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# taz.de -- Verzicht auf Johnson-&-Johnson-Impfstoff: Dänemark bremst sich sel…
> Nach AstraZeneca verzichtet Kopenhagen nun auch auf Impfungen mit dem
> Vakzin von Johnson & Johnson. Das hat Folgen für das Impftempo.
Bild: Dänisches Impfzentrum in Frederikshavn: Auch hier wird Johnson & Johnson…
Stockholm taz | Nachdem Dänemark als erstes europäisches Land schon im
April die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca ganz
eingestellt hatte, wird dort nun auch das Vakzin „Janssen“ von Johnson &
Johnson nicht verimpft. Die Begründung der staatlichen Gesundheitsbehörde
Sundhedsstyrelsen ist jeweils die gleiche: Aufgrund der – wenn auch
seltenen – Fälle von Blutgerinnseln sei man zu dem Schluss gekommen, dass
die Vorteile einer Impfung mit diesem Impfstoffen „das Risiko in Form
möglicher Gesundheitsschäden durch VITT (Vaccine-induced Immune Thrombotic
Thrombocytopenia) bei geimpften Personen nicht überwiegen“.
In einer [1][31-seitigen Abwägung] zu Vor- und Nachteilen einer Impfung mit
dem Janssen-Vakzin, die ähnlich für die ebenfalls Adenovirus-basierten
Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und das russische Sputnik V gelte, nimmt
die Behörde Bezug auf Studien der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA
sowie der US-Behörden FDA und CDC über einen mutmaßlichen Zusammenhang
dieser Impfstoffe mit der Thrombose-Erkrankung VITT.
Anhand der bisherigen Meldungen über entsprechende Nebenwirkungen rechnet
Sundhedsstyrelsen beispielsweise bei der Gruppe der Frauen zwischen 30 und
39 Jahren mit einem Erkrankungsrisiko von 1:85.000. Wobei die Behörde
betont, hier eher von einer möglichen Untererfassung ausgehen zu müssen,
weil in den USA eine große Zahl von Obdachlosen und anderen Personen „mit
erheblichen Hindernissen für einen Kontakt zum Gesundheitswesen“ mit dem
Johnson-&-Johnson-Vakzin geimpft worden seien.
Die Entscheidung könnte aber überdacht werden. „Es können neue Erkenntnisse
aufkommen, oder die Situation in Dänemark kann sich ändern, zum Beispiel in
Bezug auf den Infektionsdruck, die Krankheitslast, die Epidemiekontrolle
oder die Verfügbarkeit anderer Impfstoffe“, erklärte die
Gesundheitsbehörde.
## Acht Millionen Dosen bestellt
Die fraglichen Stoffe ganz aus dem einheimischen Impfprogramm zu nehmen,
ist laut der Kopenhagener Professorin für Impfstoffentwicklung Camilla
Foged angesichts der mittlerweile recht entspannten Coronalage im Lande
„eine vernünftige Entscheidung“: „Für den Einzelnen gibt es kein großes
Risiko, aber wenn wir so viele impfen, müssen wir mit so einer Nebenwirkung
rechnen.“ Und bereits ein einziger Todesfall sei den Preis nicht wert.
Für Dänemark hat der Verzicht auf Janssen erhebliche Auswirkungen auf die
[2][Impfplanung]. Das Land hatte vorab schwerpunktmäßig auf das Produkt
gesetzt und über acht Millionen Dosen bestellt, weil bei ihm eine
Einzeldosis ausreichend ist. Die Gesundheitsbehörde rechnet nun damit, dass
statt Ende Juli erst bis zum 22. August allen BürgerInnen ein Impfangebot
gemacht werden kann.
4 May 2021
## LINKS
[1] https://www.sst.dk/-/media/Udgivelser/2021/Corona/Vaccination/J-J/Vedroeren…
[2] /Corona-Impfung-in-Daenemark/!5741933
## AUTOREN
Reinhard Wolff
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