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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Verstöße gegen Corona-Sc…
> Polizei ahndet Regelverstöße auf „Querdenken“-Demo. Brasilien
> demonstriert gegen Bolsonaro. Und: Sollte es spezielle Masken für Kinder
> geben?
Bild: Keine Masken, kein Abstand: Dagegen ging die Polizei in Hannover vor
## Verstöße auf „Querdenken“-Demo „konsequent geahndet“
Bei einer Demonstration von Mitgliedern der „Querdenken“-Bewegung hat die
Polizei am Samstagnachmittag in Hannover einige Verstöße gegen
Corona-Schutzregeln festgestellt. So trugen einige der rund 190 Teilnehmer
auf dem Waterlooplatz den Angaben zufolge keinen Mund-Nasen-Schutz und
hielten nicht den geforderten Abstand zu anderen ein. Alle festgestellten
Verstöße seien „konsequent geahndet“ worden, hieß es.
Zwei Personen seien der Bühne verwiesen worden, aus der Zuhörerschaft habe
es nach Kontrollen dann Proteste gegeben. Einen weiteren Demonstranten
hätten die Beamten „mit unmittelbarem Zwang“ ausschließen müssen, schrieb
die Polizei auf Twitter. Die Demonstranten wollten ihren Unmut über die
Corona-Politik äußern. Als Redner bei „Querdenken 511“ hatte sich unter
anderem der Gründer der Bewegung, Michael Ballweg, angekündigt.
[1][Der niedersächsische Verfassungsschutz hatte Teile der
„Querdenken“-Bewegung im Mai zunächst für zwei Jahre zum Verdachtsobjekt
eingestuft.] Aufgrund ihrer Merkmale sei sie für rechtsextremistische
Organisationen anschlussfähig, heißt es im jüngsten
Verfassungsschutzbericht. (dpa)
## Regierung sieht Bedarf an FFP2-Masken für Kinder
Die Bundesregierung sieht den Bedarf an FFP2-Masken für Kinder. Das geht
aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor. Im
Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium habe deshalb das Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte die Normung einer
Infektionsschutzmaske beim Deutschen Institut für Normung initiiert, die
auch Masken in Kindergrößen berücksichtigen soll.
Die Grünen-Politikerin Tabea Rößner kritisiert, dass das erst jetzt
passiert. „Es ist ein Armutszeugnis, dass nach 16 Monaten Pandemie noch
immer keine spezifischen FFP2-Masken für Kinder auf dem Markt verfügbar
sind“, sagte sie. [2][Die FFP2-Maskenpflicht in Schulen sei zwar aufgehoben
worden,] viele Kinder trugen aber in Bus und Bahn die auf Erwachsene
ausgerichteten Masken. „Es ist unverantwortlich, dass die Regierung
angesichts der schon so lange anhaltenden pandemischen Lage nicht früher
tätig geworden ist.“ (dpa)
## Apotheken wollen Testangebot zurückfahren
Wegen sinkender Nachfrage nach Corona-Tests wollen Deutschlands Apotheken
ihr Angebot einschränken. Weil die Zahl der vollständig Geimpften zunehme
und Infektionsschutzregeln gelockert worden seien, nehme der Bedarf an
Tests ab, sagte ein Sprecher des Apothekerverbandes Abda in Berlin. Zudem
wies er darauf hin, dass der Bund weniger zahle als zuvor. „Für eine ganze
Reihe von Apotheken ist die Durchführung der Tests damit nicht mehr
wirtschaftlich.“
Nach Abda-Schätzung bieten etwa 20 bis 25 Prozent der Apotheken sogenannte
Bürgertests an – also Schnelltests, die für die Verbraucher kostenlos sind
und vom Bund bezahlt werden. Ursprünglich bekamen die Apotheken wie alle
anderen Anbieter bis zu 18 Euro pro vorgenommenem Antigentest, nun zahlt
der Bund nur noch bis zu 12,50 Euro. (dpa)
## China: Mehr als eine Milliarde Impfungen
China hat die Marke von einer Milliarde Impfungen überschritten. Nach
Angaben der Nationalen Gesundheitskommission wurden am Samstag rund 20,23
Millionen Menschen geimpft. Damit sei die Gesamtzahl auf 1,01 Milliarden
gestiegen, wie aus den am Sonntag veröffentlichten Daten hervorgeht. China
ist das bevölkerungsreichste Land der Welt mit rund 1,41 Milliarden
Einwohnern. (rtr)
## „Hilfe muss leichter ankommen“
Die Kinderschutzexpertin Mareike van't Zet rechnet mit einer massiven
[3][Zunahme von Kindeswohlgefährdungen infolge der Corona-Pandemie.] „Wir
kennen die Risiko-Faktoren“, sagte die Leiterin des Oldenburger
Kinderschutz-Zentrums im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. „Als
Kinderschützerinnen wissen wir: Umso mehr Druck in Familien und ihrem
Umfeld herrscht, umso mehr steigen Angst und Verunsicherung. Umso
schlechter die Entlastungssysteme wirken können, umso mehr steigt das
Risiko gewalttätiger Entladungen bei Erwachsenen.“
[4][Die Isolation im Lockdown habe die Situation für betroffene Kinder und
Jugendliche verschärft.] „Wir gehen davon aus, dass Kinder derzeit viel
weniger in der Lage sind, über Erlebtes zu sprechen“, erläuterte die
Kinderschutz-Expertin. Viele soziale Bezüge wie etwa die Schule, seien
weggebrochen.
