| # taz.de -- Konflikt in Tschad: Rebellen wollen weiterkämpfen | |
| > Nach dem Tod des Präsidenten Idriss Déby bleibt die Lage verworren. | |
| > Rebellen und zivile Gruppen lehnen die Machtübernahme durch seinen Sohn | |
| > ab. | |
| Bild: „Dynastische Nachfolge“: Mahamat Idriss Déby, Tschads neuer Militär… | |
| Berlin taz | Der Machtübergang in Tschad von dem getöteten Präsidenten | |
| [1][Idriss Déby] an seinen Sohn Mahamat Idriss Déby stößt bei anderen | |
| politischen Akteuren auf Ablehnung. Die Rebellenbewegung „Fact“ (Front für | |
| Wandel und Eintracht in Tschad), die für den Tod Débys an der Kriegsfront | |
| verantwortlich sein soll, kündigte am späten Dienstagabend an, ihren | |
| Vormarsch auf Tschads Hauptstadt Ndjamena wieder aufzunehmen. | |
| „Es kann keine dynastische Machtübergabe in diesem Land geben“, | |
| [2][erklärte die Fact] und sagte, ihre „nationalen Widerstandskräfte“ sei… | |
| „in diesem Augenblick auf dem Weg nach Ndjamena, mit Selbstgewissheit, aber | |
| vor allem mit Mut und Entschlossenheit“. | |
| Am Dienstagmittag hatte die Spitze des Militärs in Ndjamena den Tod des | |
| Präsidenten Déby nach Verletzungen an der Kriegsfront gegen die Fact | |
| bekanntgegeben. Die Rebellenarmee aus zuvor in Libyen kämpfenden | |
| Angehörigen des tschadischen Toubou-Volkes war am 11. April in Tschad | |
| einmarschiert und erreichte nach sechs Tagen die Stadt Mao, 280 Kilometer | |
| nordöstlich von Ndjamena. | |
| Angesichts des Todes von Déby schließen sich jetzt auch andere bewaffnete | |
| Gruppierungen Tschads dem Kampf der Fact an. Der Dachverband CCMSR | |
| (Militärischer Kommandorat zur Rettung der Republik), der auch Kämpfer | |
| anderer Volksgruppen umfasst, sprach der Fact am Dienstag seine | |
| „Solidarität“ aus und versprach „volle Unterstützung für die nationale | |
| Befreiung“. | |
| Die Armeespitze in Ndjamena hatte bei der Verkündung von Débys Tod auch die | |
| Bildung eines Militärrats mit dem Sohn des verstorbenen Präsidenten an der | |
| Spitze angekündigt, um das Land für achtzehn Monate zu regieren. | |
| Eine am Mittwoch veröffentliche [3][„Übergangscharta“] erlaubt dem neuen | |
| Präsidenten Mahamat Idriss Déby auch die Ernennung einer neuen Regierung | |
| und eines neuen Parlaments. Eigentlich sieht Tschads Verfassung vor, dass | |
| bei dem Tod des Präsidenten Neuwahlen innerhalb von 90 Tagen stattfinden. | |
| Zivile Gruppen in Tschad haben aktuell nichts zu melden, wollen das aber | |
| nicht hinnehmen. Der zivilgesellschaftliche Dachverband „Coalition de la | |
| Société Civile Tchadienne“ [4][erklärte] am Dienstagabend seine „totale | |
| Missbilligung“ der „verfassungswidrigen und monarchischen“ | |
| Nachfolgeregelung an der Staatsspitze. | |
| Die von der Menschenrechtsaktivistin Jacqueline Moudeina unterzeichnete | |
| Erklärung verlangt eine klare Verurteilung dieser „Usurpation“ durch die | |
| internationale Gemeinschaft und ruft die politischen Parteien, | |
| Religionsgemeinschaften, zivilgesellschaftlichen Kräfte sowie die Diaspora | |
| des Landes zu Gesprächen auf, um eine zivile Übergangslösung vorzubereiten. | |
| 21 Apr 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Tod-von-Tschads-Praesidenten/!5768044 | |
| [2] https://twitter.com/kongoecho/status/1384593353048825859/photo/1 | |
| [3] https://www.alwihdainfo.com/Tchad-l-integralite-de-la-Charte-de-transition_… | |
| [4] https://twitter.com/ReedBrody/status/1384643337186119689 | |
| ## AUTOREN | |
| Dominic Johnson | |
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