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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Biontech-Vakzin bald bei H…
> Norwegen setzt Impfungen mit AstraZeneca-Dosen weiter aus. Und die EMA
> erlaubt die Lagerung vom Biontech-Vakzin bei Gefrierschrank-Temperaturen.
Bild: Darf nun auch im Gefrierschrank gelagert werden: das Vakzin von Biontech/…
EMA erlaubt Lagerung von Biontech bei Gefrierschrank-Temperaturen
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer kann laut einer Entscheidung der
Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) künftig vorübergehend auch bei
weniger tiefen Temperaturen gelagert werden, was eine Verimpfung auch durch
Hausärzte möglich macht. Wie die EMA am Freitag mitteilte, kann der
Impfstoff bis zu zwei Wochen lang bei Temperaturen zwischen minus 25 und
minus 15 Grad gelagert werden und damit in üblichen pharmazeutischen
Gefrierschränken etwa in Apotheken.
Bisher war für den Impfstoff eine dauerhafte Lagerung in
Spezialgefrierschränken bei zwischen minus 90 und minus 60 Grad
vorgeschrieben, was einen Einsatz bei Hausärzten oder in armen Ländern
verhinderte. Die neu zugelassenen Lagerbedingungen erleichterten die rasche
Impfstoffverteilung, betonte die EMA.
Biontech-Chef Ugur Sahin erklärte, die Zulassung sei ein wichtiger Schritt
auf dem Weg zu dem Ziel, den Impfstoff Menschen in der ganzen Welt
zugänglich zu machen. Sie komme „genau zum richtigen Zeitpunkt, da die
Regierungen nun mehr Flexibilität haben, um von Impfungen in Impfzentren zu
einer dezentraleren Verteilung der Impfstoffe durch lokale Ärzte und
Allgemeinmediziner überzugehen, um unseren Weg aus der Pandemie zu
beschleunigen“.
Die EMA genehmigte am Freitag auch die Herstellung von Corona-Impfstoff im
neuen Biontech-Werk in Marburg. Dort wird seit Februar bereits der
mRNA-Wirkstoff produziert, aus dem dann der Impfstoff hergestellt wird.
Laut Biontech ist das Werk mit der Zulassung nun eine der größten
mRNA-Impfstoffproduktionsstätten in Europa und weltweit. Mit vollständigem
Betrieb könnten dort jährlich bis zu einer Milliarde Dosen Corona-Impfstoff
vom Band laufen. Die ersten Chargen der in Marburg hergestellten Impfstoffe
würden voraussichtlich in der zweiten Aprilhälfte ausgeliefert.
Gleichzeitig erteilte die EMA am Freitag im Impfstoffwerk Halix im
niederländischen Leiden die Genehmigung zur Produktion von
Astrazeneca-Impfstoff für die EU. Das Werk steht im Mittelpunkt eines
Streits zwischen der EU und London: Die EU und Großbritannien beanspruchen
den dort hergestellten Impfstoff jeweils für sich. Die EU hatte ihre
Exportregeln für Corona-Impfstofflieferungen vor wenigen Tagen verschärft.
Die EU streitet seit Monaten mit Astrazeneca, weil das Unternehmen bislang
deutlich weniger Corona-Impfstoff als ausgemacht an die EU-Staaten liefert.
Bis Ende März hatte das Unternehmen 100 Millionen Dosen zugesagt, weniger
als ein Drittel davon wurde nach Kommissionsangaben bisher geliefert.
Brüssel wirft dem Unternehmen vor, andere Länder wie Großbritannien
zulasten der EU zu bevorzugen. (afp)
Bundesregierung mahnt zur Vorsicht an Ostern
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen mahnt die Bundesregierung zu
besonderer Vorsicht an Ostern. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
richtete am Freitag in Berlin die Bitte an die Bürgerinnen und Bürger:
„Wenn Sie andere treffen, dann idealerweise nur draußen, weil dort die
Infektionsgefahr deutlich reduziert ist.“ Er mahnte auch zu kleineren
Gruppen. Bei Treffen in Innenräumen sollten wiederum Schutzmasken getragen
werden. Regierungssprecher Steffen Seibert rief die Menschen zum
Durchhalten auf. Es sei immer entscheidend gewesen, dass alle bei den
Corona-Maßnahmen mitzögen.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, forderte dazu
auf, die Ostertage nur im kleinsten Kreis zu verbringen, ungeschützte
Treffen zu vermeiden und möglichst nicht zu verreisen. „Mobilität und
Kontakte sind die Treiber der Pandemie.“ Er erinnerte an Ostern 2020, als
die Menschen sich besonders genau an die Lockdown-Regeln gehalten hätten.
