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# taz.de -- Verzögerung bei Autofabrik: Deutsche Teslas rollen später
> Der US-Elektroautobauer hatte zuletzt die langwierige Genehmigung seiner
> Autofabrik kritisiert. Nun sorgt er selbst für Verspätung.
Bild: Bauen ohne Genehmigung: Tesla-Fabrik am Montag
Berlin rtr/dpa/taz | Tesla will seinen [1][Genehmigungsantrag für den Bau
einer Autofabrik im brandenburgischen Grünheide] um eine Anlage zur
Batterieherstellung ergänzen – und dürfte damit den Produktionsstart nach
hinten schieben. Tesla beabsichtige eine erneute Änderung des vorliegenden
Genehmigungsantrags, teilte das Landesumweltministerium in Potsdam am
Dienstagabend mit. Dies geschehe aufgrund von verfahrensrechtlichen
Aspekten und Teslas Wunsch, weitere Verbesserungen einzubringen.
Im jüngsten Quartalsbericht sprach das US-Unternehmen am Dienstag davon,
dass der Bau Fortschritte mache und die Produktion und Auslieferungen
[2][für Ende des Jahres „auf Kurs“] seien. Ein Tesla-Sprecher in
Deutschland wollte sich dazu nicht äußern. Noch im Herbst hatte der
US-Autobauer erklärt, der Produktionsstart sei unverändert für den 1. Juli
2021 anvisiert. Jährlich sollen in Grünheide bis zu 500.000 Autos vom neuen
SUV Model Y über die Bänder rollen.
Denn ein Zeitplan für eine Entscheidung zur abschließenden Genehmigung der
Fabrik steht nach wie vor aus. „Es rollt dann das erste Auto vom Band, wenn
die endgültige Genehmigung vorliegt und das Werk fertiggebaut ist“, hatte
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Dienstag betont.
„Wann das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein wird, dazu kann hier und
heute kein konkretes Datum benannt werden – denn hier gilt ganz klar der
Grundsatz Qualität vor Schnelligkeit.“
Lange hatte Tesla am Produktionsstart zum 1. Juli festgehalten. Nun steht
im Geschäftsbericht für das erste Quartal erstmals, das Projekt sei auf
Kurs, „spät im Jahr 2021“ mit Produktion und Auslieferungen zu beginnen.
Tesla baut bisher auf eigenes Risiko – über vorläufige Genehmigungen.
## Tesla hatte Genehmigung kritisiert
Der Konzern hatte erst vor wenigen Wochen das Genehmigungsverfahren
kritisiert – und als „besonders irritierend“ bezeichnet, dass es noch
keinen Zeitplan für die Erteilung einer endgültigen Genehmigung gebe.
Die Fabrik in Grünheide bei Berlin wird nach Firmenangaben bei voller
Auslastung und Maximalkapazität 12.000 Mitarbeiter beschäftigen. Inklusive
der Batterieproduktion könnten es laut Tesla sogar eines Tages bis zu
40.000 Mitarbeiter sein.
Zunächst ist die Fertigung von jährlich bis zu 500.000 Fahrzeugen geplant.
Tesla-Chef Elon Musk will auf dem Gelände nun auch die weltgrößte
Batteriefabrik errichten. In Branchenkreisen ist von Investitionen in einem
mittleren einstelligen Milliardenbereich die Rede – und das noch ohne die
Batteriefertigung.
## Nur Antrag auf Autofabrik
Bisher hatte Tesla nur einen Antrag für eine Autofabrik gestellt, dessen
endgültige Genehmigung noch nicht vorliegt. Dies hängt unter anderem mit
einer Erörterung des Bauvorhabens im Herbst zusammen, aus der 414
Einwendungen und Anträge vorgingen, die nun geprüft werden müssen. Zwar ist
die Batteriezellenfabrik bereits mehrfach angekündigt worden, aber bisher
gab es keinen Bauantrag.
Wann die Änderung vorgelegt werden soll, gab das zuständige Ministerium
nicht an. Auch der genaue Umfang der vorgesehenen Änderungen ist der
zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landesamt für Umwelt (LfU), demnach
derzeit noch nicht bekannt. Es sei jedoch davon auszugehen, dass aufgrund
dieser Änderung eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit erforderlich
wird. Weitere Aussagen zum weiteren Verfahrensablauf und zur Dauer bis zu
einer abschließenden Entscheidung könnten derzeit nicht getätigt werden.
Laut Recherchen von „Business Insider“ und dem [3][ZDF-Magazin „Frontal
21“] herrschen auf der Baustelle skandalöse Zustände. Tesla soll polnische
Bauarbeiter in einem Hostel auf engstem Raum untergebracht haben – mitten
in der Pandemie. Zudem seien sie stark unterbezahlt. Außerdem habe Tesla
Abwasserrohre ohne Genehmigung verlegt.
28 Apr 2021
## LINKS
[1] /Tesla-kritisiert-deutsche-Behoerden/!5759293
[2] /Tesla-Werk-in-Brandenburg/!5740660
[3] https://www.zdf.de/politik/frontal-21/tesla-wie-elon-musk-behoerden-unter-d…
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