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# taz.de -- Baumbesetzung an Rummelsburger Bucht: Wagenplatz nun unter Bewachung
> Baumbesetzung an der Rummelsburger Bucht mit Teilerfolg: Ein Baum steht
> noch. Und der Wagenplatz wurde auch nicht geräumt.
Bild: Rummelsburger Bucht: Sonnige Aussichten oder eher düstere? Das ist Ansic…
Berlin taz | Nach dem Großeinsatz der Polizei kehrt langsam wieder Ruhe für
die Bewohner*innen des Wagenplatzes Sabotgarden an der Rummelsburger Bucht
ein. Entgegen deren Befürchtungen kam es nicht zu einer Räumung, die
Aktivist*innen schafften es sogar, einen Baum vorerst vor der Fällung zu
bewahren.
Am Donnerstag ließ der Grundstückseigentümer Investa Rodungsarbeiten auf
der Brache ausführen. Daraufhin besetzten mehrere Aktivist*innen die Bäume.
[1][Die Polizei rückte daraufhin mit einem Großaufgebot an, um die
Fällarbeiten zu sichern und die Aktivist*innnen von den Bäumen zu
entfernen.]
Im Zuge des Einsatzes wurden nicht nur alle Bewohner*innen vom Wagenplatz
verwiesen, die Polizei durchsuchte auch Wohnwägen und Hütten. Grund für die
Razzia war nach Polizeiangaben Pyrotechnik, die in Richtung der Arbeiter
geworfen worden sei. Nach Darstellung der Aktivist*innen handelte es sich
bei der Pyrotechnik um einen Rauchtopf, der in sicherer Entfernung gezündet
worden ist. Der Rauch sollte Arbeiter behindern, geworfen wurde aber
nichts, berichten die Aktivist*innen.
Als am Donnerstagabend die Arbeiter ihren Tag beendeten, harrten noch zwei
Aktivist*innen auf einer Plattform auf einer Pappel aus. Die Polizei
gestattete es den Bewohner*innen auf das Gelände zurückzukehren, allerdings
wird dies nun rund um die Uhr von Securities bewacht. Am Freitag wurde
zudem ein Wachcontainer am Eingang platziert, der sicherstellen soll, dass
nicht noch mehr Menschen auf den Platz ziehen.
## Der Baum wurde – nicht gefällt
„Es ist etwas befremdlich, dass wir am eigenen Wohnort kontrolliert
werden“, sagt ein Bewohner des Wagenplatzes, der seinen Namen lieber nicht
in der Zeitung lesen möchte, am Sonntag der taz. Eine Aufforderung, den
Platz zu verlassen, haben sie hingegen nicht bekommen. Der verbleibende
Baum wurde in den darauf folgenden Tagen nicht gefällt. Und es gab auch
keinen weiteren Versuch der Polizei, die Plattform zu räumen.
Unklar ist, ob Eigentümer Investa den Baum überhaupt noch fällen darf –
zwischen März und September herrscht aus Naturschutzgründen Rodungsverbot.
Die erforderliche Ausnahmegenehmigung wurde laut Bezirksamt Lichtenberg
noch nicht beantragt.
Der Eigentümer plant auf dem Gelände Mietwohnungen und Büros zu errichten.
Die Bebauung ist Teil eines umstrittenen Bebauungsplans, in dessen Rahmen
wenige hundert Meter weiter das Aquarium Coral World entstehen soll. Als
Protest dagegen und für den Erhalt von städtischen Freiräumen wurde die
Brache im Mai vergangenen Jahres besetzt.
1 Mar 2020
## LINKS
[1] /Kampf-um-die-Rummelsburger-Bucht/!5664144/
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
## TAGS
Rummelsburger Bucht
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Wagenburg
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Schwerpunkt Obdachlosigkeit in Berlin
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Katrin Lompscher
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
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