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# taz.de -- AfD streitet über Joe Biden: Kritik an Weidel und Gauland
> Die Fraktionsspitze hat dem neuen US-Präsidenten gratuliert. Aber andere
> AfD-Abgeordnete verbreiten lieber Trumps wüste Anschuldigungen.
Bild: Die beiden AfD FraktionschefInnen, Alice Weidel Alexander Gauland haben B…
Berlin taz | In der [1][AfD] gibt es mal wieder Streit, doch aktuell laufen
die Konfliktlinien jenseits der parteiinternen Lagergrenzen. Dieses Mal
geht es auch nicht um Parteiinterna, anders als so oft in den vergangenen
Monaten. Stattdessen geht es um die [2][Wahl von Joe Biden zum nächsten
US-Präsidenten]. Die beiden FraktionschefInnen, Alexander Gauland und Alice
Weidel, hatten Biden zur Wahl gratuliert und sich zuversichtlich gezeigt,
„dass mögliche Unregelmäßigkeiten bei den Auszählungen schnell auf
rechtstaatlichem Wege geklärt werden“, so heißt es in einer Presserklärung
vom Samstagabend.
Einige Mitglieder der Bundestagsfraktion haben eine gänzlich andere
Position zum Wahlsieg Bidens – und gehen ihre FraktionschefInnen nun zum
Teil direkt an. Ganz im Stil des abgewählten Noch-Präsidenten Trump
verbreiten sie Gerüchte über vermeintliche Wahlfälschung – Vorwürfe, für
die es bisher keinerlei Beweise gibt.
„Wer grundlos bereits jetzt Glückwünsche an den noch nicht betätigten
#Biden sendet, hat entweder keinen blassen Schimmer von der Dimension der
aktuellen politischen Situation oder er will sich seine pfründegefüllten
Schüsselchen rechtzeitig sichern“, schrieb etwa der AfD-Abgeordnete Martin
Renner aus NRW in den sozialen Netzwerken.
„Keine Glückwünsche für den globalisitischen Wahlbetrüger Joe Biden“,
kontert auch Markus Frohnmaier, Bundestagsabgeordneter aus
Baden-Württemberg und übernimmt damit Trumps Rhetorik fast eins zu eins.
Es sind nicht nur Hinterbänkler, die öffentlich den FraktionschefInnen
widersprechen. Auch Beatrix von Storch, immerhin Vize in Fraktion und
Partei, spricht von „massiven Hinweisen auf Wahlfälschung“ und
Bundesvorstandsmitglied Stephan Protschka, Abgeordneter aus Bayern,
twittert: „Solange es kein endgültiges Ergebnis der election gibt, ist für
mich Trump Präsident der USA. Glaubt keiner Mainstream Presse!“.
Auch Parteichef Jörg Meuthen, der sich sonst gern bürgerlich gibt und dem
Gauland und Weidel immer wieder vorwerfen, sich an die „Altparteien“
ranzuwamsen, äußert sich deutlich vorsichtiger als die beiden
FraktionschefInnen: „Da ist noch manches zu klären“, heißt es bei ihm.
Während die Partei eigentlich in der gesamten Zeit ihres Bestehens von
scharfen internen Auseinandersetzungen geprägt ist, ging es in der Fraktion
eine Weile friedlicher zu. Dort versuchte man, die Flügelkämpfe außen vor
zu lassen und zusammen zu arbeiten. Das aber funktioniert bereits seit
einer ganzen Weile nicht mehr.
Das liegt auch an Gauland und Weidel, denen Abgeordnete immer wieder
Führungsschwäche vorwerfen. Es dürfte aber auch in den [3][schlechten
Umfragewerten der AfD] für die Bundestagswahl im kommenden Jahr begründet
sein – viele Abgeordnete müssen um einen guten Listenplatz und einen
Wiedereinzug in das Bundesparlament bangen. Da macht der eine oder die
andere auch gerne mal durch scharfe Äußerungen in den sozialen Netzwerken
von sich reden.
9 Nov 2020
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-AfD/!t5495296
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[3] /AfD-in-der-Krise/!5706164
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Rechtsextremismus
US-Wahl 2024
Joe Biden
Alice Weidel
Alexander Gauland
Jörg Meuthen
Schwerpunkt AfD
Antisemitismus
Kolumne Die Mendel'schen Regeln
Schwerpunkt AfD
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