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# taz.de -- Wintereinbruch in Texas: Der fliegende Ted
> Der texanische Senator Ted Cruz empört mit seinem Mexiko-Urlaub mitten im
> Winterchaos. Dabei wollte er nur ein guter Vater sein.
Bild: Kein Urlaub, dafür kalt: Demonstrantinnen vor Ted Cruz Haus in Texas
Das hat Stil. Während Texas den [1][schlimmsten Kälteeinbruch der letzten
Jahrzehnte erlebt], in weiten Teilen des Bundesstaates der Strom ausfällt
und fast zwei Dutzend Menschen erfrieren, reist der texanische Senator Ted
Cruz zu einem Wochenendtrip mit seiner Familie ins warme mexikanische
Cancún. Ritz Carlton, lächerliche 309 Dollar pro Nacht, 26 Grad Celsius. Es
sei so kalt bei ihnen zu Hause, schrieb Cruz’ Frau einigen Freund*innen
der Familie mit der Frage, ob sie nicht mitkommen wollen. Ein paar Tage
Ausspannen in der Wärme, und so günstig!
Ted Cruz ist Trump-Unterstützer, rechter Flügel der Republikaner*innen,
liebäugelt mit der Präsidentschaftskandidatur 2024. Wie gemein, dass schon
Stunden nach seiner Abreise Fotos von ihm und seiner Frau vom Flughafen in
den sozialen Medien kursierten. Ein Proteststurm ohnegleichen brach über
den armen Mann herein, der doch nur, wie er dann erklärte, seinen beiden
10- und 12-jährigen Töchtern ein guter Vater sein wollte.
Immerhin hat Cruz anstrengende Wochen in Washington hinter sich: Als
Senator hatte er geschworen, „unparteiisch“ über [2][die Schuld Donald
Trumps am Sturm aufs Kapitol] zu entscheiden, und ständig sah man ihn in
Absprachen mit Trumps Verteidigern. Das schlaucht, da braucht man Pause und
ein bisschen Zeit für die Familie. Und wenn es zu Hause so verdammt kalt
ist … Vamos a la playa!
## Warum nicht Vollzeit-Papa?
Cruz ist ein Opfer der Umstände. Als er zu Beginn der republikanischen
Vorwahlen 2016 noch gegen Trump antrat, verpasste der ihm den Schmähnamen
„Lyin’ Ted“, der lügende Ted. Das war gemein. Als Cruz dann zu Trumps
vehementem Unterstützer wurde, schwenkte Trump um auf „Beautiful Ted“, der
wunderschöne Ted – was nun tatsächlich gelogen war. Aber „Lyin’ Ted“ …
an Cruz und wurde noch am Mittwoch zu „Flyin’ Ted“. Das Leben kann grausam
sein.
Schon am Donnerstag flog Cruz aus Mexiko wieder zurück, und nachdem ihm
klar wurde, dass es keine Rechtfertigung für den Trip gab, gestand er
seinen Fehler ein. Das macht ihn so liebenswert: Da merkt einer, wenn er
geirrt hat, und gibt es zu. Da will einer ein liebender, sorgender Vater
sein. Das wäre eigentlich eine gute Rolle für ihn – am besten Vollzeit und
ohne diese lästige Politik am Hacken.
19 Feb 2021
## LINKS
[1] /Extreme-Kaelte-in-den-USA/!5747388
[2] /Der-Sturm-auf-das-Kapitol/!5741580
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
USA
Texas
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Ted Cruz
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Wetter
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