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# taz.de -- Ökoschweine unabhängig vom Export: Biopreis trotz Schweinepest st…
> Konventionelle Tiere werden wegen der Exportverbote zu Hundefutter
> verarbeitet. Bioschweine nicht.
Bild: Ob für den Export nach China oder für Hundefutter: Schlachten ist fürs…
Berlin taz | Der Zusammenbruch der deutschen Schweinefleischexporte in
Nicht-EU-Länder infolge der [1][Afrikanischen Schweinepest] betrifft kaum
Biolandwirte. „Das sehen wir sehr entspannt. Wir exportieren nicht
großartig“, sagte der Sprecher des Aktionsbündnisses Bioschweinehalter
Deutschland, Heinrich Rülfing, am Montag der taz. Ökomäster produzierten
fast nur für das Inland und könnten den Bedarf nicht vollständig decken.
„Wir haben im Moment am Markt 10 bis 20 Prozent zu wenig Bioschweine.“ Der
Preis sei stabil und steige eher.
Wie schon vor dem Fund eines mit der Seuche infizierten Wildschweins in
Brandenburg erhielten Ökobauern pro Kilogramm Schlachtgewicht etwa 3,70
Euro, sagte Diana Schaack, Analystin bei der
Agrarmarkt-Informationsgesellschaft, der taz. Der Preis für konventionelles
Fleisch war vergangene Woche um fast 14 Prozent [2][auf 1,27 Euro
eingebrochen].
Ein Problem für die Biohalter könnten aber Auflagen in der Nähe des
Ausbruchs der Seuche werden, warnte Landwirt Rülfing. Möglicherweise dürfen
die Tiere dann nicht mehr draußen gehalten werden, was die Ökoverordnung
aber vorschreibt.
Im Jahr 2019 wurden laut Analystin Schaack 162.000 Biomastschweine in
Deutschland gehalten. Das entspreche rund 1 Prozent des gesamten Bestandes.
Für ein Ökoschweinesteak zahlten die Verbraucher:Innen ungefähr doppelt so
viel wie für ein konventionelles.
Anders als bei Bio ging im ersten Halbjahr etwa die Hälfte der gesamten
deutschen Schweinefleischproduktion ins Ausland, vor allem nach China, das
nach einer taz-Schätzung rund 10 Prozent abnimmt. Jetzt mussten [3][die
Exporte in die meisten Nicht-EU-Länder] vorübergehend ausgesetzt werden, da
Deutschland nicht mehr als frei von der Seuche gilt.
## Bauernverband kritisiert Fleischindustrie
Der Verband der Fleischwirtschaft fordert deshalb von Bundeskanzlerin
Angela Merkel, sich bei der chinesischen Regierung dafür einzusetzen, „dass
China den Import aus nicht betroffenen Regionen in Deutschland wieder
freigeben“ solle. Auf die 200 Mitgliedsunternehmen des Verbands entfallen
etwa 90 Prozent aller Schlachtungen in Deutschland und nahezu der gesamte
Export.
Trotz der Ausfuhrverbote werden die Schweine geschlachtet. Aber die Teile,
die China vor allem kauft, würden nun häufiger als sonst als
Heimtiernahrung oder anderweitig außerhalb des Lebensmittelsektors
verwendet, ergänzte der Verband. „Die Exportbeschränkungen führen in erster
Linie zu einem Preisverfall, weniger zu einem Rückstau in den Ställen“,
sagte der Generalsekretär des Bauernverbands, Bernhard Krüsken, der taz.
Die Fleischvermarkter würden überreagieren und ihre Marge auf Kosten der
Bauern ausdehnen.
14 Sep 2020
## LINKS
[1] /Afrikanische-Schweinepest-in-Brandenburg/!5713549
[2] /Exportverbote-wegen-Schweinepest/!5713708/
[3] /Exportverbote-wegen-Schweinepest/!5713708
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Afrikanische Schweinepest
Schwerpunkt Bio-Landwirtschaft
Landwirtschaft
Landwirtschaft
China
Kommentar
Afrikanische Schweinepest
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Wildschwein
Dänemark
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