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# taz.de -- Wirtschaft ohne Kohlendioxidemissionen: Ein Klimaziel für die halb…
> Die UN startet eine Kampagne für eine CO2-freie Wirtschaft bis zum Jahr
> 2050. Doch viele Konjunkturprogramme schaden der Umwelt.
Bild: Versammlung von Adjutanten-Störchen auf einer Müllkippe in Indien
Berlin taz | Auch wenn die UN-Klimakonferenzen in diesem Jahr wegen der
[1][Corona-Pandemie] ausgesetzt sind und die Politik auf der Ebene der
Staaten kaum vorankommt, soll die Politik gegen die Erhitzung von unten
weitergehen: Inzwischen haben sich weltweit Städte, Regionen und
Unternehmen zur Klimaneutralität bis 2050 verpflichtet, die ein Viertel der
weltweiten CO2-Emissionen und über die Hälfte der globalen
Wirtschaftsleistung kontrollieren. Das ist die Nachricht, mit der die
„Allianz für Klima-Ambition“ am Freitag zum weltweiten Tag der Umwelt an
die Öffentlichkeit ging.
Die Allianz wird vom UN-Klimasekretariat sowie von Chile und Großbritannien
angeführt, den Ausrichtern der vorigen [2][und nächsten Konferenz]. In ihr
sind nach UN-Angaben inzwischen etwa 1000 Unternehmen, 458 Städte, 24
Bundesstaaten und Regionen, circa 500 Universitäten und 36
Finanz-Großinvestoren engagiert. Sie starten die Kampagne „Race to Zero“,
in der sie sich das Ziel setzen, bis spätestens 2050 nicht mehr
Treibhausgase auszustoßen als sie etwa durch Wälder binden. „Das ist keine
Kampagne von morgen, sondern von heute“, sagte die Chefin des
UN-Klimasekretariats, Patricia Espinosa, „sie muss in den Ländern helfen,
bessere Klimapläne aufzustellen, die in diesem Jahr fällig sind.“
Seit dem Pariser Abkommen 2015 und der Blockade auf UN-Ebene setzen die
KlimaschützerInnen immer mehr auf „Nicht-staatliche Akteure“ im
Klimaschutz. Nach einer Analyse des britischen Thinktanks ECIU werden
inzwischen 53 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung in Regionen
produziert, die sich auf Netto-Null-Emissionen spätestens 2050 geeinigt
haben.
„Der Klimawandel wartet nicht, und wir auch nicht“, [3][sagte Nestlé-Chef
Mark Schneider, „wir brauchen schnelle Erfolge], wenn wir uns von Covid-19
erholen“. Auch Alok Sharma, britischer Staatssekretär für Wirtschaft und
designierter Präsident der Klimakonferenz von Glasgow, warnt: „Wie wir
unsere Wirtschaft nach der Krise wieder aufbauen, wird einen großen
Einfluss auf unseren Planeten haben.“
Das sieht bislang allerdings eher düster aus. Denn die 3,5 Billionen
Dollar, die in den 17 großen Volkswirtschaften der Welt in
Konjunkturprogramme fließen, gehen weiterhin zu einem großen Teil an
Branchen, die der Umwelt schaden. Das findet eine aktuelle Übersicht des
Instituts „Vivid Economics“. Demnach überwiegen in 13 Ländern die negativ…
Umweltfolgen der Hilfsprogramme.
Weit vorn dabei sind die USA mit fast 480 Milliarden Dollar in „braune“
Techniken wie Öl und Autos, aber auch in Südafrika, Russland, China, Indien
und Brasilien ist die Bilanz negativ. Besser sieht es beim Green Deal der
EU, in Großbritannien und Frankreich aus. Auch in Deutschland überwiegen
die negativen Einflüsse für die Umwelt, allerdings ist das aktuelle
Konjunkturpaket noch nicht berücksichtigt.
7 Jun 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Bernhard Pötter
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Klima
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