Um leichter mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen, seien mehr betreute
Aktivitäten in den sozialen Netzen wünschenswert. „Wir brauchen
beispielsweise einen Hilfebutton bei Snapchat, TikTok und den anderen
sozialen Medien, der die Jugendlichen und Kinder neugierig macht. Aber wenn
sie dann auf einen Kontakt klicken, muss ihnen auch ein Mensch antworten.“
Einfach nur ein Link zur nächsten Beratungsstelle reiche nicht aus, sagte
die Expertin. (epd)
## Indien meldet niedrigste Inzidenz seit drei Monaten
Indien meldete mit 58.419 Neuinfektionen die niedrigste Tageszahl seit fast
drei Monaten. Die Gesamtzahl der Infektionen in dem südasiatischen Land
steigt damit binnen 24 Stunden auf 29,9 Millionen. Das ist der zweithöchste
Wert weltweit nach den USA. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge aber
weitaus höher sein. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus
erhöhte sich um 1576 auf 386.713 Menschen. [5][Indien war im April und Mai
ein Brennpunkt der Pandemie.] (rtr)
## Wandern als Pandemie-Hobby
In der Coronazeit [6][hat das Wandern in Berlin und Brandenburg einen neuen
Boom erlebt,] der auch viele junge Leute mitreißt. „Wandern ist das neue
Clubbing“, sagt Christian Tänzler, Sprecher von Visit Berlin. Soziale
Netzwerke wie Instagram, Facebook und Co. sind voll von Wanderfotos und
Routentipps.
Und zunehmend werden diese Medien auch wieder das, was sie einst für viele
Wanderbegeisterte waren: Ein Ort für Verabredungen. „Unsere Facebook-Gruppe
„Wandern in Berlin und Umgebung“ drohte in der Pandemie schon zu einer
reinen Fotogruppe zu werden“, sagt etwa Administrator Christian Gollwitzer.
Es war paradox: Gollwitzer bekam seit Beginn der Pandemie zwar mehr
Beitrittsanfragen denn je. Doch da Treffen in Gruppen lange nicht möglich
waren, wanderten viele Mitglieder allein und posteteten lediglich schöne
Fotos und Routenvorschläge. (dpa)
## Deutschlands Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 842 neue Positiv-Tests. Das sind 647
weniger als am Sonntag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt
weiter auf 8,8 von 9,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je
100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus
angesteckt haben. 16 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem
Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24
Stunden auf 90.385. (rtr)
## Belgien: Einreiseverbot von Menschen aus Nicht-EU-Ländern
Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der stärker ansteckenden
Coronavirus-Variante Delta verbietet Belgien die Einreise von
Nicht-EU-Bürgern aus Großbritannien. Die Maßnahme trete spätestens am 27.
