# taz.de -- Schwangerschaftsabbrüche in Nigeria: Letzter Ausweg Quack | |
> Nirgendwo sterben so viele Frauen an den Folgen unsicherer Abtreibungen | |
> wie in Nigeria. Drei Überlebende erzählen. | |
Bild: In Nigeria werden jährlich geschätzt bis zu 2,8 Millionen illegale Abtr… | |
Der Grund, warum so viele Frauen in Nigeria ihr Leben aufs Spiel setzen | |
müssen, verbirgt sich hinter Paragrafen: Staatliches Gesetzbuch, | |
Südnigeria, Paragraf 228–230; Strafgesetzbuch, Nordnigeria, 232–234. Darin | |
steht: Nur wenn das Leben einer Frau gefährdet ist, darf in Nigeria ein | |
Schwangerschaftsabbruch durchgeführt werden. Lässt sich der Notfall nicht | |
nachweisen, begehen Ärzte und die Patientinnen selbst eine Straftat, die | |
mit bis zu 14 Jahren Gefängnis für Ärzte und sieben Jahren für die Frauen | |
bestraft werden kann. | |
Es sind strenge Gesetze, die noch aus der Kolonialzeit stammen, doch eines | |
erreichen sie nicht: dass weniger Frauen abtreiben. Stattdessen suchen die | |
betroffenen Frauen Hilfe bei sogenannten Quack-Kliniken, illegalen | |
Abtreibungseinrichtungen, oder sie führen den Abbruch ohne Beratung mit | |
Medikamenten selbst durch. Eine Abtreibung kostet in Lagos, der größten | |
Stadt Nigerias, zwischen drei und 100 Dollar, je höher der Preis, desto | |
besser der Service. Nur wer es sich leisten kann, landet tatsächlich bei | |
einem ausgebildeten Arzt. | |
Das Guttmacher Institute, eine Nichtregierungsorganisation aus den USA, | |
schätzt, [1][dass in Nigeria jährlich bis zu 2,8 Millionen illegale | |
Abtreibungen stattfinden.] Mehr als die Hälfte von ihnen gilt als unsicher, | |
als lebensgefährlich. Dem Institut zufolge sind es etwa 6.000 Frauen, die | |
jedes Jahr an den direkten Folgen einer Abtreibung sterben, Zehntausende | |
leiden gesundheitlich an den Folgen. | |
Es ist anzunehmen, dass nirgendwo auf der Welt so viele Frauen an | |
unsicheren [2][Abtreibungen] sterben wie in Nigeria. Am Beispiel Nigeria | |
zeigt sich: Die Debatte um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch dreht sich | |
nicht um eine moralische Frage – es geht dabei um Leben und Tod. | |
Was das bedeutet, berichten Frauen, die überlebt haben. | |
## Dany, 30: „Es ist ein Glücksspiel“ | |
„Wir sind damals weit raus aus der Stadt gefahren, immer weiter und weiter. | |
Ich habe meinen Freund nicht nach der Adresse gefragt, ich habe einfach | |
darauf vertraut, dass er und sein Kumpel mich an den richtigen Ort bringen. | |
Bis dahin war ich eine sehr selbstbewusste Frau, aber diese Erfahrung hat | |
mich verändert. | |
Die Klinik lag im Nirgendwo. Es war sehr laut dort, und die Männer haben | |
abfällig über mich geredet und gelästert: ‚Oh, dieses Mädchen ist so und | |
so.‘ Ich habe mir nur gewünscht, dass sie mich in Ruhe lassen. Der Vorgang | |
selbst war zwar schmerzhaft, aber schnell vorbei. Ich war so erleichtert, | |
als es vorbei war. | |
Ich habe mich nicht schuldig gefühlt, es war ja nichts Falsches daran. Aber | |
ich habe mich für meine Situation geschämt, und ich bin diese Scham nie | |
mehr losgeworden. Sie sitzt tief in mir drin, es fühlt sich an, als wäre | |
ich damals beschädigt worden. | |
Als ich jünger war, war ich mir sicher: Frauen, die abtreiben, sind | |
schlechte Menschen. Ich glaube, Nollywood, die nigerianische Filmindustrie, | |
hat dieses Bild stark geprägt. Abtreibung wurde dort immer als etwas sehr | |
Schlechtes und Gefährliches dargestellt. Aber es ist ja nur gefährlich, | |
weil es illegal ist und deswegen nicht beim Arzt stattfinden kann. | |
Eigentlich bin ich in einer liberalen Familie aufgewachsen. Meine Eltern | |
