Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Trump entlässt Verteidigungsminister: Nach der Niederlage Chaos s�…
> Schon länger gab es Spannungen zwischen US-Verteidigungsminister Mark
> Esper und Donald Trump. Jetzt hat ihn der scheidende Präsident gefeuert.
Bild: Distanzierte sich von Donald und ist jetzt gefeuert: Mark Esper, bisherig…
Washington dpa | „Mark Esper ist gekündigt.“ Ein Tweet, Kündigung im
Trump-Stil. Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat kurz nach der
verlorenen Wahl seinen Verteidigungsminister Mark Esper entlassen. Schroff
formuliert, ein kurzes Danke für seinen Dienst. Das Amt soll kommissarisch
Christopher Miller übernehmen. Miller war bisher Direktor des Nationalen
Antiterrorzentrums. Gerüchte über eine Entlassung Espers gab es seit
Monaten. Allerdings war so ein Schritt im [1][Nachgang der Wahl] –
insbesondere im Fall eines Sieges Trumps – erwartet worden.
Seit dem Sommer gibt es Spannungen zwischen dem Präsidenten und dem
Verteidigungsminister. Hintergrund waren Proteste gegen Rassismus und
Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd. Trump
inszenierte sich damals als Hardliner und drohte, die Unruhen im Land
notfalls mit militärischer Gewalt zu beenden. Dafür hätte er den
„Insurrection Act“ von 1807 aktivieren müssen, der es dem US-Präsidenten
erlaubt, unter bestimmten Umständen das US-Militär im Inland einzusetzen.
Esper hatte sich gegen einen Einsatz des US-Militärs zum Stopp der Unruhen
ausgesprochen und war damit klar auf Distanz zu Trump gegangen. Er hatte so
einen Schritt als „letztes Mittel“ bezeichnet, das nur in den „dringendst…
und schlimmsten Situationen genutzt werden“ sollte. Dass der amtierende
Pentagon-Chef öffentlich derart auf Distanz zum Oberbefehlshaber des Landes
geht, ist höchst ungewöhnlich und kam bei Trump offensichtlich nicht gut
an. US-Medien berichteten damals unter Berufung auf Trumps Umfeld, dass
dieser bereits die Frage einer Ablösung aufgeworfen habe.
Zudem gab es Unstimmigkeiten über den Umgang unter anderem mit der
Konföderiertenflagge, die in der Rassismusdebatte in den USA in den Fokus
gerückt war. Esper hatte angeordnet, dass die Flagge von
Militäreinrichtungen verbannt wird. Eine offene Konfrontation mit Trump
vermied er dabei aber, indem er auf ein ausdrückliches Verbot der Flagge
verzichtete.
## Chaos säen vor Amtsentlassung?
Nancy Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, sieht in der
Entlassung Espers ein Zeichen, dass Präsident Trump in den [2][letzten
Wochen seiner Amtszeit] „Chaos säen“ will. Der Zeitpunkt der Entlassung
werfe ernsthafte Fragen zu Trumps geplanten Maßnahmen für die letzten Tage
seiner Amtszeit auf, sagte die Demokratin.
Bereits am Donnerstag hatte der Sender NBC berichtet, Esper habe ein
Rücktrittsgesuch vorbereitet, weil schon lange erwartet worden war, dass er
nach der Wahl entlassen werden würde. Pentagon-Sprecher Jonathan Hoffman
hatte den Bericht zurückgewiesen und erklärt, der Minister habe keine Pläne
zurückzutreten und sei auch nicht dazu aufgefordert worden.
Gerüchte über eine mögliche Entlassung von Esper und weiteren
Regierungsbeamten im Nachgang der Wahl hielten sich bis zuletzt. Die
Nachrichtenplattform Axios hatte Ende Oktober berichtet, Trump wolle im
Fall eines Wahlsiegs den Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, die
Direktorin des Auslandsgeheimdienstes CIA, Gina Haspel, und Esper feuern.
Trumps Amtszeit war geprägt von Entlassungen und Rücktritten innerhalb der
Regierung. [3][Esper war an der Spitze] des Pentagons auf James Mattis
gefolgt, der wegen Meinungsverschiedenheiten mit Trump im Dezember 2018
zurückgetreten war.
10 Nov 2020
## LINKS
[1] /US-Wahlen-und-Trumps-Betrugsverdacht/!5724030
[2] /Siegesrede-von-Joe-Biden-nach-US-Wahl/!5726831
[3] /Kommentar-US-Verteidigungsminister/!5594397
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
US-Wahl 2024
Mark Esper
USA
Donald Trump
US-Wahl 2024
Schwerpunkt Rassismus
Pariser Abkommen
US-Wahl 2024
## ARTIKEL ZUM THEMA
Biden über amtierenden US-Präsidenten: Trumps Verhalten „peinlich“
Donald Trump hält weiterhin an seinen Betrugsvorwürfen fest, Joe Biden
nennt das „peinlich“. Auch Außenminister Pompeo stellt nun das Wahlergebnis
infrage.
Nächste US-Vizepräsidentin Kamala Harris: Jenseits des Männeruniversums
Dass Kamala Harris US-Vizepräsidentin wird, ist Grund zum Feiern. Parität
ist verwirklicht, wenn politischer Streit zwischen Frauen geführt wird.
Joe Biden stellt Pläne für USA vor: Corona wird Sache der Experten
Für den gewählten US-Präsidenten ist der Kampf gegen die Pandemie zentral.
Weitere Prioritäten: Wirtschaftskrise, Rassismus und Klimawandel.
US-Wahlen und Trumps Betrugsverdacht: Gerichte lassen Trump abblitzen
Bislang sind die Anwälte von US-Präsident Donald Trump vor Gericht komplett
gescheitert. Republikaner*innen fällt es dennoch schwer, sich abzugrenzen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.