Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neuer Brand im Lager Moria: Tausende sitzen auf der Straße
> In der Nacht zum Donnerstag sind neue Feuer in Moria ausgebrochen.
> Tausende Geflüchtete sind obdachlos. Viele sollen auf Schiffen
> untergebracht werden.
Bild: In der zweiten Brandnacht in Folge fliehen Menschen aus dem Lager Moria
Athen/Lesbos dpa/afp | Die ersten Maßnahmen zur Unterbringung von Menschen
nach dem [1][Großbrand] im Geflüchtetenlager von Moria sind angelaufen. 165
unbegleitete Minderjährige wurden an Bord eines Flugzeugs von Lesbos zur
griechischen Hafenstadt Thessaloniki gebracht. Weitere 240 Minderjährige
sollten noch am Donnerstag folgen, berichtete der staatliche Rundfunk
(ERT).
Die Feuerwehr konnte in der Nacht zum Donnerstag, 10. September, mehrere
kleinere neue Brände löschen. Die Feuer hätten übrig gebliebene
unbeschädigte Zelte und andere provisorische Unterkünfte von Moria
zerstört, berichtete das Staatsfernsehen. Die Flammen loderten nach Angaben
eines AFP-Fotografen am Mittwochabend in einem Teil des Lagers, der von den
vorherigen Feuern wenig betroffen gewesen war. Erneut kam es zu Chaos:
Geflüchtete rannten aus dem Lager, während ihre Zelte verbrannten.
Tausende Menschen verbrachten die erste Nacht nach dem Großbrand auf den
Straßen rund um das Lager Moria. Die Polizei stoppte unter Einsatz von
Tränengas einige jugendliche Geflüchtete, die versuchten, in die Hauptstadt
der Insel zu kommen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Zuvor hatten
einige Menschen aus den Unterkünften die Polizei mit Steinen angegriffen.
Zu groß ist die Angst eines unkontrollierbaren Ausbruchs der
[2][Corona-Epidemie]. 35 Geflüchtete waren positiv auf das Virus getestet
worden. Sie sind im Gefolge des Großbrandes untergetaucht und könnten
Tausende andere Menschen anstecken. Die Polizei habe nur acht von ihnen
aufgreifen können, teilte die Regierung mit.
Eine Fähre, die „Blue Star Chios“, wurde am Donnerstagvormittag in einem
Hafen im Westen der Insel erwartet. Dieses Schiff soll rund 1.000
[3][Menschen aufnehmen]. Weitere sollen in den nächsten Tagen von zwei
Schiffen der griechischen Kriegsmarine aufgenommen werden. Zudem sollten
neue Zelte aufgebaut werden. Die Zivilschutzbehörde verhängte einen
viermonatigen Ausnahmezustand über die Insel Lesbos, auf der 85.000
Menschen leben hat.
Die Ursache der Brände ist weiter unklar. Mitarachi sagte, die Feuer seien
ausgebrochen, „als die Asylbewerber gegen die verhängte Quarantäne
protestierten“. Der Minister ließ offen, ob es sich um Brandstiftung
handelte. Wenige Stunden vor dem Ausbruch der Feuer hatte das
Migrationsministerium mitgeteilt, dass 35 Lagerbewohner*innen positiv auf
das Coronavirus getestet worden seien.
10 Sep 2020
## LINKS
[1] /Fluechtlingslager-Moria-in-Flammen/!5713341
[2] /Fluechtlingslager-auf-Lesbos-ausgebrannt/!5708028
[3] /Nach-Brand-im-Fluechtlingslager-Moria/!5707931
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Minderjährige Geflüchtete
Flüchtlinge
Moria
EU-Flüchtlingspolitik
Griechenland
Moria
Griechenland
Moria
Moria
Lesestück Recherche und Reportage
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Brand im Lager Moria: EU verweist auf Merkel
13.000 Geflüchtete sind nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager
Moria obdachlos. Aufnehmen will sie bislang keines der EU-Länder.
Nach dem Brand in Moria: Die Dynamik hinter dem Elend
Die humanitäre Katastrophe von Lesbos ist auch eine Folge griechischer
Politik. Doch das entlastet andere EU-Staaten nicht von ihrer
Mitverantwortung.
Griechische Reaktion auf Brand in Moria: „Ein geplantes politisches Verbreche…
Nach dem Brand im Lager Moria kritisiert die griechische Opposition die
Regierung scharf. Sie fordert den Rücktritt des Migrationsministers.
Nach Brand in Moria: Die EU behandelt nur die Symptome
Die Europäische Union sei zur Hilfe auf Lesbos bereit, sagt die EU-Chefin
Ursula von der Leyen. Fragen der Mitverantwortung blockt sie jedoch ab.
Flüchtlingslager auf Lesbos ausgebrannt: Die letzten Tage von Moria
Das Flüchtlingscamp Moria existiert nach einem Brand nicht mehr. Mehr als
12.000 Menschen waren dort 176 Tage wegen der Coronapandemie eingesperrt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.