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# taz.de -- Theatertipps der Woche: Die neue Digitale
> Sasha Waltz übersetzt Minimal Music in Tanz. Cosmea Spelleken entwirft
> den digitalen Werther. Auf nachtkritik läuft „Die Beleidigten.
> Belarus(sland)“.
Bild: Am 6. März im Livestream des Radialsystem: „In C“ – Sasha Waltz & …
Langsam beginnen die digitalen Theaterformate, sich von der Not-Situation
zu emanzipieren, der sie zumeist ihre Existenz verdanken: dem
pandemiebedingten Theater-Shutdown. So möchte nun auch die Choreografin
Sasha Waltz mit digitalen Formaten experimentieren – also sowohl für
analoge als auch für digitale Bühnen Tanztheater entwickeln.
In dieser Woche kündigt sie einen Livestream der ersten Arbeit der neuen
Digitalsparte aus dem Radialsystem an: „In C“ ist eine Arbeit, die auf der
gleichnamigen Partitur des US-amerikanischen Komponisten Terry Riley beruht
– einem der Erfinder der Minimal Music. „In C“ (im Jahr 1964 entstanden)
besteht aus 53 musikalischen Themen, bei denen Riley es den jeweils
ausführenden Musikern überlässt, wie weit sie die Stücke in
Wiederholungschleifen in die Zeit ausdehnen wollen. Dem gesellt Waltz mit
ihrer Choreografie nun die Tänzerinnen und Tänzer ihrer Compagnie und damit
die Ausdehnung der Musik auch in den Raum hinzu. Wir dürfen also gespannt
sein auf das modular gedachte Stück Tanz- und Medienkunst, das hier
entsteht ([1][Livestream] 6.3., 20 Uhr).
## Das Leiden, der Werther
Zu den klügsten und pfiffigsten digitalen Theaterstücken gehört
„werther.live“. Die junge Theatermacherin und Filmregisseurin Cosmea
Spelleken (*1995) hat Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“
für unsere heutigen digitalen Kommunikationskanäle adaptiert – also
Instgram, Zoom, Messengerdienste und diese Dinge eben. Es entstand ein
ebenso mitreißendes wie auch künstlerisch aus dem Vollen schöpfendes
Ereignis (diese Woche wieder im [2][Netz] am 4.3., 20 Uhr).
## Belarus, die Monologe
Die Proteste in Belarus (Weißrussland), das Aufbegehren gegen Präsident
Alexander Lukaschenko und die gefälschte Wahl im vergangenen August sind
aus den Medien verschwunden. Die Diktatur dauert an, Opposition wird
unterdrückt. Unmittelbar nach den Wahlen im August 2020 und unter dem
ersten Eindruck der gewaltigen Protestbewegungen schrieb Andrej Kurejtschik
(*1980 in Minsk) in wenigen Wochen sein semi-dokumentarisches Drama „Die
Beleidigten. Belarus(sland)“.
Es besteht aus sieben ineinander verzahnten Monologen, die sich zu einem
packenden wie erschütternden Bild der Ereignisse fügen. Das Theater
Heidelberg hat das Stück übersetzen lassen und präsentiert nun dessen
deutschsprachige Erstaufführung als szenische Lesung im Streamkanal des
Theaterportals [3][nachtkritik.de] (6. März, 19 Uhr bis 7. März 19. Uhr).
1 Mar 2021
## LINKS
[1] https://www.radialsystem.de/programme/64703/232872/
[2] https://werther-live.de/
[3] http://www.nachtkritik.de
## AUTOREN
Esther Slevogt
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