Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nord Stream 2 und USA: Sanktionen gegen „Fortuna“
> Die US-Regierung will das russische Pipeline-Verlegeschiff mit
> Strafmaßnahmen belegen. Kritiker werfen den USA vor, eigenes Flüssiggas
> in Europa besser verkaufen zu wollen.
Bild: Das russische Pipeline-Verlegeschiff „Fortuna“ in Wismar
Berlin/Washington dpa | Die USA wollen am Dienstag erstmals Sanktionen
wegen [1][der deutsch-russischen Gas-Pipeline Nord Stream 2] verhängen.
Darüber habe die US-Botschaft in Berlin am Montag die Bundesregierung
informiert, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am
Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. „Wir nehmen das mit Bedauern zur
Kenntnis.“ Die Strafmaßnahmen sollen demnach das am Pipeline-Bau beteiligte
russische Verlegeschiff „Fortuna“ betreffen. Zuvor hatte das „Handelsblat…
darüber berichtet.
Die offizielle Ankündigung der US-Regierung stand zunächst noch aus. Die
Botschaft in Berlin erklärte aber am Montagabend, man sei „weiterhin
entschlossen, alle notwendigen und angemessenen Schritte zu unternehmen, um
[2][die Nord Stream 2-Pipeline] zu stoppen, die wichtige nationale
Interessen unserer europäischen Verbündeten und der Vereinigten Staaten
bedroht“.
Sprecher Joseph Giordono-Scholz machte klar, dass man sich durch [3][die
Verhaftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny] in dieser Haltung bestärkt
fühle. Sie sei „ein weiteres klares Zeichen dafür, dass sich das Verhalten
Russlands nicht ändert, und wir hoffen weiterhin, dass Deutschland seine
Position zu der Pipeline neu bewerten wird“, sagte er der dpa.
Bislang hatte die US-Regierung wegen der umstrittenen Gas-Pipeline
Sanktionen angedroht, aber noch keine verhängt. Mit den neuen
Strafmaßnahmen will die Regierung von Donald Trump kurz vor ihrem Amtsende
an diesem Mittwoch die Drohung nun erstmals umsetzen.
## USA wollen eigenes Flüssiggas verkaufen, sagen Kritiker
Die USA laufen Sturm gegen die Gas-Pipeline, weil sie eine zu große
Abhängigkeit ihrer Partner in Europa von Russland sehen. Unterstützt werden
sie von osteuropäischen Staaten wie Polen und den baltischen Ländern.
Kritiker werfen den USA dagegen vor, nur ihr Flüssiggas in Europa besser
verkaufen zu wollen.
Zu Jahresbeginn war ein US-Gesetz in Kraft getreten, mit dem die
Sanktionsmöglichkeiten ausgeweitet wurden. Nach diesem neuen Gesetz
(Peesca) können auch Unternehmen, die auf andere Art im Zusammenhang mit
Verlegearbeiten stehen, mit Strafen belegt werden, etwa wenn sie die
Zertifizierungen für die Pipeline vornehmen, damit diese in Betrieb gehen
kann.
Das norwegische Zertifizierungs-Unternehmen DNV GL bestätigte am Montag den
Rückzug aus dem Projekt wegen drohender US-Sanktionen. Man sei dabei, die
Arbeiten zu beenden, hieß es auf Anfrage. „Nach dem derzeitigen Stand der
Dinge kann DNV GL bei Fertigstellung der Pipeline kein Zertifikat
ausstellen.“
19 Jan 2021
## LINKS
[1] /Energiewende-und-Erdgas/!5741619
[2] /Studie-zu-Nord-Stream-2/!5744291
[3] /Fall-Alexei-Nawalny/!5741722
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Nord Stream 2
Gazprom
Donald Trump
Nord Stream 2
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Nord Stream 2
## ARTIKEL ZUM THEMA
Streit um Pipeline Nord Stream 2: Frankreich fordert Stopp
Wegen der Nawalny-Inhaftierung äußert der französische
Europa-Staatssekretär größte Bedenken gegen die Ostseepipeline. Der Bau ist
fast fertig.
Umstrittene Gas-Pipeline: Nord Stream 2 wird weitergebaut
Trotz US-Sanktionsdrohungen ist der Pipeline-Bau nahezu abgeschlossen. Das
russische Rohrlegerschiff „Fortuna“ liegt in der dänischen Ostsee.
Energiewende und Erdgas: Klimafrage bei Nord Stream 2
Manche Politiker:innen sagen, die Pipeline sei nötig, um den Übergang zur
erneuerbaren Energieversorgung zu meistern. Doch der Nutzen ist fraglich.
Studie zu Nord Stream 2: Pipeline ohne Berechtigung
Der Naturschutzbund stellt fest: Nord Stream 2 konterkariere das Pariser
Klimaabkommen und gefährde Vögel in der Ostsee.
Streit um Ostsee-Pipeline: Nord Stream 2 wird Ländersache
Weltpolitik im Landtag: Mecklenburg-Vorpommern gründet eine Umweltstiftung,
die die Gaspipeline gegen US-Sanktionen schützen soll.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.