# taz.de -- Bewegung digital: Aktiv und widerständig im Netz | |
> Corona hat politische Arbeit und Vernetzung ins Internet verlegt. | |
> Kolumnistin Désirée Fischbach empfiehlt Aktionen und Angebote zum | |
> Bewegtbleiben. | |
Bild: Das Café Morgenrot in der Kastanienallee | |
Mit Corona kam ratzfatz und über Nacht die Digitalisierung fast des ganzen | |
Lebens. Skype hat seine Renaissance, alle reden plötzlich über Facetime und | |
sprechen von und via Jitsi und Zoom. Arbeitsmeetings, Sport, aber auch | |
politische Arbeit und Vernetzung werden, anstatt komplett zu entfallen, im | |
Zuge der Abstandsregeln ins Netz verlegt. | |
Das gefällt der taz Bewegung gut und daher wollen wir in dieser Woche | |
besonders auf diverse Aktionen und Angebote im Netz hinweisen, wie etwa auf | |
den Workshop [1][“Sicherheit? Emanzipatorische Sicherheit!“] von AwA_wien. | |
Der Awareness-Begriff ist zum Glück obligatorisch geworden in der heutigen | |
Zeit: Er meint einen sicheren Rahmen für ein gemeinsames Miteinander. | |
Was Sicherheit bedeutet | |
Damit sind aber keineswegs repressive Kontrollmechanismen gemeint, die | |
vermeintliche Sicherheit schaffen sollen. Gemeinsames Wohlfühlen will | |
hingegen viel mehr eine Welt ohne Kapitalismus, Unterdrückung und | |
Patriarchat. Nun steht aber die Frage im Raum, wie man sich einer solchen, | |
dezidiert emanzipatorischen Sicherheit annähern kann. Dafür soll im Rahmen | |
des Workshops eine Begriffsklärung von „Sicherheit“ stattfinden, ebenso wie | |
praktische Beispiele erörtert werden. | |
Sogenannte Gefahrengebiete, die Unsicherheit suggerieren sollen, werden | |
hier unter anderem thematisiert. Dies passiert in Kleingruppen. Die | |
erarbeiteten Ergebnisse dürfen im Anschluss dann gegenseitig vorgestellt | |
werden. Der Workshop ist auf Deutsch und Englisch, mitmachen können maximal | |
26 Personen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich und unter | |
[2][[email protected]] möglich. (7. Mai, ab 17 – 21 Uhr). | |
Regelmäßig, an zwei Tagen in der Woche, läuft „Quarantimes – die | |
Nachtschau“ auf FSK, eine Radioshow zu Widerständigem und Emanzipatorischem | |
in Zeiten der Krone (Montags und Freitags um 7 Uhr). FSK ist ein freies, | |
nichtkommerzielles Radio. | |
Auf der [3][Website] finden sich etliche spannende Sendungen zu diversen | |
geschichtlichen, sozialen und politischen Themen, wie dem | |
„Nachmittagsmagazin für subversive Unternehmungen“ oder „Der globale | |
Antisemitismus“ sowie „1968: antiautoritäre Bewegung auf dem Weg in den | |
Autoritarismus?“. Alle Termine sind [4][hier] aufgelistet. | |
Den Kiez unterstützen | |
Soweit so gut, dass Veranstaltungen und Angebote weiter stattfinden und | |
sich ihren Weg ins Netz gebahnt haben. Jedoch: die Orte, Clubs und Bars, in | |
denen gewöhnlich, unter anderem politische Workshops und Diskussionen, | |
stattfinden, haben aktuell alle zu kämpfen, da diese bis auf Weiteres | |
geschlossen bleiben müssen. | |
Der Umsatz fehlt, die Miete muss aber gleichwohl bezahlt werden. Einige | |
Läden haben deswegen Spendenaktionen ins Leben gerufen, an denen sich gerne | |
beteiligt werden kann, sofern Corona nicht auch die eigene Lebensgrundlage | |
geraubt hat. In der Textbox sind einige der Hilfskationen von Berliner | |
Kneipen und Lokalitäten aufgelistet, auf die die Bewegung in der | |
Vergangenheit mit Veranstaltungen schon öfters verwiesen hat. | |
Außerdem lohnt es sich gewiss, mal in der eigenen Nachbarschaft zu schauen, | |
wo Unterstützung gebraucht wird. Vor allem kleine Kiez-Läden sind es, die | |
durch fehlende Einnahmen schon von Anfang an gefährdet sind. Da hilft nur, | |
gemeinsam bewegt zu bleiben und Augen und Ohren offen zu halten! | |
6 May 2020 | |
## LINKS | |
[1] https://squ.at/r/7t03 | |
[2] http://riseup.net | |
[3] https://www.fsk-hh.org/ | |
[4] https://www.fsk-hh.org/ | |
## AUTOREN | |
Desiree Fischbach | |
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