# taz.de -- Extremes Winterwetter in den USA: Schneestürme und Eisregen | |
> Ein Einbruch polarer Kaltluft sorgt für Allzeitminustemperaturen in den | |
> USA. Mehr als 150 Millionen Menschen sind von Wetterwarnungen betroffen. | |
Bild: Frierende Texaner wollen ihre leeren Propangaskanister auffüllen | |
Houston afp | Ein Wintereinbruch mit Schnee und Eis hat in weiten Teilen | |
der USA für Stromausfälle und Verkehrsprobleme gesorgt. Der texanische | |
Gouverneur Greg Abbot erklärte wegen des Wintersturms mit einem | |
Stromausfall bei Millionen Menschen den Notstand und appellierte an alle | |
Texaner, wegen des „extrem rauen Wetters“ vorsichtig zu sein. In den | |
vergangenen Tagen kamen bereits mindestens zehn Menschen durch den | |
Kälteeinbruch ums Leben. | |
Der Nationale Wetterdienst (NWS) sprach von einem „noch nie dagewesenen und | |
[1][weitreichenden, gefährlichen Winterwetter“] von einer Küste zur | |
anderen. Wegen dieses „Polareinbruchs“ seien neue Rekorde bei den | |
niedrigsten Temperaturen in einem Februar und sogar Allzeit-Minusrekorde zu | |
erwarten. | |
Für mehr als 150 Millionen US-Bürger galten Warnungen vor Schnee- und | |
Eisstürmen. Landesweit mussten hunderte Flüge gestrichen werden. Die | |
Flughäfen in den texanischen Städten Houston und Austin wurden geschlossen. | |
Außer in Texas wurde der Notstand auch in den Bundesstaaten Alabama, | |
Oregon, Oklahoma, Kansas, Kentucky und Mississippi verhängt. | |
In Texas fiel bei mehr als 2,7 Millionen Menschen der Strom aus, wie es auf | |
der Website Poweroutage.us hieß. In Oregon waren 300.000 weitere Haushalte | |
betroffen. Außerdem führte das extreme Winterwetter in den USA zu einem | |
Stromausfall bei 4,77 Millionen Menschen im Norden Mexikos. Mittlerweile | |
sei ein Großteil der Stromversorgung wiederhergestellt worden, teilte | |
Mexikos Föderale Elektrizitätskommission auf Twitter mit. | |
In Houston fielen die Temperaturen auf minus 9 Grad Celsius. „Wir sind | |
heute früh aufgewacht und alle Rohre waren zugefroren und wir hatten kein | |
Wasser im Haus“, sagte Burke Nixon aus Houston der Nachrichtenagentur AFP. | |
## Ungewohnte Kälte | |
Die Bewohner des südlichen Bundesstaates Texas sind kein eisiges | |
Winterwetter gewöhnt. Der Schnee sei zwar schön anzuschauen, „aber | |
gleichzeitig sehr gefährlich, weil die Leute nicht wissen, wie sie darauf | |
fahren sollen“, sagte Michael, ein Bewohner von Houston. Viele Autofahrer | |
führen zu schnell. | |
Viele US-Bürger [2][leiden bereits seit Tagen unter Schnee und Kälte,] nur | |
Teile des Südostens und Südwestens blieben verschont. Etwa zehn Todesfälle | |
in den USA wurden bereits auf den Wintereinbruch zurückgeführt. So starb im | |
Bundesstaat Kentucky laut einem Bericht des Fernsehsendrs CBS ein Mann, | |
weil er bei eiskaltem Wetter die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. | |
Kentuckys Gouverneur Andrew Beshear mahnte die Bevölkerung zur Vorsicht. | |
„Wir haben nicht fast ein Jahr Pandemie durchgestanden, um Menschen durch | |
einen Schnee- oder Eissturm zu verlieren“, sagte er mit Blick auf die | |
Coronakrise. | |
In Louisiana bestätigten die Behörden den wetterbedingten Tod eines | |
50-Jährigen in Lafayette am Montag. Wie Medien unter Berufung auf die | |
Polizei im Bundesstaat Tennessee berichteten, war am Sonntag ein Junge | |
gestorben, nachdem er in einem zugefrorenen Teich eingebrochen war. | |
Ebenfalls vergangene Woche hatte sich wegen des Wintersturms in Texas eine | |
Massenkarambolage mit rund hundert Autos ereignet. Bei dem Unfall auf der | |
Interstate 35 nahe Fort Worth starben mindestens sechs Menschen. | |
Eine weitere Sturmfront wurde in der Region der Great Lakes im Nordosten | |
der USA erwartet. Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo wies die | |
Katastrophenschutzbehörden am Montag an, sich auf Graupelschauer, | |
Schneeregen und Eis vorzubereiten. Die Sturmfront mache sich „bereit, in | |
den nächsten zwei Tagen einen Ein-Zwei-Schlag aus Schnee, Eis und starken | |
Winden im ganzen Bundesstaat zu setzen“, erklärte Cuomo. | |
Für den Süden von Georgia und für Florida sagte der Nationale Wetterdienst | |
derweil „heftige Gewitterstürme, starken Regen und warme Temperaturen“ | |
voraus. | |
17 Feb 2021 | |
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