| # taz.de -- Volksbegehren Deutsche Wohnen enteignen: Koalition spricht über En… | |
| > Ein Treffen der Fraktionsspitzen mit der Initiative verläuft überraschend | |
| > konstruktiv. Übernimmt R2G das Anliegen der Initiative noch vor einem | |
| > Volksentscheid? | |
| Bild: Die Geister der Koalition | |
| Berlin taz | Übernehmen die Regierungsfraktionen von SPD, Linken und Grünen | |
| das Ziel des [1][Volksbegehrens Deutsche Wohnen und Co. enteignen] und | |
| machen damit einen Volksentscheid überflüssig.? Was bislang kaum | |
| vorstellbar war, scheint seit einem Gespräch der Fraktionschefs mit den | |
| Aktivist*innen am Montagabend möglich. | |
| Anne Helm, die als Fraktionschefin der Linken an dem Gespräch teilnahm, | |
| zeigte sich gegenüber der taz über die Gesprächsangebote aller Beteiligten | |
| „überrascht“. Alle Parteienvertreter hätten betont, sich über das Ziel | |
| einig zu sein – die Überführung „einer erträglichen Anzahl privater | |
| Wohnungen in kommunales Eigentum“. Fraglich sei jedoch, ob Grüne und SPD | |
| auch das von der Initiative auserkorene Mittel, ein | |
| Vergesellschaftungsgesetz nach Artikel 15 Grundgesetz, mittragen würden. | |
| Dies solle in weiteren Gesprächen, womöglich bereits übernächste Woche, | |
| ausgelotet werden. Für Helm steht jedoch fest: „Ohne ein solches Gesetz | |
| geht es nicht.“ | |
| Zumindest von Seiten der SPD – Fraktionschef Raed Saleh und der | |
| Parlamentarische Geschäftsführer Torsten Schneider nahmen an dem Gespräch | |
| teil – gibt es hierzu noch keine Aussage. Gleichwohl sollen sie betont | |
| haben, dass Vergesellschaftung ein ursozialdemokratisches Anliegen sei und | |
| sie Gespräche fortsetzen wollen. | |
| Das Abgeordnetenhaus hat noch zwei Monate Zeit, sich mit dem Anliegen des | |
| Volksbegehrens zu befassen und durch einen eigenen Antrag überflüssig zu | |
| machen. Das Ergebnis wäre das gleiche wie ein erfolgreicher Entscheid: Der | |
| Senat wäre aufgefordert zu handeln und Schritte einzuleiten, um die | |
| Vergesellschaftung der Bestände der großen Immobilienfirmen in die Tat | |
| umzusetzen. | |
| ## Chance jetzt nutzen | |
| „Wenn alle Fraktionen sagen, das ist uns wichtig, muss man die Chance | |
| nutzen“, so Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek im Gespräch mit der taz. Mit | |
| der bis September amtierenden „progressiven Koalition“ und einem | |
| zuständigen Stadtentwicklungssenator von der Linken, Sebastian Scheel, | |
| dessen Partei voll hinter dem Enteignungs-Begehren steht, gäbe es derzeit | |
| „beste Voraussetzungen“. Die Initiative hätte in diesem Fall „eine | |
| Erfolgsgarantie und würde Ressourcen sparen“, so Kapek. | |
| Die Aktivist*innen selbst gaben sich nach dem Treffen deutlich | |
| zurückhaltender. Sprecher Kalle Kunkel lobte zwar das Gespräch, das für | |
| alle Mitglieder der Initiative offen war. Dies stelle eine „neue Qualität | |
| in der Transparenz im Umgang mit politischen Prozessen “ dar. Gleichwohl | |
| sagte er: „In der Sache bleibt uns unklar, wie die konstruktive Position | |
| der Parteien aussehen soll.“ Kunkel verwies auf den Parteitagsbeschluss der | |
| SPD gegen eine Enteignung. Am kommenden Dienstag werde die Initiative ihre | |
| Position beraten, gleichwohl liefen die Vorbereitung für eine Kampagne und | |
| die Unterschriftensammlung weiter, so Kunkel. | |
| 2 Dec 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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