in Berufung gegangen ist.
## Ein Tarifvertrag ist teurer
„Das soll Beschäftigte abschrecken, ihre Rechte geltend zu machen“,
kritisiert Neumann. Franziska Brychcy, die für Die Linke im
Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses sitzt, kritisiert
die Uni-Leitung, weil sie lieber Geld für diese Prozesse ausgibt, als
unbefristete Arbeitsplätze nach dem TV-L zu schaffen. „Dabei stellt der
Senat dafür das Geld zur Verfügung“, betont Brychcy.
Es muss sich nun zeigen, ob das FU-Präsidium diesen langen Klageweg auch in
anderen Fällen fortsetzt. Sylvia Bayram von der Berliner Aktion gegen
Arbeitgeberunrecht (Baga), die den Kampf der Beschäftigten unterstützt,
sagt, aktuell beschäftigten sich die Arbeitsgerichte mit zwei weiteren
Klagen gegen [3][befristete Beschäftigungsverhältnisse] an der Freien
Universität.
12 Jul 2021
## LINKS
[1] /Prekaere-Arbeit-an-Hamburgs-Hochschulen/!5783926
[2] /Zu-wenig-Geld-Wertschaetzung-Sicherheit/!5659782
[3] /HU-schafft-Parallelbeschaeftigung-ab/!5623011
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Freie Universität Berlin
Verdi
Studentische Hilfskräfte
Freie Universität Berlin
Streik
MPG
Tariflohn
Schwerpunkt Coronavirus
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