haben mich nie eingeschränkt, wir haben offen über Sex gesprochen. Meine | |
Mutter hat immer gesagt: ‚Wenn du schwanger wirst, sag es uns einfach, aber | |
treib bitte nicht ab.‘ Aber was, wenn ich den Vater des Kindes nicht einmal | |
mag? Soll ich ihn dann heiraten, nur um gemeinsam ein Kind zu haben? | |
Ich bin dann gleich bei meinem ersten Mal schwanger geworden. Was für ein | |
Pech. Ich wollte keine Jungfrau mehr sein und habe zu meinem Freund gesagt: | |
‚Lass es uns tun, aber wir benutzen ein Kondom, klar?‘ Wir haben | |
miteinander geschlafen, doch beim Sex ist das Kondom gerissen. Ich habe | |
gesagt: ‚Pass auf, dass du nicht in mir drin kommst.‘ Er war älter als ich | |
und hatte viel mehr sexuelle Erfahrungen, ich habe ihm vertraut. Aber | |
wenige Wochen darauf war ich schwanger. | |
Ich war 18 Jahre alt und habe studiert, ich wollte Karriere machen und war | |
noch nicht bereit für ein Kind. Mein Freund hat dann die Adresse von dieser | |
Klinik besorgt. Als ich ihn gefragt habe, woher er weiß, dass das sicher | |
ist, meinte er nur: ‚Ich habe die Adresse von einem Freund.‘ Ich kann bis | |
heute nicht sagen, ob es damals sicher war oder nicht, aber ich hatte sehr | |
lange die Angst, dass durch die Abtreibung mein Uterus zerstört wurde. | |
Wurde er nicht, ich bin sechs Jahre später noch einmal schwanger geworden. | |
In der Zeit habe ich zum Glück schon genug Geld verdient, um nicht mehr in | |
diese illegale Klinik fahren zu müssen. Ich habe stattdessen bei | |
Krankenhäusern angerufen. Manche haben direkt abgesagt, andere meinten: | |
‚Wir machen so etwas nicht, aber kennen da jemanden …‘ Da habe ich direkt | |
gesagt: ‚Auf gar keinen Fall. Ich komme nur, wenn es über das Krankenhaus | |
läuft.‘ Das war ein wirklich gutes Gefühl, selbst über meinen Körper | |
entscheiden zu können und nicht von anderen abhängig zu sein. | |
Irgendwann hat dann eine Klinikmitarbeiterin gesagt: ‚Kommen Sie vorbei.‘ | |
Sie wollten die Abtreibung nicht direkt am Telefon vereinbaren, aber da | |
wusste ich, sie würden es machen. | |
Der Arzt war so richtig freundlich zu mir, er hat mir regelrecht meinen | |
Arsch geküsst – und hat mir deutlich mehr berechnet als der Quack vom | |
letzten Mal. Mir war das in dem Moment egal, ich habe mich sicher gefühlt, | |
das war die Hauptsache. | |
Als ich aus der Narkose aufgewacht bin, meinte eine Schwester zu mir: | |
‚Wissen Sie eigentlich, dass Sie gerade einen Mord begangen haben?‘ Und ich | |
war so perplex, ich habe geantwortet: ‚Wissen Sie eigentlich, dass Sie | |
gerade ein Leben gerettet haben?‘ | |
Für Frauen in Nigeria ist es ein Glücksspiel. Selbst wenn man viel Geld | |
hat, kann man sich nie sicher sein, ob man an den richtigen Arzt gerät. | |
Hätte die Klinik mich nicht aufgenommen, hätte ich immer weiter | |
telefonieren müssen, wer weiß, an wen ich am Ende geraten wäre. Dabei habe | |
ich doch kein Verbrechen begangen oder so etwas. Ich hatte Sex, ich habe | |
niemanden umgebracht.“ | |
## Nelly, 24: „Mein Körper hat sich angefühlt, als würde er brennen“ | |
„Ich musste über einen Typen hinwegkommen, in den ich ziemlich verliebt | |
war, der aber keine ernsthafte Beziehung mit mir wollte, deshalb habe ich | |
mit diesem anderen Mann geschlafen. Es war bloß ein Abenteuer, und es war | |
das erste Mal Sex in meinem Leben. Ich ging damals aufs College im | |
Bundesstaat Imo und war zu Besuch in Lagos. | |
Damals wusste ich nur aus einer Zeitschrift und aus Büchern ein bisschen | |
was über Sex. Niemand hatte je mit mir über Verhütung gesprochen, niemand | |
hatte mich aufgeklärt. Ein paar Wochen nach dem Vorfall, als ich wieder an | |
der Uni war, wurde mir immer wieder schlecht, ich hatte Gliederschmerzen. | |
