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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Bereit für richtige Bären-Stimmung
> Normalerweise wäre jetzt Berlinale. Doch die ist verschoben. Immerhin
> bringt Ex-Berlinale Chef Dieter Kosslick dafür ein Buch raus.
Bild: Da steppte der Bär noch: Engtanz von Kosslick bei der Berlinale 2019
Derzeit hat man es ja mehr mit so einer Brrr-Stimmung zu tun. Gräulich die
Perspektiven und kältlich die Welt. Puh! Wo denn da bitte schön das
Positive bleibt? Kommt schon noch, muss man nur immer dranbleiben.
Jedenfalls kann es im Lauf der Woche zu Schneeregen kommen, der nach dem
prächtigen Wochenendwinter wenigstens wieder eine Ahnung von Winter
vermitteln mag, der hier eben eher kältlich und regenschauermäßig ist statt
richtig kalt und verschneit.
Winterferien sind gerade trotzdem. Pause. Eine Woche lang. Zeit, die man
nun nutzen könnte für erbitterte Diskussionen darüber, ob man den
Präsenzunterricht an den Schulen, ob mit oder ohne Wechselmodell, nicht
vielleicht doch besser gleich bis zu den Osterferien Ende März aussetzen
sollte?
Oder man nutzt die freie Zeit zum Durchpusten. Um gleich darauf zu schauen,
wie sich die Zeit vertreiben lässt. Oft hilfreich dabei: was lesen. Dass
das sowieso nicht schaden kann, zeigt der Blick [1][in die Pisa-Studie]. Da
nämlich ist zu erfahren, dass es mit der Lesekompetenz hiesiger
SchülerInnen eher so mittelprächtig bis gar nicht gut bestellt ist. Dagegen
muss einfach mal angelesen werden.
## Immer auf dem Roten Teppich bleiben
Dabei drängelt sich einer ganz filmfestverdächtig mit einem Buchvorschlag
in diese erste Februarwoche, die in früheren Jahren nicht nur von den
eifrigen Kinogängern für Filmfest-vorbereitende Maßnahmen genutzt wurde –
aufs Programm warten, das Programm studieren, die Besetzung der
Festivaljury diskutieren …
Weil früher (wie lange ist das schon her?) immer in der ersten oder zweiten
Februarwoche die Berlinale startete. Und diesmal winkt jetzt ein alter
Berlinale-Bekannter mit dem Buch. Es heißt pfiffig „Immer auf dem Teppich
bleiben“, es will „von magischen Momenten und der Zukunft des Kinos“
berichten, und geschrieben hat es Dieter Kosslick, der als [2][langjähriger
Berlinale-Chef] doch so einige Kinomomente erlebt hat. Am Dienstag
erscheint das Buch, in dem auch zu lesen ist, wie das in der Zukunft mit
dem Kinoretten klappt (bitte sehr, das Positive).
Und die Berlinale kommt ja auch, aller Voraussicht nach sogar doppelt in
diesem Jahr. Anfang März soll sie als internes Branchentreffen digital
stattfinden, und im Juni darf dann das Publikum zum Festival dazustoßen.
Dass Kosslick, ein Mensch des Kinos, seine Kinoerinnerungen als Buch
veröffentlicht, mag medial irritieren. Aber möglicherweise gilt, wenn man
etwas festhalten will, ein Buch weiterhin irgendwie vermächtnishafter,
vielleicht gar ewiger, als etwa, nun ja, ein Film, der halt doch was
Flüchtiges hat.
Andererseits ist es durchaus üblich, dass Bücher verfilmt werden. Vor allem
die erfolgreichen. Was dann in diesem Fall unbedingt auf der Berlinale
präsentiert werden müsste, wo dann Dieter Kosslick, der sich doch erst mit
der 2019er-Ausgabe von der Berlinale verabschiedet hat, wieder mal mit
seinem unvermeidlichen roten Schal auf dem roten Teppich stehen würde.
Verheißt ja auch der Buchtitel: „Immer auf dem Teppich bleiben“.
Da könnte doch gleich die richtige Bären-Stimmung aufkommen.
1 Feb 2021
## LINKS
[1] /Neue-Pisa-Studie-zu-Lesekompetenz/!5646908
[2] /Letzte-Berlinale-unter-Kosslick/!5567122
## AUTOREN
Thomas Mauch
## TAGS
Dieter Kosslick
Schwerpunkt Berlinale
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Wochenkommentar
Filmfestival
Kinogeschichte
Filmgeschichte
Carlo Chatrian
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