# taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Oh, wie schön ist der Kunstbet… | |
> In „How beautiful you are!“ widmen sich junge und etablierte Berliner | |
> Künstler:innen dem Begriff der Schönheit. Die taz sprach mit einigen von | |
> ihnen. | |
Bild: Schönheit der Kunst oder Schönheitsbedürfnis ihres Publikums – frage… | |
Schönheit ist ein Tabuwort in der zeitgenössischen Kunst. Zu oberflächlich | |
benennt es allein den Netzhautkitzel, dabei bedient sich die Kunst doch der | |
Oberfläche nur, um dahinter liegende Tiefen freizulegen – so die | |
Überzeugung. | |
Maik Schierloh, Betreiber des Kosmetiksalons Babette, der, vom schönen | |
DDR-Glaspavillon an der Karl-Marx-Allee verdrängt, nun im KINDL-Zentrum | |
sein hybrides Kunst-Gastro-Unternehmen weiterführen kann, unterwandert | |
dieses Tabu ja schon im Namen seines Projekts. Nun versammelte er gemeinsam | |
mit Daniela von Damaros eine ganze Reihe junger und etablierter Berliner | |
Künstler:innen für die Gruppenausstellung „How beautiful you are!“ – und | |
widmet sich dabei ganz ohne Angst vor Oberflächlichkeiten dem Begriff der | |
Schönheit. | |
Prominent platzierten die beiden im Maschinenhaus des KINDL-Zentrums den | |
zellulitären Frauenhintern von Martin Eder. Ein klassisches Ölgemälde in | |
Gustave Courbet’scher Manier, das nicht nur den zur Hülle degradierten | |
weiblichen Körper hinterfragt, sondern auch stilistisch auf eine Kunst des | |
späten 19. Jahrhunderts zurückgreift, die einmal gegen das „Schöne“ | |
aufbegehrte.Ganz auf Blick und Haptik hingegen ist Via Lewandowksys zum | |
Fetischhaften perfektionierte Aluminiumskultpur ausgelegt. | |
Dass es bei der Schönheit in der Kunst immer auch um den Kunstbetrieb | |
selbst geht, verdeutlicht wiederum das Kollektiv Sorgen (International). | |
Mit einem ausgeklügelten Kosmetikprodukt-Fake wendet es den Blick weg von | |
der Kunst auf ihr Publikum. | |
Einblick 813: Sorgen (International), Kunstkollektiv | |
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? | |
Und warum? | |
Sorgen (International): Als äußerst anregend in puncto Hinterfragung von | |
Privilegien, patriarchalen Strukturen und nationalen Identitäten empfanden | |
wir den 4. Berliner Herbstsalon, insbesondere Henrike Naumanns „Tag X“. In | |
Fragen von Digital und Peergroup Marketing haben wir uns aber vornehmlich | |
von der GLOW Beauty Messe by dm inspirieren lassen. | |
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen? | |
Zu effektiven Meetings treffen wir uns eher im Vabali Spa als in Bars oder | |
Clubs. Aus Beautygründen gehen wir nämlich immer früh ins Bett. Ein Sorgen | |
(International) Club ist trotzdem in Planung. | |
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet euch zurzeit | |
durch den Alltag? | |
Götz hat Epiktets „Handbüchlein der stoischen Moral“ mit nach Berlin | |
genommen, wir haben ihn aber noch nie darin lesen sehen. Marta mochte | |
„Panikherz“ von Stuckrad-Barre – weil sie jetzt auch trocken ist. Emma hat | |
„Nichts ist wie es scheint“ von Michael Butter in der Tasche und Julie | |
liest gerade mehrere Bücher gleichzeitig, darunter diverse | |
Selbsthilfebücher, eines über häusliche Gewalt und die Biografie von Alma | |
Mahler-Werfel. | |
Was ist euer nächstes Projekt? | |
Als nächstes machen wir die Sorgen (International) Real Estate Agency. Wir | |
haben die Möglichkeit erhalten, eine großartige Immobilie in der Peripherie | |
Berlins kostengünstig zu erstehen. Dies ist der Startpunkt für unser neues | |
Projekt. | |
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten | |
Freude? | |
Unser neuestes Produkt, das neue Sorgen (International) ∞ Wasser, wurde | |
zwar erst vor Kurzem released, wir nutzen es allerdings schon seit geraumer | |
Zeit, und das sehr intensiv. Es begleitet uns durch den Alltag und auf | |
Reisen, zu Hause, in der Küche und bei der täglichen Beauty Routine. Es ist | |
aus unserem Leben nicht wegzudenken und definitiv unser neues | |
Lieblings-Item. | |
27 Feb 2020 | |
## AUTOREN | |
Sophie Jung | |
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