Damals habe man kaum einen Menschen auf der Straße angetroffen. Die
damalige Bremse in der ersten Corona-Welle sei sehr effektiv gewesen, es
habe sich um einen Lockdown gehandelt, der den Namen verdient habe.
Wieler sagte, dass die aktuelle dritte Welle der Pandemie schlimmer werden
könnte als die ersten beiden. Wenn nicht massiv gegengesteuert werde,
drohten gravierende Folgen. Er verwies auf Daten, wonach die Virusmutation
B.1.1.7 etwa 30 bis 70 Prozent ansteckender sei als die ursprüngliche
Variante. Sie führe zudem zu schlimmeren Krankheitsverläufen und zu mehr
Todesfällen. Spahn bemühte das Bild eines Marathonlaufs. Womöglich sei man
nun im letzten Teil des Pandemiemarathons angekommen, wo jeder weitere
Schritt eine Tortur sei. Alle hätten gehofft, dass Ostern in diesem Jahr
anders als im vergangenen Jahr sein könnte. Die Virusmutation mache nun ein
Strich durch die Rechnung.
Am Freitagmorgen hatte das Robert Koch-Institut 21.573 neue Infektionen mit
dem Coronavirus gemeldet. 183 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit
dem Virus, so dass sich die Gesamtzahl der Coronatoten auf 75.623 Menschen
erhöhte. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der Ansteckungen binnen
einer Woche bezogen auf 100.000 Einwohner angibt, erhöhte sich bundesweit
auf 119,1.
Inzwischen liegt die Inzidenz nur noch in fünf Bundesländern unterhalb von
100, in zweien davon sehr knapp. Halten sich die Länder an die getroffenen
Bund-Länder-Beschlüsse, müsste vielerorts die Corona-Notbremse gezogen und
damit Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden. Spahn appellierte an
die Länder, die Notbremse „konsequent anzuwenden“. Seibert sagte, es gebe
ganz klar die Notwendigkeit, die Notbremse „wirkungsvoll“ umzusetzen.
In Bezug auf das Impfen sicherte Spahn deutliche Verbesserungen ab April
zu. Mit Stand Freitag seien in Deutschland 8,3 Millionen Menschen geimpft
und 12 Millionen Impfdosen seien verimpft worden. Allein im April würden in
Deutschland 15 Millionen Impfdosen erwartet, also mehr als im ersten
Quartal verimpft worden seien. Allerdings werde der Effekt der Impfungen
durch aktuelle steigende Infektionszahlen geschmälert.
Er rief die Bundesländer auf, den Impfstoff, der da ist, schnell zu
verimpfen und wies darauf hin, dass die zweite Prioritätsgruppe „sehr, sehr
groß“ sei. Hier gebe es viele Impfwillige und Impfbereite. „Impftermine
sind zu wertvoll, um sie verfallen zu lassen.“ Angesichts zahlreicher nicht
wahrgenommener Impftermine riet er zu „Standby“-Lösungen oder Extraterminen
an Wochenenden.
Ein Effekt der Impfungen wird bei den Hochbetagten sichtbar. So gingen die
Ausbrüche in den Pflegeheimen laut Spahn deutlich zurück: „Ende des
vergangenen Jahres waren es noch über 370 pro Woche, aktuell weniger als 20
pro Woche.“ (epd)
## Berlin will Frankreich als Hochinzidenzgebiet einstufen
Die Bundesregierung will ganz Frankreich als Corona-Hochinzidenzgebiet
einstufen. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian bestätigte am
Freitag in Paris Angaben aus Berliner Regierungskreisen. Die Grenze darf
damit bis auf weiteres nur bei Vorliegen eines negativen Corona-Tests
überquert werden, der nicht älter als 48 Stunden ist. Besonders für
Berufspendler im Elsass werden die Auflagen damit verschärft. Die
Neuregelung soll in der Nacht zum Montag in Kraft treten. Grund für die
Entscheidung sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankreich deutlich über
der Schwelle von 200 liege, erfuhr die Nachrichtenagentur afp aus Berliner
Regierungskreisen. Sie lag zuletzt nach Angaben der französischen
Gesundheitsbehörden sogar im landesweiten Schnitt bei 325.
