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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Schleswig-Holstein lockert…
> In dem Bundesland dürfen Geimpfte bald wieder in Hotels übernachten und
> in Restaurant-Innenbereichten essen. Österreich führt bis Juni einen
> digitalen Impfpass ein.
Bild: Die Inzidenz sinkt: Auch auf den Intensivstationen entspannt sich die Sit…
## Weitere Öffnung in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein geht in der Coronapandemie weitere Öffnungsschritte im
Tourismus und weiteren Bereichen. So dürfen Geimpfte, Genesene und
Getestete vom 17. Mai an unter strengen Vorgaben landesweit Gaststätten
auch in Innenräumen besuchen und in Beherbergungsbetrieben übernachten, wie
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch bekanntgab.
Erleichterungen gibt es auch in den Bereichen Kita, Schule, Sport und
Kultur.
Wer als Tourist:in im Norden übernachten will muss sich demnach alle drei
Tage auf Corona testen lassen. Mit ihren Beschlüssen weitet die
Landesregierung praktisch die für vier Modellregionen geltenden Regeln auf
das gesamte Land aus.
Bisher dürfen Urlauber:innen in der Schleiregion, in Eckernförde und in
Nordfriesland unter strikten Coronavorgaben Urlaub machen. Von diesem
Samstag an ist das auch in Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und
Neustadt an der Ostsee in der Lübecker Bucht möglich. Am Montag folgt Büsum
in Dithmarschen.
Hintergrund der weiteren Lockerungen sind die sinkenden Coronazahlen mit
stabil unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen binnen
sieben Tagen in weiten Teilen Schleswig-Holsteins. Am Dienstagabend betrug
die landesweite Inzidenz 54,5. Der Norden hat seit längerem die deutlich
niedrigsten Werte in Deutschland. In den Regionen mit
Sieben-Tage-Inzidenzen unter 100 darf im Norden bereits jetzt die
Außengastronomie öffnen. (dpa)
## Impfpass in Österreich kommt
Österreich will einen Impfpass, den Grünen Pass, in digitaler Form bereits
am 4. Juni einführen. Mit dem dann auf Handys verfügbaren QR-Code sei das
Land in Europa einer der Vorreiter, sagte Tourismusministerin Elisabeth
Köstinger von der konservativen ÖVP am Mittwoch in Wien.
Bereits am 19. Mai gelten diverse Zertifikate über Impfungen, Tests und
überstandene Corona-Erkrankungen in Österreich als Zutrittserlaubnis für
die dann wieder geöffnete Gastronomie, für Kultur, den Sport und die
Hotellerie. „Das ist für uns als Tourismusland nach dieser langen
Durststrecke überlebenswichtig“, sagte Köstinger.
Ab Mitte Mai entfällt für Deutsche die Quarantänepflicht. Bei der Einreise
nach Österreich reicht dann ein negativer Test. Auf EU-Ebene soll ein
Grüner Pass voraussichtlich Ende Juni kommen. (dpa)
## Tourismusindustrie schwer getroffen
Die Not vieler Tourismusunternehmen wächst mit der Dauer der Zwangspause in
der Pandemie. Einer Umfrage zufolge überlegt inzwischen jede:r vierte
Ferienhausvermieter:in in Deutschland aufzugeben. Sollte der
Tourismus erst im Juni wieder anlaufen, wäre das für weitere 36,9 Prozent
schwer zu verkraften, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Befragung
des Deutschen Ferienhausverbands und des Deutschen Tourismusverbands
hervorgeht. Zugleich rechnen Reisebüros und Veranstalter das zweite Jahr in
Folge mit einem massiven Geschäftseinbruch.
Nach Angaben des Deutschen Ferienhausverbandes sind die Einnahmen aus der
Vermietung für viele Besitzer:innen von Ferienimmobilien existenziell.
Rund jeder Fünfte lebe davon. Weiteren 31,5 Prozent diene die
Ferienimmobilie als Altersvorsorge. Hier seien die Mieteinnahmen „ein
wichtiger Grundstock für den Erhalt der Ferienimmobilie“. Lediglich 15,5
Prozent der Ferienhausvermieter und Agenturen konnten den Angaben zufolge
staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Das Gros gehe leer aus, weil sie
privat oder im Nebenerwerb vermieten, beklagte der Verband.
In den ersten drei Monaten des Jahres verzeichneten 81,4 Prozent der
Ferienhausbesitzer:innen Buchungsrückgänge im Vergleich zum
Vorkrisenzeitraum 2020. Bei jedem Dritten brachen die Buchungen um mehr als
die Hälfte ein. Im vergangenen Jahr beklagten 85,7 Prozent der
Vermieter:innen Umsatzrückgänge. Befragt wurden im April 10.528 private
und gewerbliche Vermieter:innen.
