| # taz.de -- Neubesetzung beim Menschenrechtsrat: Saudische Niederlage ist ein E… | |
| > Dass Saudi-Arabien bei der Besetzung des Menschenrechtsrats durchfiel, | |
| > ist ein gutes Zeichen. Allerdings ist noch vieles zu verbessern. | |
| Bild: Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud bei seinem US-Koll… | |
| Die Wahl von Staaten mit schlechter Menschenrechtspraxis in den für diese | |
| Fragen zuständigen Menschenrechtsrat der UNO wird seit seit vielen Jahren | |
| immer wieder kritisiert. Völlig zu Recht. | |
| Glaubwürdig ist diese Kritik allerdings nur aus dem Mund von global oder | |
| regional tätigen Organisationen wie Amnesty International, Human Rights | |
| Watch oder Democracy for the ArabWorld Now, die sich für den Schutz und die | |
| Durchsetzung der seit 1948 universell gültigen Menschenrechtsnormen | |
| engagieren. Und zwar unabhängig davon, wo und von wem diese Normen verletzt | |
| werden. [1][Teilerfolge dieser glaubwürdigen Kritiker sind das Scheitern | |
| Saudi-Arabiens und der empfindliche Dämpfer für China] bei der jüngsten | |
| Wahl neuer Mitglieder für den MR-Rat. | |
| Wer allerdings Kritik an Menschenrechtsverletzungen und am zuständigen | |
| UNO-Gremium nur selektiv übt als Mittel im Propagandakrieg gegen unliebsame | |
| Staaten oder politische Gegner und berechtigte Kritik an der eigenen | |
| Menschenrechtspraxis unter Verweis auf die eigene Rolle als „führende“ oder | |
| „einzige“ Demokratie empört zurückweist, ist unglaubwürdig und schwächt… | |
| universellen Normen. In diese Kategorie unglaubwürdiger Kritiker fallen | |
| unter anderem die Regierungen der USA und Israels sowie die in ihrem | |
| Auftrag bei der UNO in Genf und New York tätige | |
| „Nichtregierungsorganisation“ UN Watch. | |
| Die Erfolge für die glaubwürdigen Kritiker der Wahlen zum | |
| UN-Menschenrechtsrat könnten noch größer sein, wenn aus allen fünf | |
| Regionalgruppen der Generalversammlung endlich mehr Länder kandidieren | |
| würden, als Sitze zu vergeben sind. Dazu müssten insbesondere kleinere | |
| Länder mit guter Menschenrechtspraxis ermutigt werden. | |
| Diese gibt es in allen fünf Regionalgruppen in ausreichender Anzahl, um | |
| alle 47 Sitze im Menschenrechtsrat zu besetzen. Aber noch wagen diese | |
| Länder viel zu selten eine Kandidatur gegen die Schwergewichte ihrer | |
| jeweiligen Region. Nur so ist zu erklären, dass in den inzwischen fünf | |
| Wahlen seit Schaffung des Menschenrechtsrats im Jahr 2006 in der | |
| Regionalgruppe Asien-Pazifik fünfmal China und jeweils viermal | |
| Saudi-Arabien und Pakistan gewählt wurden oder in der Regionalgruppe | |
| Lateinamerika und Karibik viermal Kuba. | |
| Aber selbst aus der Regionalgruppe Westeuropa und andere, für die | |
| Deutschland derzeit bereits zum vierten Mal seit 2006 für drei Jahre im Rat | |
| sitzt und Großbritannien am Dienstag ebenfalls zum vierten Mal sowie | |
| Frankreich zum dritten Mal gewählt wurden, wären mehr Bewerber und damit | |
| eine größere Auswahl unter den immerhin 29 Mitgliedstaaten dieser Gruppe | |
| wünschenswert. | |
| 14 Oct 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Andreas Zumach | |
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