| # taz.de -- „Seebrücke“ gegen griechische Lager: 500 fordern Evakuierung | |
| > Die Organisation Seebrücke demonstriert in Hamburg mit 20 Mahnwachen für | |
| > die Evakuierung der Flüchtlinge aus griechischen Lagern – ganz legal. | |
| Bild: Auf Abstand: Protestierende vor der Hamburger Fischauktionshalle | |
| Hamburg taz | 500 Menschen, verteilt auf 20 Mahnwachen, haben am | |
| Sonntagnachmittag in Hamburg entlang der Elbe für die Aufnahme von Menschen | |
| aus den griechischen Flüchtlingslagern demonstriert. Sie protestierten | |
| gegen die Untätigkeit der Bundesregierung und des Hamburger Senats. | |
| Auf einer Strecke von vier Kilometern von den Deichtorhallen und der | |
| Elbphilharmonie im Osten über die Landungsbrücken bis hin zur | |
| Fischauktionshalle im Westen versammelten sich die AktivistInnen aus dem | |
| Umfeld der Flüchtlingsrettungs-Organisation [1][“Seebrücke“] in Gruppen v… | |
| jeweils 25 Personen. | |
| Alle Protestierenden, die jeweils mindestens zwei Meter Abstand voneinander | |
| hielten, trugen Mundschutz, genau wie die wenigen anwesenden PolizistInnen, | |
| die die Einhaltung der Auflagen überwachten. Auf Transparenten forderten | |
| die Flüchtlings-AktivistInnen die „sofortige Evakuierung der griechischen | |
| Lager“ und die Aufnahme der etwa 40.000 Geflüchteten in Europa. | |
| Für den Protest war eine Ausnahmegenehmigung der Polizei notwendig, die | |
| diese für jeden der 20 Punkte erteilte. Zu Irritationen war es gekommen, | |
| weil mehrere Medien, darunter auch die taz, die Falschmeldung verbreitet | |
| hatten, die Versammlungsbehörde habe [2][nur drei Mahnwachen mit 75 | |
| TeilnehnmerInnen] genehmigt. Die Deutsche Presseagentur hatte eine | |
| entsprechende Meldung am Freitagabend korrigiert. | |
| ## Der Protest zielt auf die Koalitionsverhandlungen | |
| Hauptadressat des Seebrücken-Protests war neben der Bundesregierung das | |
| rot-grüne Hamburger Regierungsbündnis, das derzeit Koalitionsverhandlungen | |
| miteinander führt. Seebrücke-Sprecher Christoph Kleine forderte „vom neuen | |
| rot-grünen Senat ein Landesaufnahmeprogramm für 1.000 Menschen aus Moria | |
| und den anderen Lagern – und zwar unabhängig von Alter oder Geschlecht“. | |
| Die Stadt habe genug Platz und auch eigene Kompetenzen, sie müsse aufhören, | |
| „sich hinter der Untätigkeit von Bundesinnenminister Horst Seehofer zu | |
| verstecken“. | |
| Zwar müsse Seehofer ein Landesaufnahmeprogramm für Flüchtlinge genehmigen, | |
| es spreche aber nichts dagegen, ein solches erst mal zu erstellen und auf | |
| diese Weise Druck auf die Bundesregierung auszuüben. Platz genug für die | |
| Aufnahme der Flüchtlinge gebe es. „In Hamburg stehen alle Hotels derzeit | |
| leer, da könnten die Geflüchteten untergebracht und somit auch den | |
| Hoteliers geholfen werden.“ Kleine beklagte, „dass in der Corona-Krise | |
| quasi alles möglich ist, nur an diesem Punkt offenbar gar nichts“. Auch die | |
| Hamburger Behörden hatten eine [3][Hotel-Unterbringung von Geflüchteten] im | |
| großen Stil mehrfach abgelehnt. | |
| 26 Apr 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://seebruecke.org/leavenoonebehind/aktionen/ | |
| [2] https://www.welt.de/regionales/hamburg/article207486969/Trotz-Coronavirus-A… | |
| [3] /Hotels-fuer-Obdachlose-waehrend-Pandemie/!5677176/ | |
| ## AUTOREN | |
| Marco Carini | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Flüchtlinge | |
| Flüchtlingslager | |
| Seebrücke | |
| Geflüchtete | |
| Griechenland | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Moria | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Fridays For Future | |
| Geflüchtete | |
| Lesbos | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Evakuierung aus Afghanistan: Platz schaffen auf rettenden Listen | |
| In Afghanistan befinden sich noch immer viele Künstler*innen in | |
| Lebensgefahr. Ein Netzwerk setzt sich für ihre Evakuierung ein. | |
| Bündnis will neue Flüchtlingspolitik: Solidarität gegen Seehofer | |
| Das Bündnis Solidarische Stadt Hamburg fordert die Rettung Geflüchteter. | |
| Die Stadt mauert, während Bremen so etwas zumindest nicht ausschließt. | |
| Fünf Jahre „Wir schaffen das“: Geschafftes Land | |
| Am 31. August 2015 sprach Kanzlerin Angela Merkel ihre berühmten drei | |
| migrationspolitischen Worte. Heute ist von der Willkommenskultur wenig | |
| übrig. | |
| Aufgelöste Seebrücke-Demo in Frankfurt: „Kein generelles Verbot“ | |
| Protestierende klagen dagegen, dass die Polizei ihre Demo im April | |
| beendete. Die Staatsanwaltschaft erklärt verhängte Bußgelder nun für | |
| rechtswidrig. | |
| #Leavenoonebehind in Landau: Hungern gegen überfüllte Lager | |
| In Rheinland-Pfalz sind FFF-Aktivistinnen in den Hungerstreik getreten. Sie | |
| fordern die Evakuierung der griechischen Flüchtlingslager. | |
| Offener Brief an Berliner Senat: Mehr Geflüchtete aufnehmen | |
| Mit der Aufnahme von Flüchtlinge von den griechischen Inseln geht es nicht | |
| voran. Initiativen fordern den Berliner Senat zu konkreten Schritten auf. | |
| Aufnahme geflüchteter Kinder: Wer kommen darf – und wer nicht | |
| In griechischen Flüchtlingslagern leben tausende Kinder, die Hilfe | |
| brauchen. Die Bundesregierung will vorerst nur 50 von ihnen evakuieren. | |
| Fortsetzung des EU-Türkei-Deals: 150 Flüchtlinge müssen zurück | |
| Nach zwei Wochen Pause werden im Rahmen des Flüchtlingspakts erneut | |
| Migranten von Lesbos ins türkische Dikili überführt. 150 allein an diesem | |
| Montag. |