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# taz.de -- Kämpfe um Berg-Karabach: Die Waffen schweigen nicht
> Die Gefechte um Berg-Karabach weiten sich aus. Aserbaidschan meldet
> Vorstöße, armenische Kräfte beschießen eine aserbaidschanische Stadt.
Bild: Stepanakert am 3. Oktober nach aserbaidschanischem Angriff
Berlin taz | Die [1][Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien] um die
Kontrolle der Region Berg-Karabach haben sich am Sonntag ausgeweitet. Laut
aserbaidschanischer Regierung trafen armenische Raketen Aserbaidschans
zweitgrößte Stadt Gandscha im Nordwesten des Landes. Aserbaidschans
Verteidigungsminister Zahir Hasanov sagte, die Bombardierung sei eine
Provokation und würde das Gebiet der Kampfhandlungen erweitern. Auch die
Orte Terter und Goradiz sollen angegriffen worden sein.
Die Türkei, enger Verbündeter Aserbaidschans, verurteilte die Bombardierung
Gandschas und sprach von „Attacken Armeniens“. Es sei ein weiterer Beweis
dafür, dass Armenien das Gesetz nicht anerkenne, so das türkische
Außenministerium.
Die armenische Regierung dementierte den Angriff, aber die Behörden der
selbst ernannten Republik Berg-Karabach bestätigten die Zerstörung eines
Militärflughafens in Gandscha. Der Präsident von Berg-Karabach, Arayik
Harutiunian, [2][bestätigte am Sonntagmittag auf Twitter den Befehl], den
er mittlerweile eingestellt habe. „Wenn es der aserbaidschanischen
Militärführung nicht gelingt, angemessene Lehren zu ziehen, wird unsere
entsprechende Reaktion fortgesetzt“, schreibt er.
Zuvor hatte Harutiunian [3][auf Twitter] aserbaidschanische Angriffe auf
zivile Ziele in Berg-Karabachs Hauptstadt Stepanakert verurteilt. Laut
mehreren Berichten heulten dort am Sonntagmorgen die Sirenen in
Dauerschleife, Explosionen erschütterten die Stadt. Die [4][Bewohner:innen
suchten Zuflucht in Kellern und Unterständen].
In der Nacht zum Sonntag brach dort auch die Stromversorgung zusammen. Nach
Angaben des örtlichen „Außenministeriums“ hatten die Angriffe „eine
Einrichtung der Stromversorgung“ getroffen. Schon am Freitag und zu Beginn
der Kämpfe vor einer Woche war Stepanakert beschossen worden.
## Aserbaidschan verkündet lokale Siege
Die Gefechte tobten am Wochenende weiter, obwohl die internationale
Gemeinschaft mehrfach zur Waffenruhe gemahnt hat. Beide Konfliktparteien
sprechen von Tausenden getöteten Kämpfern auf Seiten des Gegners. Die
genaue Opferzahl bleibt unklar, da beide Seiten zu Übertreibungen neigen.
Aserbaidschans Präsident [5][Ilham Aliyev verkündete] am Wochenende erneut
Geländegewinne in Berg-Karabach: Die Armee habe die Ortschaft Madagiz
eingenommen, die am strategisch wichtigen Sarsang-Stausee liegt. Aliyev
habe dem Ort seinen historischen, aserbaidschanischen Namen zurückgegeben:
„Sugovushan“. Auch sieben weitere Dörfer in den Distrikten Terter, Jabrail
und Fuzuli seien eingenommen worden. Eine unabhängige Bestätigung gab es
nicht.
Armenien [6][wirft der Türkei vor, direkt an den Kämpfen beteiligt] zu
sein. „Es gibt 150 hochrangige türkische Offiziere, die die
Militäroperationen Aserbaidschans leiten“, sagte der armenische
Ministerpräsident Nikol Paschinjan am Samstagabend in einer Ansprache. Der
Bild-Zeitung gegenüber warnte Paschinjan, die Türkei sei nach hundert
Jahren in die Region Südkaukasus zurückgekehrt, „um den Genozid an den
Armeniern fortzusetzen, der im Herbst 1915 in der Türkei stattfand.“ (mit
afp, dpa)
4 Oct 2020
## LINKS
[1] /Toedlicher-Konflikt-in-Berg-Karabach/!5716810
[2] https://twitter.com/Pres_Artsakh/status/1312679685550149632
[3] https://twitter.com/Pres_Artsakh/status/1312646377034395648
[4] /Konflikt-Armenien-gegen-Aserbaidschan/!5716929
[5] https://twitter.com/presidentaz/status/1312444255449702402
[6] /Gefechte-um-Berg-Karabach/!5716903
## AUTOREN
Jana Lapper
## TAGS
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