Eine Ausnahme soll es für Pendler geben: Sie müssten sich nur zwei Mal pro
Woche testen lassen, hieß es in Berlin. Dafür sollten gegebenenfalls
Teststationen in Grenznähe aufgebaut werden. Vor allem für Berufspendler im
Elsass gelten damit schärfere Regeln. Sie konnten bisher für 24 Stunden
ohne Testpflicht einreisen. Für den französischen Verwaltungsbezirk Moselle
an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz hatte Deutschland die
Einreiseregeln bereits Anfang März verschärft, weil dort die
südafrikanische Corona-Variante grassiert.
Frankreichs Außenminister Le Drian erklärte die Neuregelung im Sender
France Info mit einer „Explosion der Pandemie in Deutschland“. Er
bestätigte Berliner Angaben, dass es nur „stichprobenartige Kontrollen“
geben soll. Ob ein Grenzgänger einen negativen Test hat, soll nicht direkt
an der Grenze kontrolliert werden, sondern im Hinterland nach dem Prinzip
der Schleierfahndung. Ob ein PCR-Test Pflicht ist oder ein Schnelltest
ausreicht, blieb vorerst offen. In Berlin hieß es, die französische
Regierung sei seit einigen Tagen über die bevorstehende Entscheidung
informiert. Die Einstufung Frankreichs soll spätestens am Freitagabend vom
Robert-Koch-Institut öffentlich mitgeteilt werden. In Frage stehe sie nicht
mehr: „Die Entscheidung ist gefallen“, hieß es gegenüber afp. (afp)
## Norwegen setzt AstraZeneca-Vakzin weiter aus
Norwegen will den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers
AstraZeneca vorerst nicht wieder einsetzen. „Es besteht immer noch große
Unsicherheit über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen“, hieß es am
Freitag in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt FHI.
„Nach Einschätzung des FHI ist es angebracht, mehr Zeit darauf zu
verwenden, weitere Kenntnisse über diese schwerwiegenden Vorfälle zu
erlangen.“ Das FHI betonte, dass die Entscheidung auf den Vorfällen in
Norwegen beruhe.
Norwegen hatte wie viele andere Länder die Vergabe des Mittels vor zwei
Wochen gestoppt, weil bei einigen Geimpften Blutgerinnsel aufgetreten
waren. In Norwegen starben inzwischen vier Menschen nach einer Impfung. Ein
direkter Zusammenhang ist bislang nicht erwiesen. Eine nationale
Expertengruppe untersuche nun die Fälle, hieß es weiter. Außerdem arbeite
man eng mit den Nachbarländern zusammen. (dpa)
## Weiterhin wenige Neuinfektionen auf Mallorca
Die Zahl der Corona-Infektionen auf Mallorca und den anderen
Balearen-Inseln ist weiterhin relativ niedrig. Nach den aktuellen Zahlen
des regionalen Gesundheitsministeriums vom Donnerstag wurden binnen eines
Tages 36 Menschen auf den Inseln im Mittelmeer positiv auf das Virus
getestet. Davon entfielen 30 auf Mallorca, wo zurzeit viele Deutsche trotz
der Warnungen der Bundesregierung ihren Urlaub verbringen, und je 3 auf
Ibiza und Menorca. Das Gesundheitsministerium in Madrid gab die Zahl der
Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen für die Balearen am
Donnerstagabend mit 29,32 an, ein leichter Rückgang im Vergleich zu
Mittwoch.
Der niedrigste Stand bei dieser Sieben-Tage-Inzidenz war seit Jahresbeginn
am 18. März gemessen worden, als dieser Wert mit 18,79 angegeben wurde.
Seither stieg er täglich bis auf 30,80 am Mittwoch. Von Coronafällen unter
Urlaubern wurde nichts bekannt. Auf den Balearen leben knapp 1,2 Millionen
Menschen, davon mehr als 900.000 auf Mallorca.
