| # taz.de -- Namensänderungsgesetz entnazifiziert: Nazi-Überbleibsel getilgt | |
| > Das Gesetz zur Namensänderung enthielt noch mehrere Begriffe aus der | |
| > NS-Zeit. Jetzt hat der Bundestag eine Neufassung beschlossen. | |
| Bild: Reichlich spät hat der Bundestag nun Begrifflichkeiten aus der NS-Zeit e… | |
| Berlin afp/taz | Der Bundestag hat am Donnerstagabend eine Neufassung des | |
| mehr als 80 Jahre alten Gesetzes zur Namensänderung beschlossen, um | |
| Begriffe aus der NS-Zeit zu tilgen. | |
| Der bislang gültige Gesetzestext enthielt immer noch Begriffe wie | |
| „Reichsregierung“, „Reichsminister des Innern“ und „Deutsches Reich�… | |
| seien „überholte sprachliche Bezüge“, die nun in der Neufassung „berein… | |
| und durch moderne Begriffe ersetzt würden, heißt es in der nun angenommenen | |
| Gesetzesvorlage. | |
| Das Namensänderungsgesetz war [1][unter der nationalsozialistischen | |
| Diktatur im Januar 1938 beschlossen] worden. Nach Gründung der | |
| Bundesrepublik wurde es Bundesrecht und galt als solches fort. Dabei wurden | |
| in der letzten Volltextveröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 1. Januar | |
| 1962 auch die überholten historischen Begriffe beibehalten und waren | |
| deshalb nach wie vor in dem Gesetz enthalten. | |
| Der nun beschlossenen „sprachlichen Bereinigung“ des Gesetzes komme „hohe | |
| Symbolkraft“ zu, erklärte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU). Der | |
| bislang gültige Gesetzestext habe „sprachliche Relikte“ enthalten, „die … | |
| Eindruck erwecken könnten, das Deutsche Reich wäre ein nach wie vor | |
| existierender Staat“. | |
| Frei verwies darauf, dass das Gesetz von den Nationalsozialisten | |
| beschlossen worden und dabei auch „antisemitisch motiviert“ gewesen sei. | |
| „Dies ist nicht nur für Jüdinnen und Juden eine Zumutung, die wir nun | |
| endlich beseitigen“, erklärte Frei. „Gerade in Zeiten des wieder | |
| erstarkenden Judenhasses und der wachsenden Bedrohung durch | |
| Rechtsextremisten setzen wir ein klares Zeichen, dass diese Begriffe im | |
| Namensrecht nichts mehr zu suchen haben.“ | |
| Nach Angaben des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix | |
| Klein, gibt es noch weitere 28 Gesetze und Verordnungen in der | |
| Bundesrepublik, die in der Zeit des Nationalsozialismus erlassen wurden. | |
| Dazu gehören beispielsweise das Heilpraktikergesetz, die | |
| Spielbankverordnung oder auch das Gesetz zum deutsch-griechischen | |
| Rechtshilfeabkommen im Zivilrecht. | |
| 12 Feb 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.juedische-allgemeine.de/politik/nazi-relikte-in-gesetzen-beseit… | |
| ## TAGS | |
| Bundestag | |
| Schwerpunkt Nationalsozialismus | |
| Gesetz | |
| Entnazifizierung | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Angela Merkel | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Merkel im Bundestag zu Coronamaßnahmen: Augen zu und durch den Lockdown | |
| Ein bisschen die Zähne zusammenbeißen müsse man noch, so die Botschaft der | |
| Bundeskanzlerin im Bundestag. Viele Abgeordnete kritisieren sie. | |
| Merkels Regierungserklärung: Durchhalten – bis wann? | |
| Acht Monate vor Ende ihrer Amtszeit ist Merkels Einfluss ungebrochen. Doch | |
| in der Coronakrise gerät ihr pragmatischer Stil an eine Grenze. | |
| Lockdown-Pläne für Kitas und Schulen: Sie dürfen als erstes öffnen | |
| Ab 22. Februar gibt es in einigen Bundesländern wieder Präsenzunterricht. | |
| Das Gesundheitsministerium bereitet Lehrer:innen eine Überraschung. |