Juni in Kraft, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Brüssel,
Jan Eyckmans am Samstag. Betroffen von der Verschärfung der Einreiseregeln
seien insgesamt 27 Länder, außer Großbritannien und Georgien liegen alle
außerhalb Europas. (afp)
## Brasilien protestiert gegen Corona-Politik
In ganz Brasilien sind Tausende Menschen [7][gegen die Corona-Politik des
rechten Präsidenten Jair Bolsonaro] auf die Straßen gegangen. In der
Hauptstadt Brasília sowie 14 Provinzhauptstädten forderten sie am Samstag
mehr Impfungen und wirtschaftliche Unterstützung in der Corona-Krise, wie
die Nachrichtenplattform G1 berichtete. Auch Bolsonaros Rücktritt wurde
verlangt. Die Behörden teilten derweil mit, dass Brasilien als zweites Land
der Welt mehr als eine halbe Millionen Corona-Tote verzeichnen musste.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Samstag starben in dem größten
Land Lateinamerikas bislang 500.800 Menschen im Zusammenhang mit der
Krankheit Covid-19. Die Zahl aller registrierten Corona-Infektionen liegt
für Brasilien bei fast 18 Millionen. Jeden Tag kommen derzeit rund 80.000
nachgewiesene Fälle hinzu. Knapp 30 Prozent der Menschen im Land haben
bislang eine erste Impfdosis erhalten, etwa elf Prozent sind vollständig
geimpft.
Die Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro verharmloste die
Pandemie von Anfang an und stemmte sich mit Verweis auf die
wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Zuletzt zog
Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. (dpa)
## Olympia-Sportler positiv getestet
Ein Olympia-Teilnehmer aus Uganda ist bei seiner Ankunft in Tokio im
Vorfeld der Spiele positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er war
einer von neun Athleten und Trainer aus Uganda, die bei ihrer Ankunft am
Samstag am Flughafen Narita getestet wurden. Die positiv getestete Person
ist nun in einer zu diesem Zweck geschaffen Einrichtung untergebracht. Der
Rest des Teams reiste weiter nach Osaka, um dort an einem Trainingslager
teilzunehmen. Alle Mitglieder des Teams waren in Uganda mit dem
Astrazeneca-Vakzin geimpft worden und hatten 72 Stunden vor ihrem Abflug
negative Tests abgegeben. (rtr)
## Kubas Impfstoff zu 62 Prozent wirksam
Der in Kuba entwickelte Impfstoffkandidat Soberana 2 hat mit nur zwei von
drei vorgesehenen Dosen eine Wirksamkeit von 62 Prozent gezeigt. Das teilt
das staatliche biopharmazeutische Unternehmen BioCubaFarma unter Berufung
auf vorläufige Daten aus Studien der späten Phase mit. „In ein paar Wochen
sollten wir die Ergebnisse für die Wirksamkeit mit drei Dosen haben. Wir
erwarten, dass diese größer sein wird“, sagte Vicente Vérez, Direktor des
staatlichen Finlay Vaccine Institute, das Soberana 2 entwickelt hat. Kuba
erlebt zur Zeit seinen schlimmsten Coronavirus-Ausbruch seit Beginn der
Pandemie. Das Land bezieht keine Vakzine aus dem Ausland, sondern arbeitet
an fünf verschiedenen eigenen Impfstoffen. (rtr)
## Impfungen für Jugendliche in der Schweiz
Die Schweiz will in der kommenden Woche [8][eine Corona-Schutzimpfung für
Zwölf- bis 15-Jährige erlauben.] Junge Menschen, die sich impfen lassen
wollten, sollten die Möglichkeit dazu bekommen, Impfkommissionschef
Christoph Berger der Neue Zürcher Zeitung. Die Regierung werde
voraussichtlich nächste Woche grünes Licht geben.
Für Jugendliche mit Vorerkrankungen oder Kontakt zu Risikogruppen sei eine
Impfung sinnvoll. Anders als bei älteren Bevölkerungsgruppen werde hier
aber keine bestimmte Impfquote angestrebt. Die Arzneimittelbehörde
Swissmedic hatte Anfang Juni den Impfstoff der Mainzer Firma Biontech auch
für Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren zugelassen. Ein Antrag auf
Zulassung des Moderna-Impfstoffs für Zwölf- bis 17-Jährige wird noch
geprüft. (rtr)
20 Jun 2021
## LINKS
[1] /Verfassungsschutz-und-Querdenker/!5762967
[2] /Ist-die-Maskenpflicht-noch-noetig/!5774945
[3] /Generation-Corona/!5774681
[4] /Kinderrechte-unter-Grosser-Koalition/!5773267
[5] /Coronapandemie-in-Indien/!5773372
[6] /Wandern-in-Berlin/!5774591
[7] /Proteste-gegen-obersten-Covidioten/!5775661
[8] /Pro-und-Contra-Biontech-ab-12/!5778428
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aus.
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