Ich war mir sicher, ich hätte Malaria oder Typhus. Also bin ich zum Arzt | |
gegangen. Aber ich hatte nichts. Irgendwann meinte eine Freundin im Scherz: | |
‚So viel wie du isst – bist du schwanger?‘ Ich hab das total verdrängt. | |
Aber dann bin ich doch in ein Labor gegangen und habe einen | |
Schwangerschaftstest gemacht. Ich war im dritten Monat. | |
Ich habe es niemandem erzählt. Mir war klar: Ich war emotional einfach | |
nicht bereit für ein Kind. Auf keinen Fall wollte ich die sein, die für | |
alle eine große Enttäuschung ist, die versagt hat. All die Schuld und die | |
Scham, unverheiratet schwanger! | |
Ich bin das älteste von fünf Geschwistern. Wir Kinder haben uns lange ein | |
Zimmer geteilt, dann mussten wir in eine Einzimmerwohnung umziehen, zu | |
siebt. Mein Vater schlug meine Mutter, manchmal auch mich. Meine Mutter hat | |
sich in den Glauben an Gott zurückgezogen, überall Dämonen gesehen und | |
meinte, Leute wären besessen. Irgendwann hat mein Onkel angefangen, mich | |
anzufassen. Alle haben weggeschaut. Ich habe bis heute mit niemandem | |
darüber geredet. | |
Auch finanziell war ich nicht bereit für ein Kind – meine Mutter hatte zu | |
dem Zeitpunkt meiner Schwangerschaft gerade ihr Geschäft verloren, ich war | |
praktisch obdachlos, lebte bei meiner Cousine und war auf der Suche nach | |
einem Job, um mein Studium zu finanzieren. Wie hätte ich da noch ein Kind | |
durchbringen sollen? | |
Als ich die Frau im Labor nach Möglichkeiten gefragt habe, um die | |
Schwangerschaft zu beenden, wollte sie mir die Abtreibung ausreden. Ich bin | |
dann nach Hause gegangen und habe im Internet nach Hilfe gesucht. Man | |
findet kaum verlässliche Informationen. Ich habe Namen von Medikamenten | |
gefunden, die in Nigeria für andere Zwecke zugelassen sind, aber auch eine | |
Schwangerschaft beenden können. | |
Ich hatte niemanden, der mir helfen konnte, man muss das alles heimlich | |
machen. Also bin ich in Apotheken gegangen und habe gesagt, ich brauche die | |
Medikamente für eine Freundin, die abtreiben will. | |
Irgendwann hat mir eine Apothekerin das Medikament Misoprostol gegeben, das | |
habe ich zu Hause genommen, aber nichts ist passiert. Ich bin also am | |
nächsten Tag wieder in die Apotheke, und sie hat mir was anderes gegeben. | |
In der Nacht dachte ich, ich sterbe. Ich hab nur noch gebetet: ‚Gott, | |
vergib mir meine Sünden, lass mich in den Himmel kommen.‘ Mein Körper hat | |
sich angefühlt, als würde er brennen. Ich bin in meinem Zimmer auf- und | |
abgelaufen, hatte panische Angst. | |
Aber niemand durfte etwas mitbekommen, besonders nicht meine Cousine. Es | |
war schrecklich, so viel Blut. Die Blutungen haben erst nach zwei Monaten | |
aufgehört. Ich hatte immer Angst, dass doch etwas schief gegangen war, | |
deshalb habe ich anschließend nie einen Ultraschall gemacht. | |
Die Stadt, in der ich lebe, Lagos, kann sehr einsam sein, es sei denn, man | |
hat reiche Freunde. Für mich ist Lagos hart. Man gibt hier mehr aus, als | |
man verdienen kann. Ich arbeite als Bloggerin, jeden Tag hänge ich | |
stundenlang im Stau fest. Für den mageren Lohn lohnt sich das eigentlich | |
gar nicht. Aber in Zeiten der Pandemie bin ich froh, dass ich überhaupt | |
einen Job habe. Ich lebe heute wieder mit meiner Mutter zusammen. Sie hat | |
keine Ahnung, dass ich abgetrieben habe. | |
Heute weiß ich, wie ich an Verhütungsmittel komme. Aber ich finde trotzdem: | |
Es sollte einen sicheren Ort geben, an dem Frauen ihre Schwangerschaft | |
beenden können, ohne um ihr Leben zu fürchten oder wie Kriminelle behandelt | |
zu werden.“ | |
