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# taz.de -- Parteitag wandert vollständig ins Netz: Linkspartei folgt CDU-Beis…
> Wegen Corona wird nun auf einen rein digitalen Parteitag umgeschwenkt.
> Bedenken aus den östlichen Bundesländern geben den Ausschlag.
Bild: Ob sie bald die Partei führen – darüber wird nun per Mausklick entsch…
Berlin taz | Von der CDU lernen, heißt siegen lernen, so lautet der
heimliche Slogan der Linkspartei in Coronazeiten. Dem Beispiel der
Christdemokraten folgend, die ihre gesamte Führungsriege am vergangenen
Wochenende online wählten, [1][schwenkt auch die Linkspartei auf einen rein
digitalen Wahlparteitag] um. Das beschloss der Parteivorstand auf seiner,
ebenfalls digitalen, Sitzung am Samstagmittag.
Auf dem Parteitag am 26./27. Februar wird die Linke nun per Onlinevotum
über eine neue Führung entscheiden. Wie die CDU will auch die Linkspartei
die Abstimmung anschließend per Briefwahl bestätigen.
Als designierte neue Vorsitzende stehen die [2][Hessin Janine Wissler] und
[3][Susanne Hennig-Wellsow aus Thüringen] seit einigen Monaten in den
Startlöchern. Wegen der Coronapandemie musste der Parteitag bereits zweimal
verschoben werden. Er war zuletzt als Hybridveranstaltung mit Diskussionen
im Netz am ersten Tag und regionalen Versammlungen der Landesverbände und
Wahlen am zweiten Tag geplant.
Aber auch diesen Plan hat die Linke nun umgeschmissen. Am Ende gab
Sachsen-Anhalt den Ausschlag. Dort sind Vertreterversammlung und Parteitage
per Landesverordnung derzeit komplett untersagt. Damit „können nicht alle
dezentralen Parteiveranstaltungen durchgeführt werden“, so die Begründung
der Parteiführung in ihrer Beschlussvorlage, die der taz vorliegt.
## Kritik in der Bevölkerung
Doch auch aus anderen Bundesländern gab es massive Bedenken. Am Donnerstag
hatte die Parteiführung die Landesvorsitzenden in einer Videokonferenz um
ihre Stellungnahmen gebeten. Besonders Brandenburg, Sachsen und
Sachsen-Anhalt drängten, nach Informationen der taz, auf einen
Online-Parteitag. Dort sind die Inzidenzwerte derzeit besonders hoch. In
Sachsen und Brandenburg sind Parteiveranstaltungen aber weiter erlaubt. Aus
Sachsen hieß es, es gebe „große Kritik im Land daran, dass sich Parteien
Privilegien nehmen“.
Das Signal, welches die Linke ausgesandt hätte, wenn sie während eines
möglicherweise weiterhin geltenden strengen Lockdowns überall im Land
Treffen mit bis zu 100 Personen einberufen hätte, spielte bei der
Entscheidung also auch eine Rolle.
Andere Landesverbände akzeptierten die Planänderung mit Bedauern. Lediglich
aus Bremen hieß es, man fühle sich von der Initiative der Parteiführung vor
den Kopf gestoßen. Die Führung in Rheinland-Pfalz gab zu Bedenken, dass die
Änderung zur Demotivierung der Wahlkämpfer*innen führe. Dort wird im
März ein neuer Landtag gewählt. In Baden-Württemberg, wo am gleichen Tag
gewählt wird, akzeptierte die Linkenspitze die Änderung.
Alle Landesvorsitzenden waren sich jedoch einig, dass nun endlich mal
gewählt werden müsse. Für eine erneute Verschiebung des Parteitags sprach
sich in diesem Kreis niemand aus.
23 Jan 2021
## LINKS
[1] /Wahl-der-Parteivorsitzenden/!5744136
[2] /Janine-Wissler-im-Portraet/!5712376
[3] /Hennig-Wellsow-fuer-Linksparteivorsitz/!5712510
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Digital
Parteitag
Die Linke
CDU-Parteitag
Janine Wissler
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
CDU
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