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# taz.de -- Zu viel Elektroschrott: Hersteller unter Druck
> Der Elektroschrott muss insgesamt weniger werden. Und das nicht nur, weil
> bei falscher Entsorgung schädliche Stoffe in die Umwelt gelangen können.
Bild: Ein Smartphone-Reparateur in Paris
Die Deutsche Umwelthilfe freut sich über einen Gerichtserfolg: Media
Markt-Saturn muss es Verbraucher:innen einfacher machen,
quecksilberhaltige Altlampen abzugeben. Es ist ein Problem, das wohl fast
jede:r aus dem Alltag kennt – und nicht nur bei Altlampen. [1][Das
Entsorgen von Elektroschrott ist oft kompliziert und aufwendig]. Dabei sind
zumindest große Händler bereits verpflichtet, kleine Geräte zurückzunehmen.
Aber wer hat nicht wenigstens schon mal mit dem Gedanken gespielt, die
alten Kopfhörer mit dem Kabelbruch vielleicht doch einfach in den Hausmüll
zu schmeißen?
Deswegen ist es wichtig, dass Umweltverbände sich seit Jahren dafür
einsetzen, dass die Händler ihrer Pflicht angemessen nachkommen. Aber noch
etwas ist entscheidend: Der Elektroschrott muss insgesamt weniger werden.
Dies nicht nur, weil bei falscher Entsorgung schädliche Stoffe in die
Umwelt gelangen können, sondern auch, weil ein kaputtes wahrscheinlich
durch ein neues Gerät ersetzt wird. Das verbraucht Ressourcen und
verursacht klimaschädliche Treibhausgase.
[2][Es ist nicht so, als gäbe es in diesem Bereich gar keine politischen
Fortschritte]: Ab März gelten auch in Deutschland neue EU-Regeln, die
Hersteller von Haushaltsgeräten verpflichten, für sieben bis zehn Jahre
Ersatzteile und Reparaturanleitungen zur Verfügung zu stellen.
Es geht aber noch besser. Frankreich hat Anfang des Jahres etwas auf den
Weg gebracht, das etwa der Bundesverband der Verbraucherzentralen auch für
Deutschland verlangt: einen Reparaturindex, der verrät, wie gut ein Gerät
im Schadensfall überhaupt zu reparieren ist. Und
Umweltschutzexpert:innen vom Öko-Institut und dem Zentrum für
Verbraucherforschung und nachhaltigen Konsum der Hochschule Pforzheim
forderten im vergangenen Jahr, dass Unternehmen die Mindestlebensdauer
ihrer Produkte beim Kauf angeben müssen.
Geht das Gerät vorher kaputt, könnten Verbraucher:innen
Gewährleistungsrechte geltend machen. Das wäre ein Anreiz für Hersteller,
ihre Geräte langlebiger zu machen.
22 Feb 2021
## LINKS
[1] /Entsorgung-von-Elektroschrott/!5694811
[2] /Lebensdauer-von-elektronischen-Geraeten/!5731603
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Deutsche Umwelthilfe
Verbraucherschutz
Recycling
Umweltverschmutzung
Elektroschrott
IG
Elektroschrott
Elektroschrott
Schwerpunkt Klimawandel
Müll
Kreislaufwirtschaft
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