## Kenny, 24: „Religion ist kein sicherer Raum für Frauen“ | |
„Ich bin in einer sehr religiösen Familie aufgewachsen, muslimisch, meine | |
Eltern beten fünf Mal am Tag. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie | |
jemals ein Gebet verpasst hätten. Meine Zwillingsschwester und ich, wir | |
haben immer mitgemacht, weil das so von uns erwartet wurde. Für meine | |
Eltern war es ein absolutes Tabu, über Sex zu sprechen, und auch in der | |
Schule war es kein Thema. Wir haben niemals Aufklärungsunterricht oder so | |
etwas bekommen. | |
Alles, was ich darüber wusste, habe ich von älteren Freunden erfahren. Das | |
Einzige, was meine Mutter immer sagte, war: ‚Wenn du dir ein | |
Verhütungsmittel einsetzen lässt, dann macht dich das unfruchtbar!‘ Sie hat | |
mir das regelrecht eingeimpft. | |
Als ich 17 war, habe ich diesen Typen gedatet, einen Arbeiter. Wenn wir | |
miteinander geschlafen haben, hatten wir zwar Kondome dabei, aber haben sie | |
nicht benutzt. Keine Ahnung warum, ich glaube, wir fanden das nicht | |
angenehm. Damals war es allerdings noch schwierig, an andere | |
Verhütungsmittel zu kommen und etwas Permanentes wollte ich mir nicht | |
einsetzen lassen, zu sehr hatte mich meine Mutter geprägt. Mein damaliger | |
Freund hat deshalb immer versucht, nicht in mir zu kommen. Nach einigen | |
Monaten wurde ich trotzdem schwanger. | |
Mein Freund hat gesagt, wenn wir heiraten, dann könnten wir das Kind | |
behalten, aber meine Mutter hätte nie akzeptiert, dass ich so jung heirate. | |
Bloß ein uneheliches Kind wäre noch schlimmer gewesen. Also habe ich | |
gesagt: Ich will abtreiben. | |
Mein Freund hat mich in eine winzige Abtreibungsklinik am Stadtrand | |
gefahren, die von einer einzelnen Krankenschwester betrieben wurde. Der | |
Raum war klein und dunkel, und auf einem Tisch lagen Scheren und andere | |
Instrumente bereit. Ich hatte wahnsinnige Angst. | |
Die Frau hat mir dann Medikamente gespritzt, und nach 15 Minuten war sie | |
fertig. Ich glaube, sie hat sich sehr beeilt, da im Warteraum noch weitere | |
Frauen saßen. Ich hatte Schmerzen, und mein Freund hat mich nach Hause | |
gefahren, meine Beziehung zu ihm ist anschließend zerbrochen. | |
Ich bin am Wochenende nach dem Abbruch zu meiner Familie gefahren. Mir ging | |
es ziemlich schlecht, aber ich konnte mir nichts anmerken lassen. Niemand | |
durfte etwas von der Abtreibung erfahren. Über Monate hinweg hatte ich | |
große Schuldgefühle, während der Gebete an Ramadan habe ich immer heimlich | |
gefleht: ‚Bitte vergib mir, bitte vergib mir.‘ Ich habe dann versucht, | |
diese Erinnerung so schnell es ging zu verdrängen. | |
In der Zeit danach habe ich aufgehört, an Gott zu glauben. Mir wurde klar: | |
Religion ist kein sicherer Raum für Frauen. Man bekommt dort keine | |
Unterstützung, es geht immer nur um Schuld. Die Entscheidungen, die ich | |
getroffen habe, passen einfach nicht zu religiösen Werten. | |
Vor vier Jahren habe ich doch noch ein Kind bekommen. Ich habe damals | |
studiert und wurde wieder unerwartet schwanger. Zuerst wollte ich erneut | |
abtreiben, aber dann habe ich mich entschieden, das Kind zu bekommen. Es | |
war eine spontane Entscheidung, auch weil ich das Gefühl hatte: Ich bin | |
jetzt unabhängig von meinen Eltern, ich kann selbst darüber entscheiden, | |
was ich möchte. Zum Glück hatte ich viele Freunde, die mir in der Zeit | |
geholfen haben. | |
Nach der Geburt meines Kindes hatte ich noch eine weitere Abtreibung, ich | |
bin wieder in die Klinik vom ersten Mal gefahren. Die Schwester hat mir | |
eine Spritze gegeben, es hat sich angefühlt wie meine Periode mit schlimmen | |
Krämpfen. Schrecklich. | |
