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# taz.de -- Merkels Coronakrisenmanagement: Lob des Durchhalteappells
> Kanzlerin Merkel kann mit Zauberformeln nicht aufwarten. Vorläufig müssen
> wir uns mit dem Ausnahmezustand arrangieren.
Bild: Außergewöhnlicher Auftritt: Angela Merkel am Dienstagabend in der ARD
Dass Angela Merkel kurzfristig am Dienstagabend zur Primetime im Fernsehen
auftrat, war außergewöhnlich. Die Kanzlerin hat den [1][Ernst der Lage]
erkannt. Und das ist auch dringend erforderlich. Denn die Stimmung im Land
droht zu kippen. Sehr viele Menschen sind einfach nur noch [2][genervt von
dem Ausnahmezustand], in dem sie seit Monaten leben. Sie wollen, dass der
schreckliche Coronaspuk endlich vorbei ist. Das allerdings liegt nicht in
der Macht Merkels.
Wer von ihrem Auftritt nach der „Tagesschau“ und vor dem DFB-Pokalspiel den
großen Befreiungsschlag erwartet hatte, musste enttäuscht werden. Dass die
Ungeduld wächst, ist mehr als verständlich. Wer würde jetzt nicht lieber
frohe Botschaften verkündet bekommen anstelle von Durchhalteappellen? Doch
so einfach ist es eben nicht. Die derzeitigen Einschränkungen im täglichen
Leben sind keiner politischen Willkür geschuldet, sondern schiere
Notwendigkeit angesichts der Wucht des Virus.
Es hätte weit weniger Infizierte und Tote gegeben, wenn die
Regierungschef:innen der Länder nicht aus Angst vor der öffentlichen
Stimmung derartig versagt hätten, als sie zunächst im Oktober nichts und
dann im November zu wenig getan haben – und zwar gegen Merkels Warnungen.
Sich jetzt auf das vermeintliche Impfchaos der Bundesregierung zu stürzen,
erscheint wie ein Ablenkungsmanöver.
Weder die Bundesregierung noch die EU-Kommission haben alles richtig
gemacht. Selbstverständlich wäre es nötig gewesen, nicht nur Geld für die
Entwicklung und den [3][Kauf potenzieller Impfstoffe] auszugeben, sondern
spätestens ab Mitte vergangenen Jahres massiv in den Aufbau von
Produktionsstätten in Europa zu investieren. Gleichwohl war stets klar,
dass mit Beginn der Impfungen die Pandemie noch nicht besiegt ist. Das
mögen viele nicht wahrhaben wollen.
Sie suchen jetzt nach einem Sündenbock. Das ändert aber nichts. Merkel hat
den 21. September als Datum benannt, bis zu dem jede und jeder in der BRD
ein Impfangebot bekommt. Daran wird sich die Bundesregierung messen lassen
müssen – jedenfalls, wenn die Impfstoffe bis dahin noch wirken.
3 Feb 2021
## LINKS
[1] /Impfgipfel-im-Kanzleramt/!5748660
[2] /Fragestunde-bei-der-Kanzlerin/!5742148
[3] /Weniger-Impfstoff-von-AstraZeneca/!5743297
## AUTOREN
Pascal Beucker
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EU-Politik
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