Die Regionalregierung mahnte jedoch trotz der im Vergleich zu Deutschland
niedrigen Zahlen zu großer Vorsicht. Bereits bei 83 Prozent aller
Neuinfektionen sei die zuerst in Großbritannien aufgetretene Variante des
Coronavirus diagnostiziert worden, die ansteckender sei und zu schwereren
Krankheitsverläufen führe. „Die Zahlen können jederzeit schnell wieder
steigen“, warnte die regionale Gesundheitsministerin Patricia Gómez
kürzlich laut TV-Sender Ser. (dpa)
## Beschluss: Keine landesweite Corona-Notbremse ab Montag in NRW
Nordrhein-Westfalen wird trotz rasant steigender Coronazahlen ab Montag
doch keine landesweite Corona-Notbremse ziehen. Nur in Kommunen mit einer
Wocheninzidenz über 100 müssen unter anderem Läden, Sportstätten und
Kultureinrichtungen schließen. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten
Corona-Schutzverordnung hervor. Die betroffenen Kreise und kreisfreien
Städte dürfen aber Ausnahmen für Menschen mit tagesaktuellem negativem
Schnell- oder Selbsttest erlauben. Diese Ausnahme-Möglichkeiten müssen mit
dem Gesundheitsministerium vorher abgestimmt werden.
Bund und Länder hatten am Montag beschlossen, dass die vereinbarte
„Notbremse“ bei gestiegenen Coronazahlen konsequent umgesetzt werden müsse,
um dem Infektionsgeschehen Einhalt zu gebieten. Das bedeutet, dass
Öffnungen des Einzelhandels, von Museen, Zoos oder Sportanlagen wieder
rückgängig gemacht werden müssen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem
Bundesland oder einer Region an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über
100 steigt. Dann sollen auch wieder strengere Kontaktbeschränkungen in
Kraft treten.
In NRW liegt die Wocheninzidenz schon seit mehreren Tagen über 100. Bis
Freitag stieg sie nach Zahlen des Landeszentrums Gesundheit (LZG) auf
121,6. Die wichtige Kennziffer gibt die Zahl der Neuinfektionen der
vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte angekündigt, dass in NRW die
Corona-Notbremse ab Montag gezogen werde. Dabei sei das ganze Land der
Maßstab, hatte er ursprünglich gesagt. In Corona-Hotspots werde es noch
zusätzliche Maßnahmen geben. Laschet hatte aber auch gesagt, dass im Kampf
gegen Corona ein neues Kapitel aufgeschlagen werden müsse. Das „reine
Schließen“ sei an seine Grenzen gekommen. (dpa/lnw)
## Weil betont Notwendigkeit von Ausgangssperren in Niedersachsen
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Notwendigkeit der in
Niedersachsen bevorstehenden Ausgangssperren im Kampf gegen die
Coronapandemie betont. „Wir befinden uns inmitten der dritten Welle. Die
Infektionszahlen steigen von Tag zu Tag – bundesweit und auch bei uns in
Niedersachsen“, sagte Weil am Freitag im Landtag in Hannover. „Wenn wir die
Ausbreitung des Virus nicht eindämmen, werden in Niedersachsen noch viele
Menschen an oder mit dem Virus sterben.“ Die bisherigen Maßnahmen reichten
nicht mehr aus. Die neue Corona-Verordnung sehe deshalb ein intensiveres
Prüfen von nächtlichen Ausgangssperren in Hotspots vor.
„Ich erwarte auf dieser Grundlage, dass wir künftig in unserem Land
deutlich mehr Ausgangssperren erleben werden, vor allen Dingen in den
Hotspots“, sagte Weil. „Die gibt es überall im Land und aus ihnen stammt
immer wieder ein großer Teil der Infektionen, gegen die wir angehen
müssen.“
Nach der Absage des Osterlockdowns durch Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) rief Weil dazu auf, die Kontakte in den Osterferien deutlich
herunterzufahren. Ein Verbot von Tagesausflügen über Ostern sieht der
Entwurf der neuen Corona-Verordnung des Landes zwar nicht vor, Weil lies
allerdings durchblicken, dass er kommunale Verbote in diese Richtung
begrüßt. „So wird beispielsweise die Stadt Cuxhaven den überregionalen
Tagestourismus unterbinden, um keine Touristen anzulocken. Auch jede
weitere Unterstützung ist in dieser Hinsicht herzlich willkommen.“ (dpa)
## Corona-Spätfolgen: Zunahme der Fallzahlen bei Jugendlichen erwartet
Mit der Zunahme der Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen sind
nach Einschätzung eines pädiatrischen Infektiologen auch mehr Spätfolgen in
diesen Gruppen zu erwarten. „Wir rechnen durch die Lockerungen der
Maßnahmen mit mehr Betroffenen mit meist diffusen, länger anhaltenden
gesundheitlichen Problemen“, sagte Markus Hufnagel vom Zentrum für Kinder-
und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg der Deutschen
Presse-Agentur. „Darauf ist die Pädiatrie im Vergleich zur
Versorgungssituation bei Erwachsenen nach überstandener Infektion noch
nicht vorbereitet.“
In der Fachsprache ist bei dem Phänomen von Long Covid (Langes Covid-19)
oder Post Covid (Nach Covid-19) die Rede. Da für Kinder und Jugendliche
noch keine Covid-19-Impfstoffe zugelassen sind, zählen sie zu den Gruppen,
die noch einige Monate empfänglich für das Virus sein werden. Seit Wochen
steigt die Zahl der erfassten Corona-Infektionen bei Kindern und
Jugendlichen nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) an.