Ich hoffe, dass ich nicht noch einmal abtreiben muss. | |
Schwangerschaftsabbrüche in Nigeria sind einfach nicht sicher, weil sie | |
illegal sind. Ich hätte Angst, dass es irgendwann schief geht. | |
Ein Jahr nach der Geburt meines Kindes habe ich mir deshalb eine Spirale | |
einsetzen lassen, endlich. Sie sitzt gut, ich spüre sie praktisch nicht. | |
Heute wünsche ich mir, meine Mutter hätte mir nicht den Kopf mit all den | |
Lügen über Verhütungsmittel gefüllt.“ | |
## Es gibt Hoffnung für die Frauen | |
Seit mehr als 30 Jahren kämpfen Aktivist*innen öffentlich um ein Recht | |
auf Schwangerschaftsabbruch und einen besseren Zugang zu Verhütungsmitteln. | |
Lange ist nichts passiert, doch seit wissenschaftliche Studien das Ausmaß | |
des Problems aufgezeigt haben, öffnet sich die Debatte im Land. | |
Im Jahr 2009 erlaubte die nigerianische Regierung erstmals der britischen | |
Nichtregierungsorganisation [3][Marie Stopes], ein Gesundheitszentrum in | |
Lagos zu eröffnen. Dort werden Frauen nach einer Abtreibung medizinisch | |
versorgt. Im Jahr 2014 eröffnete die Beratungshotline Ms Rosy, wo Frauen | |
anonyme Hilfe bei Schwangerschaftsabbrüchen erhalten. | |
Und im Jahr 2015 reformierte der Bundesstaat Lagos seine Gesetze zu | |
Schwangerschaftsabbrüchen: Ärzt*innen dürfen Abtreibungen vornehmen, | |
sobald die Gesundheit der Frau durch die Schwangerschaft angegriffen werden | |
könnte. | |
Diese Recherche wurde finanziert durch ein Stipendium vom European | |
Journalism Center und fand als Cross-Border-Recherche statt – von | |
Deutschland und Nigeria über Telefon und soziale Netzwerke begonnen, traf | |
Kiki Mordi die Frauen dann in Lagos zum Interview. | |
18 Jan 2021 | |
## LINKS | |
[1] https://www.guttmacher.org/fact-sheet/induced-abortion-worldwide | |
[2] /Schwerpunkt-Abtreibung/!t5008434 | |
[3] https://www.msichoices.org/ | |
## AUTOREN | |
Paul Hildebrandt | |
Kiki Mordi | |
Birte Mensing | |
## TAGS | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
sexuelle Selbstbestimmung | |
Nigeria | |
Feminismus | |
Schwerpunkt Abtreibung | |
Podcast „Vorgelesen“ | |
Selbstbestimmung | |
Schwangerschaft | |
Frauenrechte | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
Schwerpunkt Abtreibung | |
Schwerpunkt Abtreibung | |
Argentinien | |
IG | |
Schriftsteller | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Aufklärung in Benin: Über Sex sprechen | |
In Benin sind Verhütung und Sexualität Tabuthemen. Die Zahl an | |
Teenagerschwangerschaften ist hoch. Die 24-jährige Hermione Quenum will das | |
Schweigen brechen. | |
Neues Abtreibungsgesetz in Texas: Prämie für Frauenfeinde | |
Abtreibungswillige anzuzeigen, ist im US-Staat Texas fortan ein lukratives | |
Geschäft. Kaum sechs Wochen bleiben Frauen noch, um sich zu entscheiden. | |
Studie zu Schwangerschaftsabbruch: Überraschend progressiv | |
Jens Spahns Ministerium finanziert eine Studie über ungewollte | |
Schwangerschaften. Das Forschungsdesign weckt Hoffnung auf echte | |
Erkenntnisse. | |
Neues Abtreibungsrecht in Argentinien: Großer Erfolg für die Frauen | |
Nicht nur in Argentinien, nicht nur, wenn es um Abtreibung geht, leiden | |
Lateinamerikas Frauen. Doch den Machismo lassen sie sich nicht mehr | |
gefallen. | |
Argentinien kippt Abtreibungsverbot: Abbrüche nun legal | |
Das Abtreibungsverbot in Argentinien wurde durch ein Senatsvotum gekippt. | |
Befürworter*innen sprechen von einem „historischen Moment“. | |
Tag der inhaftierten Schriftsteller: Verfolgt, verhaftet, getötet | |
Der Tag der inhaftierten Schriftsteller erinnert an die verfolgten Künstler | |
weltweit. An Menschen wie Ahmet Altan, Stella Nyanzi und Xu Lin. |