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# taz.de -- 1. Mai in Berlin: Tag statt Arbeit
> Diese Zeit der Krise schreit förmlich nach einem solidarischen Erdbeben.
> Die (Fahrrad-)Demos der nächsten Tage – mit Abstand und Maske.
Bild: 1. Mai-Protest in Kreuzberg, 2006
Diese Zeit der Krise schreit förmlich nach einem solidarischen Erdbeben,
das diese Stadt am besten einmal so richtig fest durchrüttelt. Damit
gemeint sind aber bestimmt nicht die widersinnigen Parolen der
Faschist:innen und Corona-Leugner:innen, die die Krise für ihre
menschenverachtenden Ziele zu nutzen versuchen.
Die wahren Opfer des Versagens der herrschenden Politik sind
Arbeiter:innen, Erwerbs-, Wohnungs- und Obdachlose sowie geflüchtete
Menschen. Für eine soziale und demokratische Lösung der aktuellen
Gesundheits- und Wirtschaftskrise ruft [1][Hände weg vom Wedding!] zur
Demonstration „Von der Krise zur Enteignung!“ auf.
Während der gesamten Demonstration gelten Sicherheitsabstände und das
Tragen von Masken. Vor Ort wird es Ordner:innen geben, die durch
Armbinden erkennbar sind. Außerdem ist der Berliner Ermittlungsausschuss
unter 030 / 692 22 22 erreichbar, falls Festnahmen beobachtet werden oder
Hinweise zu betroffenen Person gegeben werden können (Freitag, 30. April,
Leopoldplatz, 17 Uhr).
Zum Gedenken an den Weddinger Blutmai vor 92 Jahren gibt es eine weitere
Veranstaltung von [2][Hände weg vom Wedding!]. Das aktuelle
Pandemiegeschehen soll während der ganzen Veranstaltung ernst genommen
werden. Es gelten durchgehend Maskenpflicht und das Abstandsgebot (Samstag,
1. Mai, Wiesenstraße 43, 15 Uhr).
## „Nicht auf unserem Rücken!“
Die Initiativen Deutsche Wohnen & Co. Enteignen, Gesundheit ohne Profite
Berlin, Klassenkämpferischer Block Berlin und viele mehr, rufen zu
Solidarität in Zeiten der Krise auf. Denn gegen die herrschenden Zustände
kann man gewiss nur gemeinsam etwas ausrichten.
Der Titel der diesjährigen Demonstration zum 1. Mai lautet: „Nicht auf
unserem Rücken – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!“
Während der gesamten Aktion sind Teilnehmende dazu angehalten, eine
medizinische Maske zu tragen und den Mindestabstand einzuhalten (Samstag,
1. Mai, S-Bahnhof Hackescher Markt, 11 Uhr).
„Press start: Für ein System, in dem wir alle relevant sind!“, lautet der
Titel einer Fahrraddemo der [3][DGB-Jugend Berlin-Brandenburg].
Demonstriert wird für mehr Wertschätzung und Anerkennung, mehr Gehalt und
bessere Arbeitsbedingungen. „Und das Ganze nicht dann irgendwann, sondern
jetzt.“
Gemeinsam soll laut und bunt zum Tempelhofer Feld geradelt werden. Während
der gesamten Demo gilt der Mindestabstand und die Pflicht zum Tragen einer
medizinischen Maske (Samstag, 1. Mai, Hauptstraße/Markgrafendamm, 11 Uhr).
## Gute Arbeit für Alle statt Profite für Wenige
Die Linkspartei Berlin Mitte ruft zu einer weiteren [4][Kundgebung im
Wedding] auf. Mit Gewerkschaften und Vertreter:innen aus der Pflege,
dem Einzelhandel, der Bildung und vielen Bereichen mehr, werden
Gesundheitsschutz und gute Arbeit für Alle statt Profite für Wenige
gefordert. Es wird auch Musik geben. Die Hygienebestimmungen sind
obligatorisch: FFP2-Masken und entsprechender Abstand zueinander (Samstag,
1. Mai, Leopoldplatz, 12 Uhr).
„Umverteilung ist Beinarbeit – Heraus zum großen Fahrradklingelputz!“,
heißt die hedonistische Fahrradschlangendemo, die die Parallelgesellschaft
des Grunewalds aufrütteln will – mit diversen Startpunkten.
Zentraler Treffpunkt ist der Breitscheidplatz und dann geht es zusammen
über den Ku'damm in den Grunewald zu einem Hausbesuch beim Kapital. Zurück
geht es fix über die A100. Route, Zeitplan und weitere Infos gibt es unter:
[5][mygruni.de], auf Twitter [6][@QMGrunewald] oder auf Instagram
[7][#qmgrunewald] (Samstag, 1. Mai, Breitscheidplatz, 12 Uhr).
## Bessere Bezahlung, bezahlbare Mieten
Eine weitere [8][Fahrraddemo] ist von der Linkspartei Marzahn-Hellersdorf
geplant. Es soll für einen bunten und solidarischen Bezirk, mehr
Anerkennung und eine deutlich bessere Bezahlung sowie bezahlbare Mieten
gemeinsam in die Pedale getreten werden (Samstag, 1. Mai, Cecilienplatz,
13.30 Uhr, ca. 14.30 Uhr Zwischenstopp in Alt-Marzahn).
„Yallah Klassenkampf – Auf zum revolutionären 1. Mai!“, lautet die Parole
der Demo, die in Neukölln geplant ist. Gegen die unmenschlichen
gesellschaftlichen Bedingungen und für Gesundheitsschutz und
Existenzsicherung geht es auf die Straße.
Die Tradition der internationalen, revolutionären Kämpfe der Vergangenheit
soll damit fortgeführt werden. Auftakt ist in Neukölln, von wo aus die Demo
nach Kreuzberg zieht (Samstag, 1. Mai, ab Hermannplatz über die
Sonnenallee, 17 Uhr Treffpunkt, pünktlicher Start der Demo ist 18 Uhr).
„Mimimi statt kultureller Aneignung!“, lautet die Ansage von Die Partei
Kreuzberg-Friedrichshain. Mit dem MyFest mutierte der 1. Mai ja eher zu
einer Art Kreuzberger Oktoberfest für Tourist:innen und Leute aus dem
Umland.
## „Tag statt Arbeit“
Die Partei führt den Gedanken des Feiertags auf seinen lokalen Ursprung
zurück und plant eine politische Kundgebung zum „Tag statt Arbeit“. Das
Mimimi-Fest will das reaktionäre Myfest ablösen. Auch diese Veranstaltung
findet unter den Auflagen eines strengen Hygienekonzepts statt (Samstag, 1.
Mai, Mariannenplatz, 14 Uhr).
28 Apr 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Desiree Fischbach
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