Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- „Neues Deutschland“ mit neuer Optik: Das „nd“ einer Ära
> Die Tageszeitung „Neues Deutschland“ trennt sich vom voll
> ausgeschriebenen Namen. Sie heißt ab sofort nur noch „nd“. Auch die Optik
> ist neu.
Bild: Neuer Name: „nd.Der Tag“ – wofür stand das nochmal?
Das [1][Neue Deutschland] tritt seit Montag nur noch unter den Initialen nd
auf. Das ist eine von mehreren Änderungen im Relaunch der sozialistischen
Tageszeitung. Zu den Neuerungen zählen außerdem eine Blattreform und die
neue Zusammensetzung der Chefredaktion. Zuletzt hatten Eva Roth und Stephan
Fischer die Chefredaktion verlassen, nun treten Politikredakteurin Ines
Wallrodt und der Leiter des Hauptstadtressorts, Martin Kröger, ein – als
gleichberechtigte Mitglieder neben Wolfgang Hübner, Regina Stötzel und Uwe
Sattler.
Auf der Titelseite der gedruckten Ausgabe sowie auf der Webseite
verschwindet der voll ausgeschriebene Titel „neues deutschland“, es bleiben
die Buchstaben „nd“, in der Werktagsausgabe ergänzt mit dem Zusatz „Der
Tag“ und in der Wochenendausgabe mit „Die Woche“. Chefredakteur Wolfgang
Hübner schreibt dazu in einem Editorial in der Montagsausgabe:
Mitarbeiter*innen und Leser*innen benutzten dieses Kürzel „seit vielen
Jahren ganz selbstverständlich, wenn sie von dieser Zeitung sprechen oder
schreiben“.
Die Veränderte Corporate Identity begründet Hübner mit dem 30-jährigen
Jubiläum des Übergangs der ehemaligen SED-Parteizeitung in ein unabhängiges
Medienunternehmen nach der Wende. Seit drei Jahrzehnten sei „das ‚nd‘ eine
redaktionell unabhängige Zeitung – in Opposition zur herrschenden Politik
und zu den herrschenden Verhältnissen“.
## Ambivalentes Erbe
Die Trennung vom Titel „neues deutschland“, die auch die klangliche
Assoziationen mit der Tradition des Blatts als DDR-Staatsorgan verringern
kann, ist dort schon länger Gegenstand von Diskussionen. [2][Der taz
gegenüber hatte Hübner vor einigen Jahren gesagt, der Titel „schrecke ab“…
Er klinge den einen zu sehr nach DDR und den anderen zu rechts.
Der Verlag gehört zur Hälfte einer Beteiligungsgesellschaft der Linken. Die
Zeitung steht der Partei nahe, politisch, inhaltlich wie räumlich: Das
Verlagshaus in Berlin-Friedrichshain beherbergt unter anderem die
parteinahe Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Zuletzt lag die verkaufte Auflage des nd bei 20.000 Exemplaren,
privatwirtschaftliche Webanalyseanbieter schätzen die täglichen Zugriffe im
Netz auf um die 42.000. Das nd, das weiterhin von einer älteren
Leser*innenschaft abonniert wird, ist darauf angewiesen, neue Zielgruppen
zu erreichen. Neben dem neuen Logo soll dafür eine aufgeräumtere und
zeitgemäßere Optik im Blatt sorgen, mit größerer Spaltenbreite und mehr
Weißraum.
13 Jul 2020
## LINKS
[1] /!t5297921/
[2] http://xn--Der%20Name%20neues%20deutschland%20schrecke%20viele%20ab,%20sagt…
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Schwerpunkt Neues Deutschland
Zeitungsmarkt
Journalismus
Schwerpunkt Neues Deutschland
Schwerpunkt Neues Deutschland
Schwerpunkt Neues Deutschland
Deutsche Einheit
Schwerpunkt Zeitungskrise
Schwerpunkt Neues Deutschland
Schwerpunkt Neues Deutschland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachruf auf Jürgen Reents: Ein bescheidener Kämpfer
Jürgen Reents war Shootingstar der Kommunisten und Chefredakteur des ND. Er
fand erst Mao, später die Grünen gut. Ein persönlicher Nachruf.
Zukunft der sozialistischen Tageszeitung: Ist das ND nah?
Die Tageszeitung „Neues Deutschland“ soll eine Genossenschaft werden. So
wollen es ihre Gesellschafter, zu der auch Die Linke gehört.
Zeitung „Neues Deutschland“: Linkes Blatt vor dem Aus
Der linksorientierten Tageszeitung „Neues Deutschland“ droht die Schließung
zum Jahresende. Es sei denn, sie wandelt sich in eine Genossenschaft um.
Medienforscherin über Ost-Zeitungen: „Überlebt haben fast keine“
1990 gründeten sich 120 neue Zeitungen in der DDR. Was wurde aus ihnen?
Warum etablierte sich keine Ostpresse im Westen? Das untersucht Mandy
Tröger.
Sozialistische Tageszeitung „nd“: Armes Deutschland
Die Tageszeitung „neues deutschland“ steht seit Jahren immer wieder vor der
Pleite. Jetzt könnte es tatsächlich bald zu Ende gehen.
Linkes Debatten-Magazin: Hoffen auf ein helles Wunder
Das kriselnde „Neue Deutschland“ startet online ein Portal für junge Linke.
„Supernova“ will Betroffene und Aktivisten schreiben lassen.
Eilantrag für linke Zeitung: Rettungsring für „Neues Deutschland“
Zwei Mitglieder der Linkspartei wollen auf dem Parteitag die Krise der
Zeitung zum Thema machen. Eine heikle Frage klammern sie jedoch aus.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.