„Das Krankheitsbild ist sehr variabel“, erläutert Hufnagel. Darunter seien
chronische Erschöpfung, generelle Leistungsminderung und Gelenk- und
Muskelschmerzen, aber auch Hautveränderungen. Solche anhaltenden
gesundheitlichen Einschränkungen seien auch von anderen Virusinfektionen
wie dem Pfeifferschem Drüsenfieber bekannt. (dpa)
## Testpflicht bei Flug-Einreisen erst ab Dienstag
Die generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach
Deutschland soll erst in der Nacht von Montag zu Dienstag in Kraft treten.
Der Starttermin werde noch einmal etwas verschoben, um mehr Zeit für die
Vorbereitung zu geben, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am
Freitag in Berlin. Die entsprechende Verordnung habe er unterschrieben.
Zunächst war geplant, dass die neuen strengeren Vorgaben in der Nacht zu
Sonntag in Kraft treten.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten
beschlossen, dass der Bund angesichts der weltweiten Pandemie eine
generelle Testpflicht vor Abflug als Einreisevoraussetzung bei Flügen nach
Deutschland festschreiben soll. Schon jetzt müssen Einreisende einen
negativen Test vor dem Abflug vorweisen, die aus „Hochinzidenzgebieten“ mit
besonders vielen Infektionen sowie Gebieten mit neuen Virusvarianten
kommen.
Flugreisende sollen die Kosten der Tests grundsätzlich selbst tragen. Eine
Beförderung durch die Fluggesellschaft ist nur mit negativem Testnachweis
gestattet. Andernfalls soll man sich nach den örtlichen Vorschriften auf
eigene Verantwortung in Isolierung begeben müssen.
Zum Reizthema geworden war zuletzt, dass Tausende deutsche Urlauber auf die
spanische Insel Mallorca flogen, für die Testpflichten wegen gesunkener
Infektionszahlen weggefallen waren. Die neue Regelung gilt nun aber nicht
nur für Mallorca, sondern generell. Und nur für Flüge, nicht für Reisen mit
anderen Verkehrsmitteln. (dpa)
## Deutsches Gesundheitssystem wohl bald an Belastungsgrenze
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnt bei weiter steigenden
Corona-Infektionszahlen vor einer baldigen Überlastung des deutschen
Gesundheitssystems. „Momentan steigen die Zahlen zu schnell und die
Virusvarianten machen die Lage besonders gefährlich“, sagte er am Freitag
in Berlin. „Wenn das ungebremst weitergeht, laufen wir Gefahr, dass unser
Gesundheitssystem im Laufe des Aprils an seine Belastungsgrenze kommt.“
Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, malte ein
düsteres Bild. Es gebe „deutliche Signale“, dass die nun begonnene dritte
Corona-Welle „noch schlimmer werden kann als die ersten beiden Wellen“,
sagte er auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Spahn. Das Land müsse sich
darauf einstellen, dass die Zahl der Infizierten stark steige, dass
Kliniken überlastet werden und „viele Menschen auch sterben“.
„Wenn wir nicht sofort massiv gegensteuern, werden die Folgen gravierend
sein“, betonte Spahn. Er forderte die Bevölkerung auf, Kontakte zu
reduzieren und die Regeln zur Pandemie-Eindämmung einzuhalten.
