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# taz.de -- Sicherheitsmängel beim Schnelltest: Konsequent ungeschützt
> Datenschutz und Corona-Schnelltest gehen aktuell kaum zusammen. Das ist
> gefährlich. Wenn private Daten im Netz kursieren, droht
> Identitätsdiebstahl.
Es gibt ein ganz wunderbares Werkzeug in der
[1][Datenschutz-Grundverordnung], und zwar im Artikel 25. Dort haben die
Autor:innen sinngemäß hinein geschrieben: Wer irgend etwas
macht/programmiert/designt, bei dem persönliche Daten anfallen, muss das so
gestalten, dass nur die für den Zweck wirklich unbedingt nötigen Daten
erhoben werden. [2][Privacy by Design] heißt das Prinzip – und
wahrscheinlich wurde es noch nie so geballt und konsequent verletzt wie bei
den Corona-Schnelltestzentren.
Quasi im Wochentakt kommen neue Sicherheitslücken ans Licht. Hier wieder
ein paar tausend Datensätze ungeschützt im Netz, dort zehntausende, und man
kann sich mittlerweile mit Recht fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass
die eigenen Daten nicht betroffen sind oder waren. Wohl denen, die in einem
Testzentrum waren, für das bereits Lücken bekannt wurden, dort sind sie
nämlich jetzt ziemlich wahrscheinlich geschlossen.
Und es ist nicht davon auszugehen, dass sämtliche der noch nicht
aufgefallenen Zentren sich um umfangreiche Sicherheits-Audits gekümmert
haben: Vermutlich liegen also noch haufenweise Dateien ungeschützt im Netz
herum. Die [3][Testzentrumsproblematik] zeigt, warum Privacy by Design so
immens wichtig ist: Je weniger Daten da sind, desto weniger können in
fremde Hände geraten und missbraucht werden.
Und das ist bei persönlichen Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum,
teilweise Personalausweisnummer und das auch noch in Verbindung mit
Gesundheitsdaten nicht gerade trivial. Es wäre daher wichtig, dass die
Behörden in Sachen Datenschutz bei den Schnelltestzentren mindestens ebenso
genau hinschauen wie bei den Abrechnungen. Und zwar mindestens.
Abrechnungsbetrug kostet den Staat Geld. Identitätsdiebstahl kostet die
Betroffenen Zeit, psychische Gesundheit, mitunter die Existenz.
Und: Es gibt persönliche Daten, die sich nicht ändern lassen. Sind diese
einmal in falschen Händen, können sie über Jahrzehnte immer wieder in
illegalen Sammlungen auftauchen. Mit weitreichenden Folgen für die
Betroffenen.
23 Jun 2021
## LINKS
[1] /Kommentar-Datenschutz-und-DSGVO/!5506459
[2] https://dsgvo-gesetz.de/themen/privacy-by-design/
[3] /Schnelltestzentrum-mit-Datenleck/!5759688
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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Datenschutz
Gesundheit
Jens Spahn
Privatsphäre
Kolumne Digital Naives
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