| # taz.de -- Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts: ÄrztInnen ringen um Sterb… | |
| > Sterbehilfe ist zukünftig erlaubt. Für ÄrztInnen bedeutet das womöglich | |
| > eine Anpassung ihres Berufsrechts, das Suizidhilfe eigentlich verbietet. | |
| Bild: Ende Februar hat das Verfassungsgericht das Verbot „geschäftsmäßiger… | |
| Berlin taz | Das Sterbehilfe-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und seine | |
| Folgen beschäftigen die Ärzteschaft. „Diese Diskussionen werden sicherlich | |
| zu einer Grundsatzdebatte auf dem Deutschen Ärztetag im Mai in Mainz | |
| führen“, teilte die Ärztekammer Nordrhein dem Evangelischen Pressedienst | |
| (epd) in Düsseldorf mit. | |
| In der Musterberufsordnung der Bundesärztekammer ist die ärztliche | |
| Assistenz bei einem Suizid verboten. Darin heißt es: „Ärztinnen und Ärzte | |
| haben Sterbenden unter Wahrung ihrer Würde und unter Achtung ihres Willens | |
| beizustehen. Es ist ihnen verboten, Patientinnen und Patienten auf deren | |
| Verlangen zu töten. Sie dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten.“ | |
| Das Bundesverfassungsgericht hatte Ende Februar das Verbot | |
| „geschäftsmäßiger“ Hilfe zum Suizid im Paragrafen 217 [1][gekippt]. Die | |
| RichterInnen erklärten die bisherige Regelung für verfassungswidrig, weil | |
| sie das allgemeine Persönlichkeitsrecht einschränke. Inwieweit das | |
| Karlsruher Urteil eine Anpassung des ärztlichen Berufsrechts erforderlich | |
| mache, wird nach Angaben der Bundesärztekammer (BÄK) in deren Gremien | |
| beraten. | |
| Bisher allerdings gilt die Musterberufsordnung der Bundesärztekammer | |
| ohnehin nur als Empfehlung an die Landesärztekammern. Diese haben | |
| unterschiedliche Regelungen. Ausdrücklich verboten ist die ärztliche | |
| Suizidassistenz nur in einigen Bundesländern wie etwa Hamburg, | |
| Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern. | |
| Dort könnte ein Verstoß theoretisch mit dem Entzug der Approbation geahndet | |
| werden. Andere Landesärztekammern sehen kein explizites Verbot vor. Das | |
| Bundesverfassungsgericht hatte angemahnt, das Berufsrecht zu | |
| vereinheitlichen. | |
| ÄrztInnen, die Schwerstkranken [2][einen begleiteten Suizid anbieten], | |
| können aufgrund des Gerichtsurteils schon jetzt nicht mehr sanktioniert | |
| werden, wenn sie in einem Bundesland ohne standesrechtliches Verbot wie | |
| etwa Baden-Württtemberg praktizieren. | |
| 16 Mar 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Barbara Dribbusch | |
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