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# taz.de -- Nachhaltigkeit im Finanzwesen: Blackrock gibt weiter Kohle
> Der Finanzriese hatte angekündigt, 2020 klimafreundlicher investieren zu
> wollen. Kritiker:innen sprechen wegen großer Schlupflöcher von
> Greenwashing.
Bild: Blackrock hat 2020 trotz Nachhaltigkeitsversprechen großflächig in foss…
Berlin taz | Trotz [1][Nachhaltigkeitsversprechen] hat der weltweit größte
Vermögensverwalter Blackrock 2020 großflächig in fossile Unternehmen
investiert. Das zeigt eine Analyse der auf nachhaltige Finanzen
spezialisierten Nichtregierungsorganisationen Reclaim Finance und Urgewald.
Die Ergebnisse erscheinen am Mittwoch und lagen der taz vorab vor.
Der Konzern hatte im vergangenen Januar eingeräumt, dass der Klimawandel
ein Anlagerisiko sei. „Basierend auf unseren Ergebnissen werden wir unsere
Positionen in risikobehafteten Branchen reduzieren“, versprach die
Blackrock-Führung ihren Kund:innen in einem [2][Brief]. Eine solche
Risikobranche sei die Kohle.
Reclaim Finance und Urgewald haben das Portfolio bis Oktober 2020
inspiziert. Demnach hält Blackrock weiterhin Anteile an 199 Kohlefirmen in
Höhe von mindestens 85 Milliarden US-Dollar.
Den Versprechen vom vergangenen Jahr widerspricht das zwar im Geiste, nicht
aber formell. Das liegt daran, dass sich Blackrock höchstselbst
Schlupflöcher gebaut hat. In den Details der Ankündigung steht, dass man
bei den aktiven Anlageprozessen bis Mitte 2020 nicht mehr in Unternehmen
investieren wolle, die mehr als ein Viertel ihrer Umsätze mit
Kohleproduktion erwirtschaften.
## Blackrock investiert weiter aktiv in Kohlestrom
Einbezogen ist also nur die Förderung der Kohle, nicht aber die
klimaschädliche Verbrennung. So verstößt es nicht gegen die eigenen Regeln,
dass Blackrock laut der neuen Analyse Anteile im Wert von 2,5 Milliarden
US-Dollar am Energiekonzern RWE hält, dem größten CO2-Emittenten in Europa.
Vom Öl- und Gasgeschäft war von vornherein keine Rede.
Außerdem geht es eben nur um die Wertpapiere, die Blackrock aktiv
verwaltet. Ungefähr zwei Drittel gehören aber zu Indexfonds, die sich
[3][je nach Börsenlage] automatisch generieren.
Katrin Ganswindt von Urgewald will deshalb, dass Blackrock seine
Nachhaltigkeitsrichtlinien entsprechend überarbeitet, die Schlupflöcher
schließt – und sich zuallererst von allen Firmen trennt, die sogar noch
neue Kohleinfrastruktur planen. Bisher, findet ihre Kollegin Lara Cuvelier
von Reclaim Finance, sehe man kaum mehr als „reines Greenwashing“.
13 Jan 2021
## LINKS
[1] /Wallstreet-und-die-Kohle/!5654004
[2] https://www.blackrock.com/ch/privatanleger/de/blackrock-client-letter
[3] /Protest-gegen-neue-Boersenregeln/!5727428
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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