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# taz.de -- Rechtsextreme Chatgruppen bei der Polizei: Zwei Beamte suspendiert
> Nach Durchsuchungen sind in Mecklenburg-Vorpommern Polizisten vom Dienst
> freigestellt worden. Sie sollen rechtes Gedankengut in Chats ausgetauscht
> haben.
Bild: Innenminister Caffier (CDU) will die unter Verdacht stehenden Polizisten …
Schwerin dpa | In den Ermittlungen um rechtsextreme Chats von Polizisten in
Mecklenburg-Vorpommern hat es am Freitag Durchsuchungen bei zwei Beamten
gegeben. Sie seien vom Dienst suspendiert worden, sagte Innenminister
Lorenz Caffier (CDU) am Abend in Schwerin.
Gegen zwei weitere Polizisten seien Disziplinarverfahren eingeleitet
worden, bei ihnen habe es aber keine Durchsuchungen gegeben. Insgesamt
stünden nunmehr 17 Beamte und ein Tarifangestellter der Landespolizei
Mecklenburg-Vorpommern im Verdacht, rechtsextremes Gedankengut in
Internet-Chats ausgetauscht zu haben.
Seit drei Jahren werden durch polizeiinterne Ermittlungen immer neue Fälle
bekannt. Ausgangspunkt war ein Verfahren des Generalbundesanwalts gegen die
[1][mutmaßlich rechtsextreme Prepper-Gruppe „Nordkreuz“], das laut Caffier
noch läuft. In dem Zusammenhang war bei einem ehemaligen Mitglied des
Spezialeinsatzkommandos (SEK) Mecklenburg-Vorpommern umfangreiches
Datenmaterial sichergestellt worden. Dieses werde intensiv ausgewertet,
sagte Caffier.
Weitere Fälle seien nicht auszuschließen. Bei den Durchsuchungen am Freitag
seien in den Wohnungen und Büros der beiden Polizisten vor allem
Speichermedien sichergestellt worden.
## „Faule Äpfel an einem sonst gesunden Baum“
Der Innenminister sprach von beschämenden Ergebnissen, welche die
Ermittlungen zutage gefördert hätten. Ein rechtsextremes Netzwerk sei
jedoch nicht zu erkennen. Die unter Verdacht stehenden Polizisten würden
sich etwa von gemeinsamen Trainings kennen. „Es sind faule Äpfel an einem
sonst gesunden Baum“, sagte Caffier. „Wir müssen sie restlos aussortieren.…
Solche Personen hätten bei der Polizei nichts zu suchen.
Verbindungen zum Skandal um [2][rechtsextreme Chats bei der Polizei in
Nordrhein-Westfalen] gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht, wie der
Innenminister weiter sagte.
In NRW stehen 30 Polizistinnen und Polizisten unter Verdacht, in
Chatgruppen rechtsextremes Material ausgetauscht zu haben. Unter den
Bildern, die dort geteilt wurden, sind laut NRW-Landesinnenminister Herbert
Reul (CDU) [3][Fotos von Adolf Hitler und die fiktive Darstellung eines
Flüchtlings in einer Gaskammer].
19 Sep 2020
## LINKS
[1] /Rechte-Prepper-Gruppe-Nordkreuz/!5684701
[2] /Konsequenzen-aus-NRW-Polizeiskandal/!5714778
[3] /Polizeiskandal-in-NRW/!5714629
## TAGS
Nordkreuz
Rechtsextremismus
Polizei Mecklenburg-Vorpommern
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Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
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