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# taz.de -- Linkspartei sucht neue Spitze: Chefin in spe will Wahl verschieben
> Die Spitzenkandidatin für den Linkenvorsitz Susanne Hennig-Wellsow
> schlägt vor, den Parteitag zu verschieben. „Gesundheitsschutz für alle
> geht vor.“
Bild: Will den Parteitag verschieben: die Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wel…
Berlin taz | Die Thüringer Linkenvorsitzende Susanne Hennig-Wellsow spricht
sich dafür aus, den Wahlparteitag der Bundespartei in Erfurt am Freitag
abzusagen. „Angesichts der derzeitigen Pandemiesituation fände ich es
richtig und verantwortungsvoll, den Parteitag zu verschieben“, sagte
Hennig-Wellsow der taz.
Obwohl das Hygienekonzept vor Ort den Anforderungen gerecht werde, sei
allein Anreise von fast 1.000 Menschen aus der gesamten Bundesrepublik zum
Veranstaltungsort riskant. „Gesundheitsschutz für alle geht vor“, so
Hennig-Wellsow. Sie spricht sich dafür aus, die geplante Neuwahl der
Parteispitze per Briefwahl und „am besten noch in diesem Jahr“ zu
organisieren.
Die Thüringer Politikerin kandidiert zusammen mit der hessischen
Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler für den Parteivorsitz. Die neue
Doppelspitze und der Vorstand sollen eigentlich noch diese Woche auf einem
Kurzparteitag gewählt werden. Doch innerhalb des 44-köpfigen
Parteivorstands, der erst am Wochenende die Verkürzung auf einen Tag
beschloss, mehren sich die Bedenken. Dass der Parteitag am Freitag
stattfinde sei eher unwahrscheinlich, heißt es aus Vorstandskreisen.
Eine Rolle spielt wohl auch das politische Signal, welches die Linke senden
würde, wenn sie ausgerechnet in dem Bundesland, in dem sie den
Ministerpräsidenten stellt, einen Präsenzparteitag mit mehreren hundert
Teilnehmer:innen ausrichten würde, nachdem die CDU ihren abgesagt hat. Der
Vorstand will am Dienstag über eine Verschiebung entscheiden.
## Drei Optionen für Neuwahlen
Für den Fall, dass der Vorstand entscheidet, den Parteitag zu verschieben,
lässt Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler derzeit drei Möglichkeiten
prüfen, wie die Linke doch noch zu einer neuen Parteispitze kommen könnte:
Mehrere kleine Parteitage, die an verschiedenen Orten tagen und abstimmen,
die Abstimmung per Briefwahl oder die Verschiebung des Präsenzparteitags
ins Frühjahr 2021.
Auch Variante eins und zwei lassen sich allerdings nicht innerhalb von
wenigen Tagen umsetzen. Die Vorbereitung nimmt eher Wochen in Anspruch, so
dass die Linke wohl frühestens Anfang des nächsten Jahres eine neue Spitze
hätte. Die beiden amtierenden Vorsitzenden der Linken, Katja Kipping und
Bernd Riexinger, hatten vor einigen Wochen angekündigt, ihre Ämter
abzugeben.
Die neue Doppelspitze [1][ausschließlich per Onlineabstimmung] zu küren sei
keine Option, so Schindler zur taz. Das sei verfassungsrechtlich
problematisch, da das Wahlgeheimnis so nicht garantiert werden könne.
Der Bundestag hat Anfang Oktober eine für ein Jahr befristete Änderung des
Parteiengesetzes beschlossen. Demnach können Parteitage digital tagen,
Abstimmungen können dezentral oder per Briefwahl organisiert werden. Die
Änderung soll ab November in Kraft treten.
26 Oct 2020
## LINKS
[1] /Politik-in-der-Coronapandemie/!5720295
## AUTOREN
Anna Lehmann
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