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# taz.de -- Kritik an mangelnder Transparenz: Beteiligte streiten über Corona-…
> Mehrere Akteure ziehen sich aus dem europäischen Projekt zum Tracking von
> Infizierten zurück. Einer der Vorwürfe: Intransparenz.
Bild: Wie transparent ist die Entwicklung der Corona-Nachverfolgungs-App beim D…
Berlin taz | Bei der Entwicklung der Corona-Nachverfolgungs-App gibt es
offenen Streit unter den Beteiligten. Am Wochenende zog sich das
Helmholtz-Institut für Informationssicherheit (Cispa) aus dem europäischen
[1][Corona-App-Projekt PEPP-PT] zurück. Das teilte Cas Cremers,
Informatik-Professor am Cispa, via [2][Twitter] mit. Er kündigte zugleich
an, dass das Institut seine Arbeit an DP-3T, einem der Projekte unter dem
Dach von PEPP-PT, weiterführen wollte.
Es geht um Apps, die europaweit nach Hoffnung der beteiligten
Wissenschaftler und Regierungen möglichst viele Menschen installieren
sollen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Die Apps sollen feststellen,
wenn sich ihr:e Träger:in in unmittelbarer Nähe einer später als positiv
getesteten Person aufgehalten hat.
So könnten Menschen, die möglicherweise bereits infiziert sind, früh in
Quarantäne gehen, getestet und Infektionsketten frühzeitig unterbrochen
werden. Praktisch alle hierzulande wichtigen Akteure setzen dabei auf ein
vergleichsweise datenschutzfreundliches System: Mittels
Bluetooth-Technologie sollen Apps feststellen, welche Geräte sich nah
beieinander aufgehalten haben – ohne dass erhoben wird, an welchem Ort.
PEPP-PT und DP-3T bilden dabei jeweils konzeptionelle Gerüste, die
App-Entwickler:innen nutzen können. Auch Google und Apple orientieren sich
bei ihrer angekündigten App am PEPP-PT-Konzept. Ebenso wie das Fraunhofer
Heinrich-Hertz-Institut, das eine App für Deutschland entwickelt.
## Erste Dokumentation ist da
Bei dem Konflikt geht es einerseits um mangelnde Transparenz.
Hans-Christian Boos, einer der führenden Köpfe hinter PEPP-PT, hatte das am
Freitag in einer per Video geführten Pressekonferenz eingeräumt und
Besserung gelobt. Tatsächlich ist auf der Entwicklerplattform Github
[3][mittler][4][weile eine erste Dokumentation zu finden].
Andererseits geht es um die Frage der Datenspeicherung. Denn wenn eine
Person positiv getestet wurde, müssen irgendwo ihre pseudonymen IDs mit
denen ihrer Kontakte zusammenlaufen. Diese Berechnung kann entweder
dezentral oder zentral passieren. Das dezentrale Modell gilt als
datenschutzfreundlicher.
Denn bei einer zentralen Lösung müssen die Nutzer:innen dem Betreiber des
Servers – etwa einer Behörde – vertrauen. Doch PEPP-PT lässt auch die
zentrale Zusammenführung zu. Cispa-Professor Cremers dagegen hebt in seinem
Tweet hervor, dass DP-3T eine dezentrale Lösung vorsieht.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Marcel Salathé, Professor an der
Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, mangelhafte Transparenz
kritisiert und das Projekt verlassen. In der Pressekonferenz vom Freitag
hatte Boos die Entscheidung bedauert – und angemerkt, man habe hier
Nachholbedarf in Sachen Kommunikation. Er kündigte an, auf Salathé zugehen
zu wollen. Zu der Entscheidung des Cispa äußerte sich Boos auf Anfrage der
taz bis zum Mittag nicht.
20 Apr 2020
## LINKS
[1] /Tracking-zur-Pandemie-Eindaemmung/!5676722
[2] https://twitter.com/CasCremers/status/1251512294972022786
[3] https://github.com/pepp-pt
[4] https://github.com/pepp-pt
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
PEPP-PT
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Datenschutz
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