| # taz.de -- Streit zwischen Bund und Hohenzollern: Absage von Verhandlungen | |
| > Im Streit um Immobilien und Kulturgüter mit den Hohenzollern wird es mit | |
| > dem Bund keine weiteren Verhandlungen geben. | |
| Bild: Schloss Rheinsberg, Brandenburg: für mehrere Immobilien fordern die Hohe… | |
| Berlin dpa | Die Bundesregierung sieht derzeit keine Ebene für neue | |
| Verhandlungen mit den Nachfahren der letzten deutschen Monarchie im Streit | |
| über [1][mögliche Rückgaben und Entschädigungen an die Hohenzollern.] Aus | |
| Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters sind weitere Verhandlungen | |
| erst sinnvoll, wenn Brandenburg und Berlin deren Fortsetzung befürworten. | |
| Für die CDU-Politikerin sind dazu innerhalb der beiden Landesregierungen | |
| entsprechende abgestimmte Entscheidungen zu treffen. „Nach unserem Eindruck | |
| liegt ein solcher Konsens zur Fortsetzung der Gespräche derzeit in beiden | |
| Ländern nicht vor“, sagte ein Sprecher von Grütters der dpa am Dienstag in | |
| Berlin. Es gebe dazu jedenfalls bislang keine Initiative seitens einer der | |
| Landesregierungen gegenüber dem Bund. | |
| Zuvor hatte sich Berlins Kultursenator Klaus Lederer gegen einen Vorstoß | |
| der Hohenzollern gewandt. Die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten und | |
| die Stiftung Preußischer Kulturbesitz könnten natürlich nicht verhindern, | |
| dass die Hohenzollern ihre Leihgaben tatsächlich abzögen, sagte der | |
| Linken-Politiker am Montag. „Die öffentliche Hand wird sich aber mit dieser | |
| Form von Drohungen sicherlich nicht erpressen lassen.“ | |
| ## Mit Abzug von Leihgaben gedroht | |
| Vertreter der Hohenzollern hatten einen Abzug von Leihgaben aus | |
| öffentlichen Museen in Berlin und Brandenburg ins Spiel gebracht. Die | |
| Geschichte Preußens erstrecke sich nicht nur auf die beiden Länder, hieß es | |
| in einem Brief des Verhandlungsführers der Hohenzollern, Jürgen Aretz, an | |
| zuständige Stellen in Potsdam. Es sei keine Frage, dass die Kulturgüter | |
| ebenso außerhalb dieser Länder ausgestellt werden könnten. | |
| [2][Zwischen Bund, Ländern und den Hohenzollern wird seit 2014 über die | |
| Objekte verhandelt]. Die Gespräche ruhen, nachdem Brandenburg einen seit | |
| 2015 laufenden Prozess um enteignete Immobilien wieder aufgenommen hat. Das | |
| Land hatte eine Entschädigung auf Basis des Einigungsvertrags abgelehnt. | |
| Dagegen klagen die Hohenzollern, es geht um 1,2 Millionen Euro. Laut Gesetz | |
| bekommt keinen Ausgleich, wer dem NS-System „erheblichen Vorschub geleistet | |
| hat“. | |
| Kultursenator Lederer sieht dabei „eine einhellige Fachmeinung“, der | |
| Hohenzollern-Prinz sei „Signalgeber“ gewesen, um „Konservative in der | |
| Weimarer Republik auf die Seite des NS-Regimes zu ziehen“. Vonseiten der | |
| Hohenzollern wird das bestritten. | |
| Mit Blick auf die Leihgaben sprach Lederer vom Interesse Berlins, „dass | |
| diese Dinge sortiert und geordnet werden“. Er wolle keine Verknüpfung | |
| beider Aspekte. „Solange diese Dinge miteinander vermischt werden, sehe ich | |
| keine Grundlage für irgendwelche Gespräche und Verhandlungen“, sagte er. | |
| Brandenburg hatte zuletzt einer Verlängerung der Fristen um ein Jahr für | |
| eine Stellungnahme der Hohenzollern zu beiden Verfahren zugestimmt. | |
| 17 Feb 2021 | |
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