# taz.de -- Berliner Corona-Maßnahnem: Jetzt wird zusammengerückt | |
> Berlin will mit neuen Hilfen hart getroffene Branchen unterstützen und | |
> die Konjunktur anschieben. Lockerungen gibt es für Restaurants. | |
Bild: Es darf wieder gekuschelt werden. Ein bisschen | |
Berlin taz | Der Berliner Senat hat sich auf weitere Coronahilfen | |
verständigt und will insbesondere dort „draufsatteln und die Lücken | |
füllen“, wo die Programme des Bundes nicht ausreichen, wie | |
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) auf der Pressekonferenz nach der | |
Senatssitzung am Dienstag sagte. Geplant ist ein „Konjunkturimpuls für | |
besonders betroffene Branchen wie den Tourismus“. Mit einem Kongressfonds | |
in Höhe von 10 Millionen Euro will das Land dabei helfen, noch dieses Jahr | |
Veranstaltungen ab 50 Personen in die Stadt zu holen. Dies sei, so Pop, | |
insbesondere für die Hotelbranche wichtig. | |
Mit 10 Millionen Euro soll das Tourismusmarketing der Stadt unterstützt | |
werden. Der Fokus hier liege auf der Bewerbung einer Stadt mit Natur und | |
Freiflächen. Die Stadt will darüber hinaus ein Kreativ- und Digitalfestival | |
ausloben sowie die Modebranche unterstützen. Bei einem runden Tisch mit | |
Branchenvertreter*innen soll ausgelotet werden, wie es nach dem Wegzug der | |
Fashion Week nach Frankfurt am Main weitergehen kann. | |
Konkrete Digitalisierungsvorhaben bei Berliner Unternehmen und | |
Selbstständigen sollen jeweils mit bis zu 17.000 Euro gefördert werden. | |
Start-ups sollen aus einem Topf von 140 Millionen Euro Anleihen oder | |
Kredite erhalten. Die Liquiditätshilfe kann bis zu 800.000 Euro betragen. | |
Eine weitere Unterstützung zur Finanzierung der Gewerbemieten sollen | |
kleinere und mittlere Unternehmen mit maximal 249 Mitarbeitenden erhalten. | |
Sie können rückwirkend für die Monate April bis Juni Zuschüsse in Höhe von | |
50 Prozent ihrer Mieten beantragen – bis zu einer Höhe von 10.000 Euro. | |
## Weiterhin Hilfen vom Bund | |
Zur Finanzierung von fortlaufenden betrieblichen Fixkosten für die Monate | |
Juni bis August können Unternehmen, Selbst- und Soloselbstständige [1][die | |
Überbrückungshilfen des Bundes] in Höhe von maximal 50.000 Euro in Anspruch | |
nehmen, wie Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) sagte. Er rechne mit etwa | |
100.000 Antragsstellern aus der Stadt und einem Gesamtvolumen von etwa 1,2 | |
Milliarden Euro. Gleichzeitig kündigte Kollatz an, dass die Stadt für den | |
Zeitraum ab September weitere Millionenbeträge bereitstellen wird. | |
Auf seiner Sitzung hat sich der Senat zudem auf eine weitere Lockerung der | |
Corona-Abstandsregeln verständigt. In Restaurants dürfen künftig bis zu | |
sechs Menschen mehrerer Haushalte an einem Tisch zusammen sitzen, ohne die | |
Abstandsregelung von 1,50 Meter einzuhalten. Der Mindestabstand zwischen | |
den Tischen sowie die Maskenpflicht bleibt hingegen bestehen. | |
Weitere Lockerungen betreffen Freizeit und Sport. Trockensaunen ohne | |
Aufguss sind wieder erlaubt, ebenso Kontaktsport mit festen | |
Trainingsgruppen bis zu vier Personen plus Trainer sowie Mannschaftssport | |
mit bis zu 30 Personen. Das Leichtathletikfest Istaf im Olympiastadion soll | |
Mitte September mit 3.500 Zuschauern stattfinden. | |
In der Klärung sind neue Regelungen zum gemeinsamen Singen. Ebenso möchte | |
der Senat an die Bezirke herantreten und sie bitten, Freiflächen für | |
[2][Open-Air-Partys und Festivals] zur Verfügung zu stellen. Kollatz und | |
Pop mahnten dennoch zur Vorsicht, um die Ansteckungsraten gering zu halten. | |
In der vergangenen Woche hatten sich in Berlin so wenige Menschen neu | |
infiziert wie seit Mitte März nicht mehr. Die Zahl der aktiven Fälle liegt | |
erstmals wieder unter 300. | |
21 Jul 2020 | |
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## AUTOREN | |
Erik Peter | |
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