Spahn appellierte an die Bundesländer, die vereinbarte Notbremse zur
Rücknahme von Öffnungen „konsequent umzusetzen“. Die Bürgerinnen und Bü…
sollten sich zudem „idealerweise nur draußen“ treffen. Sowohl Spahn als
auch Wieler baten zudem, die Möglichkeit zur Impfung zu nutzen. (afp)
## Strenge Schutzkonzepte in der Kirche
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält Präsenzgottesdienste an
Ostern für vertretbar. Man könne sich darauf verlassen, dass davon keine
Risiken ausgehen, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im
Deutschlandfunk. Er verweist auf „strenge Schutzkonzepte, die sich bewährt
haben“. So werde in den Gottesdiensten nur eine begrenzte Zahl von
Besuchern zugelassen. „Wir haben jetzt ein Jahr Erfahrung damit“, sagt
Bedford-Strohm. „Die Osterbotschaft war noch nie so wichtig wie gerade
jetzt. Die Menschen sind verwundet, sie sind erschöpft“, ergänzt er.
## Heil will Unternehmen zu Tests verpflichten
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil drängt die Unternehmen, ihren
Beschäftigten ausreichend Coronatests zur Verfügung zu stellen. „Ich setze
jetzt darauf, dass die Wirtschaft ihrer Selbstverpflichtung nachkommt“,
sagt der SPD-Politiker im ZDF. Andernfalls müsse die Politik entsprechende
Vorgaben machen. Er habe den Eindruck, dass die Test-Kapazitäten in den
Firmen hochgefahren werden. Heil macht deutlich, es gehe um ein Angebot für
die Mitarbeiter. Es gebe „keine Möglichkeit, die Beschäftigten zu zwingen�…
Der Minister ergänzt, er empfehle aber zwei Tests pro Woche am
Arbeitsplatz.
## Lockerungen im Saarland werden positiv bewertet
Der Städte- und Gemeindebund befürwortet die Pläne für [1][weitreichende
Corona-Lockerungen im Saarland] als „richtigen Ansatz“. Zwar sei die Lage
angesichts steigender Infektionszahlen besorgniserregend. „Aber das ist auf
jeden Fall der richtige Weg“, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landesberg im
ZDF. Es könne bei den Menschen das Gefühl erzeugen, dass man wieder etwas
mehr Freiheiten haben könne, wenn man sich testen lasse und vernünftig
verhalte.
Auch mit Tests verbundene Öffnungsschritte wie in Tübingen bezeichnet er
als richtig und vernünftig. Die Möglichkeit, mit einem negativen Test
einzukaufen, ins Restaurant oder ins Kino zu gehen sei ein Hoffnungssignal,
auf das die Menschen nach rund einem Jahr Pandemie warteten. „Und dann sind
sie vielleicht auch eher bereit, die anderen Dinge einzuhalten.“
## Kretschmer hat Verständnis für Pandemiemüdigkeit
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer warnt vor einer Verschärfung
der Pandemie. Das Virus sei durch die Mutationen deutlich ansteckender
geworden, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Daher können die
Pandemie „mit dem derzeitigen Instrumentenkasten“ nicht aufgehalten werden.
Aber in der Bevölkerung hielten sich viele nicht mehr an die
Einschränkungen. „Die Menschen haben die Kraft nicht mehr“, sagt
Kretschmer. Dies müsse die Politik akzeptieren. Der Ministerpräsident
äußert sich aber überzeugt, dass die Bereitschaft, bestimmte Maßnahmen
mitzutragen, wieder steigen werde, wenn sich das Infektionsgeschehen
zuspitze.
## Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 119,1
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitag 21.573 Neuinfektionen. Die
Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 119,1 (Vortag: 113,3). Der Wert gibt an,
wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben
Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 183 Menschen sind in den
vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht
sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 75.623. Insgesamt wurden
bislang mehr als 2.73 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das
Coronavirus getestet.
## 100.000 Neuinfektionen in Brasilien
Brasilien meldet mehr als 100.000 Neuinfektionen und damit so viele wie nie
zuvor. Die Zahl der Toten stieg um 2.777, gab das Gesundheitsministerium am
Donnerstag bekannt. Die Rekordfallzahl kommt einen Tag, nachdem Brasilien
die Zahl von 300.000 Todesopfern durch die Pandemie überschritten hat.
Damit verbucht Brasilien nach den Vereinigten Staaten die zweithöchste Zahl
an Todesopfern weltweit.
26 Mar 2021
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[1] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5761384
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