„Wir appellieren an die Bundesländer, nach sechsmonatigem Lockdown endlich
konkrete Schritte für eine Wiedereröffnung des Tourismus vorzulegen“, sagte
der Vorsitzende des Deutschen Ferienhausverbandes, Göran Holst. Einige
Bundesländer haben angekündigt, erste regionale Öffnungsschritte im
Tourismus vorzunehmen. Je nach regionalen Infektionszahlen sollen dann auch
Camping und Übernachtungen in Ferienwohnungen zu touristischen Zwecken
erlaubt sein. (dpa)
## Zahl der Schlaganfall-Patienten in Kliniken sinkt
Wegen der Coronapandemie haben sich 2020 offenbar weniger
Schleswig-Holsteiner:innen mit Schlaganfall-Symptomen in den Notaufnahmen
der Krankenhäuser behandeln lassen. Einer Auswertung der AOK Nordwest
zufolge haben die Krankenhäuser 3.415 AOK-versicherte
Schlaganfallpatient:innen stationär aufgenommen und damit zehn
Prozent weniger als im Vorjahr (3.788). „Das gibt Anlass zur Sorge“, sagte
AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann am Mittwoch. Er appellierte an die
Bevölkerung, bei Symptomen unbedingt den Notruf 112 zu wählen.
Laut AOK sank in Schleswig-Holstein die Zahl der Schlaganfall-Behandlungen
in der ersten Pandemiewelle zwischen März und Mai 2020 um 21 Prozent. In
der zweiten Welle zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 gab es mit zwölf
Prozent Rückgang einen erneuten Einbruch der Notfallbehandlungen.
„Aus Angst, sich im Krankenhaus mit Covid-19 zu infizieren, meiden die
Menschen trotz typischer Symptome den Weg in die Klinik“, so Ackermann.
Dabei spiele der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Mögliche Symptome
können plötzlich auftretendes Schwäche- oder Taubheitsgefühl bis hin zu
Lähmungserscheinungen einer Körperseite sein.
Warnzeichen sind außerdem eine unverständliche, gestörte Sprache,
plötzliche Sehstörungen, Schwindelgefühle oder Gleichgewichtsstörungen mit
Übelkeit und Erbrechen sowie in Kombination plötzlich auftretende, bisher
so nicht gekannte Kopfschmerzen. (dpa)
## Indiens Außenminister hatte Kontakt zu Infizierten
Der derzeit an einem Treffen der G7-Staatengruppe in London teilnehmende
indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hatte nach eigenen Angaben
Kontakt zu positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen.
Er habe davon am Dienstagabend erfahren und werde deshalb an den Beratungen
nur noch virtuell teilnehmen, kündigte der Minister am Mittwoch im
Onlinedienst Twitter an. Das G7-Ministertreffen in London ist die erste
physische Zusammenkunft dieser Runde seit zwei Jahren.
## Rund 18.000 Neuinfektionen gemeldet
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
binnen eines Tages 18.034 Neuinfektionen mit dem [1][Coronavirus] gemeldet.
Das geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor. Zum Vergleich: Am
Mittwoch vor einer Woche hatte der Wert bei 22.231 gelegen. Die Zahl der
binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000
Einwohner:innen lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 132,8
(Vortag: 141,4; Vorwoche: 160,6).
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 285 neue
Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 312 Tote.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom
Dienstagabend bei 0,82 (Vortag: 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte
rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das
Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter
1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen
die Fallzahlen. (dpa)
## Spahn mahnt trotz Impfungen zur Vorsicht
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat mit Blick auf die [2][Rücknahme
von Grundrechtseinschränkungen bei Geimpften und Genesenen] in der
Coronapandemie zu Umsicht und Vorsicht aufgerufen.
„Wir haben Anlass zu viel Zuversicht und Perspektive, die Zahl der
Impfungen steigt, wir können Lockerungen machen“, sagte der CDU-Politiker
am Mittwoch im „ZDF“-Morgenmagazin. „Aber wir sind auch noch in der dritt…
Welle“, ergänzte er. Die Zahlen gingen runter, aber seien noch nicht tief
genug, die Intensivstationen seien noch stark belastet. „Zuversicht paaren
mit Umsicht und Vorsicht“ sei das Gebot der Stunde.
Die Erfahrungen anderer Länder auf der Welt hätten gezeigt: „Wer zu schnell
öffnet, den kann das auch sehr sehr schnell wieder einholen“, mahnte Spahn.
„Wir machen das eben Schritt für Schritt mit Augenmaß, aber auch mit einem
Verständnis dafür, dass es hier um Grundrechte und Freiheiten geht.“ Für
Öffnungsschritte in Regionen mit Inzidenzen unter 100 verwies er auf den
Beschluss von Bund und Ländern vom 3. März: Die Länder sollten sich vor
allem auf die Bereiche draußen, etwa die Außengastronomie, konzentrieren.
(dpa)
5 May 2021
## LINKS
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